50 Jahre Kopfklinik
Die Kopfklinik des Uniklinikums Würzburg bündelt mehrere Spezialkliniken der Kopforgane in einem Gebäudekomplex. Bei der Inbetriebnahme vor einem halben Jahrhundert war dieses Konzept eine Weltneuheit.
Auch nach 50 Jahren beeindruckt die Kopfklinik – als architektonischer Komplex und durch sein integrales Konzept.
Im Jahr 1964 begannen die Bauarbeiten an der Kopfklinik des Uniklinikums Würzburg (UKW). Sechs Jahre später, 1970, startete die HNO-Klinik als erste Fachdisziplin den Betrieb in dem neuen, für damalige Verhältnisse hochmodernen Gebäude. Als besonders innovativ galt dessen integrales Konzept: Zur möglichst engen, interdisziplinären Zusammenarbeit in Patientenversorgung, Forschung und Lehre wurden hier als Weltneuheit die Spezialkliniken der Kopforgane in einem Gebäudekomplex zusammengeführt. Das medizinische Konzept für den Neubau stammte von Prof. Dr. Horst Ludwig Wullstein, dem damaligen Direktor der HNO-Klinik des Uniklinikums Würzburg (UKW). Für die architektonische Umsetzung zeichneten der Diplom-Ingenieur Helmut von Werz und der Architekt Prof. Johann-Christoph Ottow verantwortlich. Kontinuierliche Weiterentwicklung des Gebäudes Ursprünglich war die Kopfklinik für vier Fachbereiche konzipiert: HNO- und Augenheilkunde, Neurologie und Neurochirurgie. Später kamen noch Strahlentherapie, Neuroradiologie und Neurobiologie hinzu. „So hat sich auch das Gebäude nach den Notwendigkeiten der letzten 50 Jahre immer weiterentwickelt“, sagt Prof. Dr. Rudolf Hagen, Direktor der Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, plastische und ästhetische Operationen des UKW.
Der weltweit gute Ruf der Kopfklinik und ihrer Experten lässt nicht nur Patienten, sondern auch Ärzte nach Würzburg reisen. Ihr Anliegen ist es beispielsweise, Informationen und Anregungen für die Errichtung eigener Kopfkliniken zu gewinnen – wie zuletzt im Jahr 2018 Gäste aus Russland für eine geplante Kopfklinik in St. Petersburg. „Das spezielle Interesse der russischen Kollegen galt vor allem der Vereinbarkeit von Klinik, Forschung und Lehre in einem einzigen Bauwerk“, berichtet Klinikdirektor Hagen und fährt fort: „Die Besucher lobten die hier realisierte Organisation und bezeichneten unsere Kopfklinik als einmalige Einrichtung.“ Zukünftig auf dem Erweiterungsgelände Nord Ungeachtet dieses internationalen Vorreitercharakters ist die Bausubstanz der Würzburger Kopfklinik in die Jahre gekommen und muss perspektivisch erneuert werden. Aktuell wird ein Neubau auf einem Erweiterungsgelände nördlich der Zentren für Operative und Innere Medizin des UKW geplant. Das integrale Erfolgsmodell wechselt mit an den neuen Standort.
Im Folgenden einige Schlaglichter auf die in der Kopfklinik vereinten Fachbereiche.