Verschluckte Magnete können lebensgefährlich sein
Ein extremer, am UKW glücklicherweise erfolgreich therapierter Fall lässt aufhorchen: Verschlucken Kinder die in Haushalt und Spielzimmer häufig vorhandenen Magnete, besteht eine hohe Gesundheitsgefahr.
Im Röntgenbild ist die Ansammlung der 32 Magnetkugeln und der Knopfzelle im Dünndarm des Kindes deutlich zu erkennen.
Im Röntgenbild ist die Ansammlung der 32 Magnetkugeln und der Knopfzelle im Dünndarm des Kindes deutlich zu erkennen.
Verschluckte Magnete können lebensgefährlich sein
Ein extremer, am UKW glücklicherweise erfolgreich therapierter Fall lässt aufhorchen: Verschlucken Kinder die in Haushalt und Spielzimmer häufig vorhandenen Magnete, besteht eine hohe Gesundheitsgefahr.
Anna (Name von der Redaktion geändert) hatte offenbar großen Appetit auf Metallisches: Die Zweijährige verschluckte insgesamt 32 Magnetkügelchen und eine Knopfzelle. Als das Kind im April dieses Jahres von ihren Eltern am UKW eingeliefert wurde, hatten sich die Fremdkörper im Dünndarm verfangen und bereits die Darmwand verletzt. Bei einer minimalinvasiven Operation konnten Prof. Dr. Thomas Meyer, der Leiter der Kinderchirurgie – Kinderurologie und Kindertraumatologie der Chirurgischen Klinik I, und sein Team die Magnete und die Knopfzelle entfernen. „Leider mussten wir dabei auch ein Stückchen des Dünndarmes entfernen, da das Gewebe durch die Magnete stark geschädigt worden war“, berichtet Prof. Meyer. Nach fünf Tagen konnte Anna wieder gesund aus der Kinderchirurgie am Zentrum für Operative Medizin des UKW entlassen werden.
Nachdem Magnete heutzutage bei vielen Spielzeugen, zum Beispiel in Puppengelenken oder in Baukästen, eingesetzt werden sowie als Organisationshelfer und Deko-Elemente – Stichwort Kühlschrankmagnete – sehr beliebt sind, sehen die Ärztinnen und Ärzte am UKW solche Fälle leider immer öfter. „Die Eltern wissen vielfach gar nicht, wie gefährlich Magnete und auch Knopfzellen für ihre Sprösslinge sein können“, sagt Prof. Meyer. Grund genug für den Spezialisten, hier etwas Aufklärungsarbeit zu leisten. Darmwand kann eingeklemmt werden Verschluckt ein Kind einen oder mehrere Magnete, so handelt es sich nach seinen Worten immer um einen Notfall, der einen Arztbesuch erforderlich macht. „Ein einzelner Magnet ist da vergleichsweise harmlos: Er passiert in der Regel Magen und Darm und wird normal ausgeschieden“, erläutert Prof. Meyer. Ganz anders sieht es aus, wenn das Kind zwei oder mehr Magnete verschluckt. Diese können sich im Darmtrakt gegenseitig anziehen und die Darmwand einklemmen. „Dabei können Löcher entstehen, durch die der Darminhalt in den Bauchraum gelangen kann. In vielen Fällen sind dann Notoperationen erforderlich, um die Magnete zu entfernen und Verletzungen zu vermeiden“, schildert der Kinderchirurg. Leider wurden auch schon Todesfälle berichtet. Knopfzellen: Verätzungen der Speiseröhre möglich Bei der kleinen Anna kam durch die ebenfalls „verzehrte“ Knopfzelle eine weitere Gesundheitsgefahr hinzu. „Hier bestand das Risiko, dass die Knopfzelle in der Speiseröhre stecken bleibt“, sagt Prof. Meyer und fährt fort: „Durch den Kontakt mit den feuchten Schleimhäuten kann es dort zu einem Stromfluss kommen. An der Grenzfläche zwischen Knopfzelle und Schleimhaut entstehen dann Hydroxidionen, die zu schwerwiegenden Verätzungen und Löchern in der Speiseröhre führen können.“ Kann – wie bei Anna – die Knopfzelle die Speiseröhre passieren, sind weniger Komplikationen zu erwarten.
Zusammenfassend rät Prof. Meyer: „Verhindern Sie, dass Magnete und Knopfzellen in der Reichweite von Kindern sind. Wenn Ihr Kind dennoch Magnete oder eine Knopfzelle verschluckt hat, suchen Sie unverzüglich einen Arzt auf!“
„Wenn Ihr Kind Magnete oder eine Knopfzelle verschluckt hat, suchen Sie unverzüglich einen Arzt auf!“
Prof. Dr. Thomas Meyer, Leiter der Abteilung für Kinderchirurgie – Kinderurologie und Kindertraumatologie der Chirurgischen Klinik I am UKW
Es war einmal …
Frauenklinik mit üppigem Grün Dass Licht, Luft und eine angenehme Umgebung zur Genesung beitragen, ist allgemein bekannt und wurde auch früher schon beherzigt. Selbst in der engen Würzburger Innenstadt versuchte man in der damaligen Universitäts-Frauenklinik für die Patientinnen eine kleine Oase der Ruhe zu schaffen. Liebevoll betreut von den Ordensschwestern konnten diese im Grünen Sonne, Sauerstoff und frischen Lebensmut tanken und sich, wie dieses Foto aus dem Zeitraum zwischen 1920 und 1930 zeigt, ein wenig im Freien erholen.
Beim Luitpoldkrankenhaus, damals am Stadtrand gelegen, gab es dann große Grünflächen mit Rasen, Büschen und Bäumen. Dort hatte Carl Joseph Gauß, Direktor der ab 1932 neu gebauten Frauenklinik, für seine Patientinnen einen großen Erholungsgarten errichten lassen – nebst einem großzügigen, eingezäunten Privatgarten, den er – und nur er! – über die Terrasse seiner Chefarztwohnung auf dem Klinikgelände erreichen konnte.
Text: Andreas Mettenleiter Bild: Archiv Mettenleiter
Rorschach-Motive auf sieben Stockwerken
Seit der Inbetriebnahme des Zentrums für Operative Medizin im Jahr 2004 sind die Wände der Aufzugskerne mit abstrakten, im Rorschach-Verfahren entwickelten Kunstwerken verziert. In gelben und blauen Farbtönen gehalten, sind sie eine weit sichtbare Orientierungshilfe. Die Motive sind auf dem Betonuntergrund lasierend, teilweise sehr zartgliedrig und durchscheinend aufgebracht. Die ruhigen, zurückhaltenden Gemälde differenzieren die Geschosse – sie unterscheiden sich in jedem der sieben Stockwerke. Geschaffen wurden sie von den Nürnberger Künstlern Ulrich Brüschke und Peter Dauphin, genannt Muth. Der Rorschach-Tintenkleckstest ist einer der bekanntesten psychologisch-projektiven Tests der Welt.