Neue Direktorin der Klinik für Strahlentherapie
Der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie des UKW wird seit Anfang April dieses Jahres von Prof. Dr. Andrea Wittig-Sauerwein geleitet.
Prof. Dr. Andrea Wittig-Sauerwein trat die Nachfolge von Prof. Dr. Michael Flentje in der Leitung der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie an.
Zur Person Andrea Wittig-Sauerwein, Jahrgang 1971, studierte Humanmedizin an der Universität Essen, wo sie auch promovierte und sich mit Untersuchungen einer speziellen Form der Partikelstrahlentherapie habilitierte. Nach der Anerkennung als Fachärztin für Strahlentherapie arbeitete sie zunächst als Oberärztin am Universitätsklinikum Essen und wechselte danach an die Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie in Marburg/Gießen, wo sie zur Professorin für Radioonkologie an der Philipps-Universität in Marburg berufen wurde. Im Jahr 2017 folgte der Wechsel an die Uniklinik Jena.
Letzte Arbeitsstelle von Prof. Dr. Andrea Wittig-Sauerwein vor dem Wechsel ans UKW war die Uniklinik Jena, wo sie seit dem Jahr 2017 als Direktorin der Strahlenklinik tätig war. „Die Strahlentherapie in Würzburg ist sehr gut aufgestellt und mit dem aktuell laufenden Neubau für die Strahlentherapie werden hier auch optimale neue räumliche Bedingungen geschaffen. Ich freue mich sehr auf die Aufgabe und besonders auf die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen in Würzburg“, sagte die Expertin bei ihrem Dienstantritt am Main.
Mit Blick auf die technischen Entwicklungen der Strahlentherapie bei der Behandlung von Krebspatienten betont sie: „Gerade hier profitieren die Patientinnen und Patienten enorm vom technischen Fortschritt und der Digitalisierung. Die Strahlentherapie wird immer präziser. Das schont die Erkrankten spürbar – und diese Entwicklung wird weiter anhalten“. Strahlen- und Immuntherapie kombinieren Neben der physikalischen Präzision sei es aber auch die patientenindividuelle „biologische Präzision“ in der Krebstherapie, die enorm voranschreite, so die gebürtige Kölnerin. „Auf dem Gebiet der Immuntherapie zählt die Universitätsmedizin Würzburg zu den herausragenden Standorten. Und gerade die Kombination von Strahlentherapie und Immuntherapie ist ein sehr junges Forschungsthema, das wir hier weiter ausbauen wollen“, kündigt die Direktorin an und fährt fort: „Daher ist gerade die Einbindung in die Strukturen des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen NCT WERA ein großer Pluspunkt für die Patientinnen und Patienten“. Eine der größten strahlentherapeutischen Einrichtungen Mit rund 2.200 stationär Behandelten jährlich zählt die Würzburger Klinik zu den größten strahlentherapeutischen Einrichtungen in Deutschland. Die Klinik nutzt zudem als einer der ersten Standorte in Deutschland seit 2022 eines der modernsten Strahlentherapiegeräte (Ethos). „Damit können wir während der Behandlung in Echtzeit die Strahlungsdosis individuell anpassen. Dieses neue Verfahren, die sogenannte adapative Strahlentherapie, basiert auf Künstlicher Intelligenz und reagiert direkt auf Veränderungen bei der Position und Größe des Tumors“, erläutert die Medizinerin.
Prof. Wittig-Sauerwein folgt auf Prof. Michael Flentje, der die Klinik seit 1994 leitete und Ende März 2023 in den Ruhestand ging.