Prof. Dr. Jens Maschmann neuer Ärztlicher Direktor
Seit Januar 2021 ist Prof. Dr. Jens Maschmann der Ärztliche Direktor des UKW. Der Pädiater beschäftigt sich seit rund zwei Jahrzehnten in verantwortlichen Positionen mit dem Management und der Weiterentwicklung großer Krankenhäuser.
Mit bei Dienstantritt 51 Jahren zählt Jens Maschmann zu den jüngsten Ärztlichen Direktoren der deutschen Universitätsklinika. Der Start am UKW war für ihn eine räumliche Rückkehr zum Beginn seiner Medizinkarriere: 1988 leistete der in Bad Urach aufgewachsene Schwabe einen Teil seines Bundeswehrdienstes an der Sanitätsschule der Luftwaffe am damaligen Standort Klingholz, nur 18 km südlich von Würzburg. Es schloss sich von 1989 bis 1996 das Humanmedizin-Studium an der Universität Tübingen an.
Ehemals Kinderarzt am UKW Klinische Erfahrungen sammelte Maschmann anschließend an der Universitäts-Kinderklinik Tübingen unter Leitung von Prof. Dr. Christian Speer. Als dieser im Jahr 1999 zum Direktor der Würzburger Universitäts-Kinderklinik berufen wurde, folgte ihm der damals 30-Jährige in die mainfränkische Metropole. Hier legte er im Jahr 2002 die Facharztprüfung für Pädiatrie ab.
„Parallel zur kinderärztlichen Arbeit habe ich mich in das damals aufkommende leistungsgerechte Fallpauschalensystem eingearbeitet. Hinzu kamen diverse Digitalisierungsaufgaben an der Kinderklinik“, berichtet der Direktor. Aufgaben, die ihm nicht schwerfielen, denn nach eigenen Worten interessierte ihn die Optimierung von Abläufen im ärztlichen Alltag schon vorher. Für noch mehr Detail-Know-how in diesem Themenfeld absolvierte er in 2002 die Zusatzausbildung „Medizinische Informatik“.
Im selben Jahr übernahm Maschmann die Leitung der Stabsstelle Strategische Planung am Evangelischen Krankenhaus in Bielefeld. In der Folge sammelte er weiteres Managementwissen: mit der Zusatzbezeichnung „Ärztliches Qualitätsmanagement“ in 2004 und der Ausbildung zum KTQ-Visitor in 2006. Hinter dem Kürzel steht eines der führenden Zertifizierungsverfahren für Krankenhäuser in Deutschland, Österreich und der Schweiz. „Ich halte die im Qualitätsmanagement gepflegten Prinzipien der kontinuierlichen Verbesserung und der Risikominimierung gerade in Krankenhäusern für fundamental wichtig“, unterstreicht der Professor. Um hier die Entwicklung mit voranzutreiben, engagiert er sich seit 2005 in der Gesellschaft für Qualitätsmanagement in der Gesundheitsversorgung (GQMG). Von 2017 bis 2021 war er deren Vorsitzender.
In einem nächsten Karriereschritt wechselte Maschmann im Jahr 2006 als Geschäftsführer des „Zentralbereichs Medizin: Struktur-, Prozess-, Qualitätsmanagement“ zurück ans Uniklinikum Tübingen. Auch hier erweiterte er sein fachliches Rüstzeug, unter anderem durch ein berufsbegleitendes Studium zum Master of Business Administration zwischen 2007 und 2009.
In Jena Bau-Erfahrungen gesammelt Als letzte Station vor Würzburg lockte ihn im Jahr 2014 die ausgeschriebene Stelle als Medizinischer Vorstand ans Uniklinikum Jena (UKJ). „Besonders herausfordernd und dadurch attraktiv war hierbei die seinerzeit laufende Zusammenführung der Patientenversorgung am Klinikstandort in Jena-Lobeda. Eine Maßnahme, die mit einem der bundesweit größten Bauvorhaben im Krankenhausbereich verbunden war“, erläutert Maschmann. Neben seinen Managementaufgaben am UKJ nutzte er die letzten Jahre, um seine wissenschaftliche Entwicklung abzurunden: In 2015 habilitierte er an der Uni Tübingen in der Kinder- und Jugendmedizin und wurde dort im Jahr 2020 Außerplanmäßiger Professor für dieses Fach.