Im Mund kann es richtig wehtun
Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit macht in Kitas regelmäßig die Runde. In der Regel ist die Viruserkrankung harmlos. Wann Eltern mit ihrem Kind einen Arzt aufsuchen sollten, erklärt Prof. Dr. Johannes Liese von der Kinderklinik.
Im Mund kann es richtig wehtun
Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit macht in Kitas regelmäßig die Runde. In der Regel ist die Viruserkrankung harmlos. Wann Eltern mit ihrem Kind einen Arzt aufsuchen sollten, erklärt Prof. Dr. Johannes Liese von der Kinderklinik.
Professor Johannes Liese
Fieber und Halsweh bei Kindergartenkindern in Kombination mit roten Punkten an Händen, Füßen und im Mund: Im Spätsommer und Herbst hat die Hand-Fuß-Mund-Krankheit (HFMK) Hochsaison. „Oft stellen Eltern selbst die Verdachtsdiagnose, weil im Kindergarten ein entsprechender Hinweis aushing“, sagt Prof. Dr. Johannes Liese, Infektiologe von der Universitäts-Kinderklinik Würzburg. Vor allem Kinder betroffen Meist betrifft die HFMK Kinder unter zehn Jahren, Erwachsene erkranken seltener daran. Typisch zu Beginn sind Fieber, Appetitlosigkeit und Halsschmerzen. Oft kommen nach ein bis zwei Tagen rote Flecken, Bläschen und wunde Stellen an der Mundschleimhaut hinzu, die richtig weh tun können. Ein nicht juckender Hautausschlag, vor allem an Handflächen und Fußsohlen, mit roten Flecken, manchmal auch Bläschen, ist ebenso charakteristisch. Symptome behandeln Nach wenigen Tagen ist der Spuk normalerweise vorbei – auch ohne Behandlung. „Die meisten Eltern gehen nicht zum Kinderarzt“, so Prof. Liese. Es gibt aber auch Fälle, wo ein Arztbesuch oder sogar ein Krankenhausaufenthalt notwendig werden. Meist ist das dann der Fall, wenn sich das Kind mit dem Schlucken sehr schwertut und so wenig trinkt, dass man Flüssigkeit über Infusionen geben muss. Behandeln kann man die HFMK nur symptomatisch. Bei Schmerzen im Mund helfen Spülungen mit Salbeitee, in der Apotheke bekommt man auch schmerzlindernde Tinkturen zum Auftragen. Auch Schmerzmittel als Saft oder Zäpfchen darf man geben. Kühle Getränke ohne Säure werden oft am besten akzeptiert.
Hand-Fuß-Mund-Krankheit: 5 Gründe für einen Arztbesuch
- Ihr Kind kann nicht ausreichend trinken und Sie machen sich Sorgen, dass es einen Flüssigkeitsmangel hat.
- Ihr Kind ist in seiner Aufmerksamkeit reduziert oder nicht ansprechbar.
- Das Fieber hält länger als drei Tage an.
- Die Symptome sind schwer oder halten länger als zehn Tage an.
- Ihr Kind hat eine Immunschwäche oder ist jünger als sechs Monate.
Hand-Fuß-Mund-Krankheit: 5 Gründe für einen Arztbesuch
- Ihr Kind kann nicht ausreichend trinken und Sie machen sich Sorgen, dass es einen Flüssigkeitsmangel hat.
- Ihr Kind ist in seiner Aufmerksamkeit reduziert oder nicht ansprechbar.
- Das Fieber hält länger als drei Tage an.
- Die Symptome sind schwer oder halten länger als zehn Tage an.
- Ihr Kind hat eine Immunschwäche oder ist jünger als sechs Monate.
Hoch ansteckend Verursacher sind verschiedene Enteroviren, am häufigsten Coxsackie-Viren, die über Nasen- und Bronchialsekret, Speichel und Stuhl von Mensch zu Mensch sehr leicht übertragen werden. Um sich vor Ansteckung zu schützen, gilt:
- engen Kontakt (Umarmen, Küssen, Teilen von Besteck) meiden
- Hände sorgfältig mit Seife waschen, v. a. nach Wickeln und Toilettengang
- Oberflächen und Spielzeug gründlich reinigen
Zurück in Kita und Schule Solange die Kinder akute Symptome zeigen, sollten sie zu Hause bleiben. Gesunde Kinder, die zwar noch eingetrocknete Bläschen, aber sonst seit zwei Tagen keine Symptome mehr aufweisen, dürfen wieder in Kita und Schule, auch ohne ärztliches Attest. www.ukw.de/kinderklinik
Text: Martina Häring, Fotos: Getty Images, Uniklinikum