Humboldt-Forschungspreis

für Gast-Wissenschaftler am DZHI

Jedes Jahr verleiht die Alexander von Humboldt-Stiftung bis zu 100 Humboldt-Forschungspreise. Der Wissenschaftspreis würdigt international führende Wissenschaftler aller Fachrichtungen aus dem Ausland für deren bisheriges Gesamtschaffen. Über die mit 60.000 Euro dotierte Auszeichnung freut sich aktuell Professor Richard Schulz von der University of Alberta im kanadischen Edmonton, und mit ihm das Deutschen Zentrum für Herzinsuffizienz (DZHI).

„Die Infrastruktur am DZHI und das internationale Team mit ­ex­zellenten Wissenschaftlern aus verschiedensten Fachrichtungen sind absolut bereichernd.“

Prof. Richard Schulz, PhD, FBPhS

Rick Schulz verfügt über ausgezeichnete Fachkenntnisse in der kardiovaskulären Pharmakologie und Pathophysiologie. Der Kanadier erforscht mit seinem Team an der University of Alberta, wie spezifische Moleküle durch oxidativen Stress zu Herz- und Gefäßverletzungen beitragen. Schutz nach Herzinfarkt „Wir haben entdeckt, dass einige dieser reaktiven Sauerstoffspezies ihre schädlichen Wirkungen durch Aktivierung eines Enzyms namens Matrix-­Metalloproteinase-2 (MMP-2) innerhalb der Herzmuskel­zellen ausüben“, erklärt Rick Schulz. Sein Ziel ist es, eine Herzinsuffizienz zu verhindern, indem er die Schwere des anfänglichen Schadens während eines Herzinfarkts verringert und das intrazelluläre MMP-2 durch Inhibitoren hemmt. Der Chemiker und Pharmakologe ist dabei, dieses Wissen in wirksame neue Medikamente zum Schutz des Herzens umzusetzen, insbesondere um den pathologischen Herzumbau nach einem Herzinfarkt zu reduzieren oder die herzschädigenden Neben­w­irkungen einer Chemotherapie gegen Krebs zu verhindern. Inspiration für Nachwuchs „Es ist uns eine Ehre, so einen ausgezeichneten Wissenschaftler wie Rick Schulz bei uns im DZHI zu haben. Er wird eine Inspiration für uns sein und wir freuen uns darauf, gemeinsam mit ihm präklinische und klinische Forschung zu betreiben“, tut Prof. Stefan Frantz kund. Der Direktor der Medizinischen Klinik und Poliklinik I und stellvertretender Sprecher des DZHI hatte Rick Schulz für den Humboldt-Forschungspreis vorgeschlagen. Frantz selbst erforscht schon seit vielen Jahren die entzündlichen Pro­zesse nach einem Herzinfarkt. Auf Humboldts Spuren Das DZHI in Würzburg ist für Rick Schulz der ideale Ort, um seine Forschung weiter voranzutreiben. „Ich freue mich sehr, dass die Humboldt-Stiftung mein Sabbatical fördert. Ich fühle mich geehrt. Alexander von Humboldts Sicht auf die Natur als Ganzes stimmt mit meiner Weltanschauung und meiner Sicht auf das Herz im Organismus und als Teil dessen überein. Humboldts Reisen und Forschungen erweiterten seine Perspektive. Dies ist die Essenz eines guten Sabbatical-Forschungsaustauschs, den ich hoffentlich auf jede erdenkliche Weise nachahmen kann.“

Autorin: Kirstin Linkamp