Baustellenbetrieb auf dem Luitpold-Campus
Auf und neben dem Luitpold-Campus des UKW laufen aktuell diverse Bauprojekte zeitgleich. Sie werden zum großen Teil noch mehrere Jahre andauern. Das bedeutet natürlich auch zahlreiche Umleitungen und Sperrungen auf dem Alt-Gelände. Josef-Schneider-Straße bis zum Herbst gesperrt – mindestens Zusätzlich ist seit Anfang Mai bis voraussichtlich mindestens Herbst die Josef-Schneider-Straße in Höhe des Studierendenwerks gesperrt. Dort hat die Würzburger Straßenbahn GmbH mit den Arbeiten zur Erweiterung der Straba-Linien begonnen, die zukünftig bis zum Erweiterungsgelände Nord führen werden. Zudem laufen hier Kanal-Erschließungsarbeiten für den Neubau des Helmholtz-Institutes für RNA-basierte Infektionsforschung (HIRI).
Der HIRI-Neubau entsteht am Standort der früheren Urologie zwischen Frauenklinik und Rudolf-Virchow-Zentrum. Dort wird im Juli 2023 der offizielle Grundstein gelegt, Bauherr ist das Helmholtz-Institut.
An diese Baustelle grenzt in Richtung Versbacher Straße die Baustelle für den Neubau der Klinik für Strahlentherapie an. Für diesen Neubau ist das Richtfest aktuell für den Herbst geplant. Bei planmäßigem Baufortschritt kann die neue Klinik 2025 ihren Betrieb aufnehmen. Bauherr ist der Freistaat Bayern, vertreten durch das Staatliche Bauamt Würzburg. Räume schaffen für das Anatomische Institut Gegenüber der Kinderklinik entsteht derzeit ein Ergänzungsgebäude für die Klinikapotheke des UKW (siehe Bericht auf Seite 14). Dieses Projekt realisiert das UKW in Eigenregie. Und auch hier schließt sich fast unmittelbar die nächste Baustelle an: Die ehemalige Medizinische Klinik (Gebäude D20) wird umgebaut für das Institut für Anatomie und Zellbiologie der Universität. Aktuell hat das Institut noch seinen Sitz an der Koellikerstraße an der Ecke zum Röntgenring.
Und zwischen diesem Gebäude, der Hautklinik (D9) und dem Institut für Hygiene und Mikrobiologie (E9) verläuft derzeit der nächste Bauabschnitt für die neue Versorgungsinfrastruktur. Für diese „Tunnelarbeiten“ sind etwa zwei Jahre geplant.
Im Turm der Frauenklinik (C15) wird ebenfalls fleißig gebaut. Dort entstehen auf drei Etagen neue Räume für das Zentrum für Reproduktionsmedizin.
Die Module schwebten ein
Ab Mitte April dieses Jahres wurden in spektakulären nächtlichen Aktionen über 40 Fertigmodule auf dem Baufeld der neuen Klinikapotheke platziert.
Ab Mitte April dieses Jahres wurden in spektakulären nächtlichen Aktionen über 40 Fertigmodule auf dem Baufeld der neuen Klinikapotheke platziert.
In der Nacht des 17. Aprils wurde das erste Baumodul für den neuen Ergänzungsbau der Klinikapotheke des UKW per Schwerlasttransport angeliefert und auf dem Luitpold-Campus gegenüber der Kinderklinik aufgestellt. In den folgenden zwei Wochen kamen weitere 43 dieser Elemente hinzu. Das Besondere: Die grundlegende Ausstattung für die hochspezialisierten Arbeitsbereiche ist in den containerartigen Modulen bereits vormontiert. „Durch diese Vormontage können wir eine Menge Zeit sparen bei diesem Neubau. Die Module wurden per Spezialkran millimetergenau auf den passenden Bereich auf die Baustelle gesetzt“, berichtet Bertram Bräutigam, Abteilungsleiter im zuständigen Geschäftsbereich Technik und Bau des UKW. Das UKW errichtet den Neubau in Eigenregie. Gemeinsam investieren der Freistaat Bayern und das UKW rund 20 Millionen Euro für den Neubau und die nötige Ausstattung der Klinikapotheke. Für eine patientenindividuelle Medikamentenherstellung In dem Gebäude werden zukünftig vor allem patientenindividuelle Ernährungslösungen und Zytostatika hergestellt – also Arzneimittel, die etwa bei einer Chemotherapie eingesetzt werden. Hierzu sind spezielle Reinraumlabore nötig. Daher wird es auch vor dem Start der Produktion zunächst einen Probebetrieb und entsprechende Qualitätsprüfungen geben. Der Probebetrieb ist aktuell ab November 2023 geplant.
„Mit diesem Neubau werden wir unsere Herstellungskapazitäten ausbauen und eine größere Bandbreite anbieten können. Neben Zytostatika und Ernährungslösungen wird dann auch die aseptische, das heißt keimarme Zubereitung von anderen Arzneimitteln möglich sein, sogar spezielle neuartige Therapien, die einen extra Herstellungsraum benötigen. Gerade diese Vielfalt und die Flexibilität bei der Zubereitung macht eine universitäre Klinikapotheke aus“, blickt Dr. Mareike Kunkel auf die kommenden Monate. „Die derzeitigen Arbeitsbereiche sind räumlich sehr begrenzt“, schildert die Leiterin der UKW-Klinikapotheke. Unit-Dose-Versorgung kommt Mit dem Neubau wird auch die Unit-Dose-Versorgung am UKW eingeführt. „Dadurch können wir unter anderem die Arzneimitteltherapiesicherheit am UKW weiter verbessern, denn die Medikamente werden individuell für jeden Patienten in einem automatisierten Prozess einzeln verpackt. Im Anschluss wird dann die Zusammenstellung nochmals überprüft. Davon profitieren die Patientinnen und Patienten sowie die Kolleginnen und Kollegen auf den Stationen, da dort keine Zusammenstellung mehr erforderlich ist“, so Kunkel.
Der Neubau umfasst zwei Geschosse, eine Techniketage und hat eine Bruttogrundfläche von ca. 1.900 Quadratmetern.