Hilfe für Kinder in Tansania: Unmittelbar und persönlich
Zwei Kinderkrankenschwestern des UKW engagieren sich mit hohem persönlichem Einsatz für hilfsbedürftige Familien und Kinder in Tansania. Für die nächsten Projekte werden jetzt Spenden gesammelt.
Bei ihrem letzten Tansania-Aufenthalt unterstützen Kelvin, Selina und Laura (in der Bildmitte von links) unter anderem ein Heim und Therapiezentrum für Kinder mit körperlicher und/oder geistiger Beeinträchtigung. Sie kauften dazu beispielsweise Nahrungsmittel, Töpfe, Seife, Vaseline, Waschpulver, Bettlaken, Mundhygieneartikel und Spiele zur Förderung der Motorik. Bild: Pamoja-Tanzania
Für Selina Finkernagel (Jahrgang 1998) und Laura Steinschauer (Jahrgang 1997) bedeutet Urlaub, armen und kranken Kindern in Tansania unter die Arme zu greifen und ihnen etwas Freude zu schenken. Die beiden befreundeten Kinderkrankenschwestern der Würzburger Universitäts-Kinderklinik reisten schon zweimal gemeinsam in das ostafrikanische Land, zuletzt für fünf Wochen zu Beginn dieses Jahres. Statt Sightseeing, Safari und Sonnenbaden nutzten sie den Aufenthalt, um sich im Umland der Stadt Arusha sozial zu engagieren. „Beispielsweise gibt es dort eine von einheimischen Ehrenamtlichen betriebene Einrichtung, die sich um ausgesetzte sowie körperlich und geistig beeinträchtigte Kinder kümmert“, berichtet Selina Finkernagel und fährt fort: „Dort freut man sich sehr über Spenden der grundlegendsten Dinge, wie Nahrung, Töpfe, Matratzen, Zahnbürsten und Schulsachen.“ Auch den armen und kinderreichen Familien der ländlichen Region kann man mit geringen Mitteln das Leben deutlich erleichtern. Um zu erfahren, wo am sinnvollsten Hilfe zu leisten ist, können die beiden Frauen auf das Wissen und die Kontakte von Selinas Lebensgefährten Kelvin zugreifen, der aus Arusha stammt.
Zuletzt 4.200 Euro für Projekte eingesetzt Während sie bei ihrem ersten gemeinsamen Tansania-Aufenthalt in 2022 noch im privaten Umfeld zusammengetragene Sachspenden mit Koffern „importierten“, organisierten die beiden Pflegekräfte für die diesjährige Aktion einen Spendenaufruf über die Plattform GoFundMe. Angekurbelt durch Posts in Instagram und auf Facebook kamen dabei 4.200 Euro zusammen, die sie für ihre Projekte vor Ort einsetzen konnten. „Sehr hilfreich bei der Öffentlichkeitsarbeit war die freundliche Unterstützung auf den Social-Media-Kanälen des UKW“, betont Laura.
Neuer Spendenaufruf für 2024 Angespornt durch diesen Erfolg starteten Selina, Laura und Kelvin vor Kurzem einen neuen Spendenaufruf für ihre nächste, für 2024 geplante Tansania-Reise. In Abhängigkeit von der erzielten Summe soll das Geld beispielsweise in den Bau eines Klassenzimmers, eines Trinkwasserbrunnens oder eines Hauses für Bedürftige fließen.
Was motiviert das Trio zu diesem hohen persönlichen Einsatz? „Unsere Zeit in Tansania ist sicher auch anstrengend, aber die erzielten Effekte entschädigen uns voll: Selbst mit aus unserer Sicht Kleinigkeiten kann man dort Großes bewirken“, sagt Selina. Und ihre Freundin Laura ergänzt: „Es ist fast unglaublich, zu sehen, wie glücklich ein paar einfache Seifenblasen diese Kinder machen können. Es sind solche Eindrücke und die uns entgegengebrachte, große Dankbarkeit, die uns auch persönlich bereichern und sicher für unser ganzes weitere Leben prägen.“
Mehr Informationen zu den bisherigen und geplanten Projekten liefern die Homepage https://pamoja-tanzania.webador.de und der Instagram-Account www.instagram.com/pamoja.tanzania. Wer die kommenden Vorhaben unterstützen möchte, kann spenden unter https://gofund.me/f47722ab.
Zurück als Klinikseelsorgerin
„Schon während meiner Arbeit in Aschaffenburg merkte ich, dass ich mich gut auf die Themen Sterben, Tod und Trauer einlassen kann.“ Alina Sawicki
Zum 1. September dieses Jahres startete Alina Sawicki (Jahrgang 1991) als Klinikseelsorgerin im ökumenischen Seelsorgeteam des UKW. Sie kann sich dabei auf eine breite Erfahrung im Krankenhausalltag stützen: Zwischen 2011 und 2014 absolvierte die gebürtige Miltenbergerin am Klinikum Aschaffenburg die Ausbildung zur Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin. Ihr weiterer Berufsweg führte sie als Pflegekraft dann schon einmal ans UKW: Zwischen 2015 und 2020 arbeitete sie über die UKW Service GmbH zunächst in verschiedenen Bereichen des Klinikums, bevor sie dauerhaft in die Frauenklinik wechselte.
„Schon während meiner Arbeit in Aschaffenburg merkte ich, dass ich mich gut auf die Themen Sterben, Tod und Trauer einlassen kann. Einerseits kann ich mich gut abgrenzen, anderseits aber auch mit ganzem Herzen engagieren“, berichtet Sawicki und fährt fort: „Ich lernte die Klinikseelsorge kennen und mir wurde klar: Genau das will ich machen – auf diese Art Menschen zur Seite zu stehen, die sich durch Krankheit, Trauer oder eine andere Krise in existentiellen Situationen befinden.“ Deshalb studierte sie parallel zu ihrer Pflegetätigkeit von 2014 bis 2019 katholische Theologie an der Uni Würzburg und an der Dormitio Abtei in Jerusalem/ Israel. Im Rahmen ihrer im August 2023 abgeschlossenen Ausbildung zur Pastoralreferentin hatte Sawicki zuletzt ab April 2020 schon einen Seelsorgeauftrag an der Missioklinik in Würzburg.
Bild: Markus Hauck / POW
Bankangestellte kochten mit ukrainischen Patienten
In der Küche der Berufsfachschule für Diätassistenten: Die Gäste von der Deutschen Bank, angeführt von Dieter Gobernatz (in der Bildmitte zusammen mit Gabriele Nelkenstock), Prof. Dr. Imad Maatouk vom Uniklinikum Würzburg (rechts), sowie die Schülerin und der Schüler der Diätschule (in Weiß).
Die „Social Days“ sind ein konzernweites Programm der Deutschen Bank zur Förderung des ehrenamtlichen Engagements ihrer Beschäftigten. In diesem Rahmen kamen am 13. Juli 13 Führungskräfte von Filialen aus ganz Franken ans UKW. Hier teilten sie sich in zwei Gruppen auf. Das eine Team startete ein gemeinsames Kochevent mit am Klinikum behandelten ukrainischen Krebspatientinnen und -patienten sowie deren Angehörigen und Kindern. Begleitet wurden sie dabei von Gabriele Nelkenstock, Vorsitzende des Vereins „Hilfe im Kampf gegen Krebs“ und Mitorganisatorin des Aktionstags.
Unter Anleitung einer Schülerin und eines Schülers der Staatlichen Berufsfachschule für Diätassistenten am UKW wurden zunächst gesunde Lebensmittel eingekauft. Anschließend wurde in der Küche der Diätschule in der Reisgrubengasse in fröhlicher Runde geschnippelt, gerührt, gebraten und gekocht. „Unsere Absicht war es, den Ukrainerinnen und Ukrainern in ihrer hoch belasteten Lebenssituation mal etwas Gutes zu tun sowie in entspannter Atmosphäre einen interkulturellen Austausch zu ermöglichen“, verdeutlicht Nelkenstock. Ein Ziel, das nach ihrer Beobachtung voll und ganz erreicht wurde.
Spielplatz weiter „aufgehübscht“ Während in der Diätschule vielfältige Speisen entstanden, engagierte sich die zweite Gruppe der Bankerinnen und Banker für die kleinen Patientinnen und Patienten der Würzburger Universitäts-Kinderklinik. Sehr zur Freude von Klinikdirektor Prof. Dr. Christoph Härtel statteten sie den dortigen Spielplatz mit weiteren Spielzeugen und Sportartikeln aus. Für deren wetterfeste Aufbewahrung installierten sie zudem eine Outdoor-Lagerbox auf dem Areal.
Zum gemeinsamen Mittagessen kamen alle in der Diätschule wieder zusammen und genossen bei interessanten Gesprächen die zuvor geschaffenen Köstlichkeiten.
Finanziert wurde der gesamte Aktionstag durch eine großzügige Spende der Deutschen Bank und der Teammitglieder an Hilfe im Kampf gegen Krebs e.V.