So läuft die

Corona-Impfung

am UKW

Seit Ende Dezember 2020 impft das Uniklinikum Würzburg (UKW) seine impfwilligen Beschäftigten gegen das Covid-19-­Virus. Hier verdeutlichen wir die Abläufe an einem beispielhaften Mittwoch in der Impfstelle Frauenklinik und lassen die Akteure selbst zu Wort kommen.

Allgemeine Information Das Klinikum bemüht sich, seine Beschäftigten auf diversen Kanälen zur Corona-Schutzimpfung zu informieren und zu motivieren. Dazu gehört eine ­regelmäßig aktualisierte, umfangreiche Intranetseite mit FAQs und Kontakt­adressen sowie ein wöchentlicher Vorstandsnewsletter. Hinzu kommen spezifische Informationsgespräche in den einzelnen Kliniken sowie öffentliche, ­digitale Expertenvorträge. Impfstellen Das UKW betreibt Impfstellen an fünf Standorten: im Zentrum für Operative Medizin, in der Kopfklinik, in der Frauenklinik, im Zentrum für Psychische Gesundheit und in der Zahnklinik. An jeweils unterschiedlichen Wochentagen sind sie zwischen fünf und 7,5 Stunden geöffnet. In der Impfstelle im ZOM steht auch der Betriebsärztliche Dienst für Mitarbeiter*­innen mit Nebenerkrankungen und anderen fraglichen Kontraindikationen bereit. Impfteam Das Impfteam des Uniklinikums Würzburg wurde nach einem Aufruf im Intranet zur freiwilligen Mitarbeit im November 2020 zusammengestellt. Dank der vielen Rückmeldungen von aktiven und ehemaligen Mitarbeiter*innen gelang es, eine konstante Einsatzplanung über mehrere Monate zu gewährleisten. Die Freiwilligen kommen aus verschiedenen Kliniken und Bereichen des UKW. So können sie ihre jeweilige Fachexpertise ins Team einbringen. Um auch Ausfälle und Vertretungsfälle abdecken zu können, besteht das Impfteam aus insgesamt 19 Personen – 18 davon hier in den Bild­leisten. Es wird zudem tage- und stundenweise durch weitere Beschäftigte, die akut aushelfen, ergänzt.

Folgende Funktionen werden im Impfteam benötigt: Impfärztin oder -arzt, Anmeldung, Impfstoffzubereitung und Impfen. Ein Team besteht pro Tag deshalb in der Regel aus vier Personen. Im Hintergrund koordiniert die Impf­hotline Termine und beantwortet Fragen rund um das Impfmanagement am UKW. Hotline Für die Kommunikation mit den impfwilligen Mitarbeiter*innen hat das UKW eine Telefon-Hotline und ein E-Mail-Postfach installiert. Betreut werden diese in der Regel von Lisa-Maria Eckl (Bild A). Die Medizinische Fach­angestellte in der Neurogerontopsychiatrie beschreibt ihre Aufgaben folgendermaßen: „Ich nehme Anrufe der Impflinge entgegen und beantworte deren Fragen. Ich helfe bei Verschiebungen oder Stornierungen der zuvor in der Regel per Online-Anmeldung vereinbarten Termine. Des Weiteren vergebe ich Impftermine für Beschäftigte und Studierende, die keinen eigenen UKW-­Account haben. Falls an der Impfstelle kurzfristig Impflinge ausfallen, organisiere ich die entsprechenden Nachrückerinnen und Nachrücker. Aufklärung Vor der Impfung führt eine Ärztin oder ein Arzt mit dem Impfling ein Aufklärungsgespräch. Dabei werden noch bestehende Fragen beantwortet, die Auf­klärungs- und Anamneseunterlagen durchgegangen und eventuelle Kontraindikationen abgefragt. Außerdem schließt der oder die Mediziner*in einen akuten fieberhaften Infekt aus. „Desweiteren beraten wir den Impfling über das Verhalten nach der Impfung – zum Beispiel zum Umgang mit eventuellen Impfreaktionen“, sagt Iris Cordts-Harhausen vom Impfteam (Bild B). Laut der Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psycho­therapie wird auch über Formales, wie den richtigen Umgang mit der Impfbescheinigung, gesprochen. „Kommt der Impfling zur Zweitimpfung, erfrage ich natürlich auch das Befinden nach der Erstimpfung. Dann stelle ich die Impfbescheinigung aus und der Impfling kann in den Impfbereich gehen“, beschreibt die Ärztin. Anmeldung Im Bereich der Anmeldung scannt Inge Kracht (Bild C) den Barcode des Aufklärungsbogens ein. Danach dokumentiert sie die von der Impfärztin abgefragten medizinischen Daten sowie die Impflokalisation. Sie misst die Temperatur der oder des Beschäftigten und druckt anschließend die Impfbescheinigung aus, die in den Impfpass eingelegt wird. Viele Mitarbeiter*innen greifen dann noch bei den kleinen Geschenken zu: UKW-Kulis, Traubenzucker und und „Ich bin geimpft“-Buttons.

„Ende Dezember 2020 wurde ich aus der Notaufnahme verabschiedet und hätte dann schweren Herzens die Klinik verlassen“, sagt Inge Kracht und fährt fort: „Deshalb habe ich mit Freuden die Chance ergriffen, Teil des Impfteams zu werden. Ich gehe jeden Impftag gerne an, obwohl manche Tage schon sehr fordernd sind – was ich allerdings als positiven Stress empfinde.“

Als erste Empfängerin des Klinikums erhielt Martina Nembach am 27. Dezember den von der Firma BioNTech hergestellten Wirkstoff. Die 50-Jährige arbeitet als Krankenpflegerin auf der Intensivstation M51 der Medizinischen Klinik und Poliklinik I.

Impfstoffzubereitung Der Impfstoff erreicht die Impfstelle gekühlt in Durchstechflaschen mit jeweils 0,45 ml Flüssigkeit. Daraus lassen sich mindestens fünf, idealerweise sechs Impfdosen herstellen. Die wichtigsten Schritte dabei sind das Verdünnen der Impflösung mit einer exakten Menge an Kochsalzlösung und das anschließende Portionieren in einzelne Dosen. An unserem Beispieltag ist der Gesundheits- und Krankenpfleger Walter Rüger (Bild D) damit betraut. Er erläutert: „Bei meiner Arbeit ist steriles und absolut präzises Vorgehen enorm wichtig. Nur durch diese Präzision können wir die größtmögliche Menge an sechs Impfdosen pro Wirkstofffläschchen erzielen. Wir verwenden hierfür spezielle Spritzen­typen, womit sich das alles sehr gut umsetzen lässt. Generell muss sehr behutsam bei der Zubereitung des sensiblen und wert­vollen Impfstoffs vorgegangen werden, bis er letztendlich verimpft ist.“ Impfen Die Impfungen führt am Mittwoch der Arzt David Kern (Bild E) durch. Für ihn ist die ­Tätigkeit im Impfteam nach seinem gerade abgeschlossenen Medizinstudium eine perfekte Möglichkeit, mit dem UKW in Verbindung zu bleiben und dabei auch noch eine wichtige Rolle zu übernehmen. Zum Impfen selbst sagt er: „Es ist wichtig, dass der Corona-Impfstoff streng intramuskulär verabreicht wird. Daher suche ich mir vor jeder Impfung eine geeignete Stelle, an der ich gut ein Muskelpaket ausmachen kann. Der Stich an sich wird dann zum Glück von den meisten Impflingen als nicht besonders unangenehm empfunden – vermutlich, weil wir besonders dünne Kanülen verwenden."