Ende August dieses Jahres wurde eine Folge der TV-Reihe „Planet Wissen“ unter dem Titel „Corona-Pandemie – Kinder unter Druck“ ausgestrahlt. Als einer der Experten kommt in der Sendung Prof. Dr. Marcel Romanos, der Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie des UKW, zu Wort. Nach seinen Angaben sind während der Lockdowns viele Mädchen und Jungen erheblich unter Druck geraten. Betroffen seien vor allem Kinder, die bereits vor der Pandemie belastet und benachteiligt waren. Dazu gehören insbe­sondere solche, die bereits zuvor psychische Erkrankungen entwickelt hatten, deren Eltern erkrankt sind, die in Armut leben, die einen Migrationshintergrund aufweisen oder auch Kinder mit Behinderungen. Anstieg von psychischen Erkrankungen nachweisbar „Mittlerweile konnte ein Anstieg von klinisch relevanten psychischen Erkrankungen nachgewiesen werden, insbesondere Ängste und Depressionen, aber auch Essstörungen und Zwangserkrankungen“, schildert Romanos.

Was die zurückliegende, verminderte Beschulung der Kinder und Jugendlichen angeht, ist nach Einschätzung des Klinikdirektors ein rasantes Aufholen der Defizite nicht sinnvoll, sondern kann sogar eine Gefahr für die Kinder darstellen. Er betont: „Schon vor der Pandemie war eine schulische Überforderung oftmals der Motor für die Entwicklung von psychischen Erkrankungen. Aktuell ist es meiner Meinung nach wichtiger, effektive und gut evaluierte Präventionsprogramme in die Fläche zu bringen mit dem Ziel, die psychische Widerstandkraft von Kindern und Jugendlichen zu stärken.“

Die Sendung kann bis auf Weiteres auf der Internetseite von Planet Wissen (www.planet-wissen.de) sowie in den Mediatheken des Bayerischen Rundfunks (www.br.de/mediathek) und der ARD (www.ardmediathek.de) angesehen werden.