Es war einmal …
Blick zum Lukra im Jahr 1945
Wie die bedrückenden Bilder aus der Ukraine zeigen, bleiben auch Krankenhäuser bei Luftangriffen nicht verschont. Sie erinnern an Aufnahmen aus Würzburg am Ende des Zweiten Weltkriegs: Denn auch das Luitpoldkrankenhaus – das spätere UKW – wurde beim Luftangriff vom 16. März 1945 und bei der folgenden Eroberung Würzburgs durch die US-Armee schwer beschädigt. Der Ausschnitt aus einem seltenen Foto eines unbekannten US-Soldaten – damals waren alle Fotoapparate beschlagnahmt worden – lässt im Hintergrund das Klinikgelände erkennen. Der charakteristische Kamin des Heizkraftwerks steht noch aufrecht, wie auch der Glockenturm der Klinikumskirche, aber ansonsten waren viele Gebäude zerstört und bis auf die Grundmauern ausgebrannt. In der Innenstadt Ausgebombte versuchten, in intakten Klinikgebäuden Unterschlupf zu finden. Von der Nahrungsmittelversorgung bis hin zur Heizung und der notdürftigen Aufrechterhaltung des Krankenhausbetriebs mussten provisorische Lösungen gefunden werden.
Text: Andreas Mettenleiter Bild: Archiv Mettenleiter
Bronzebrunnen in der Kopfklinik
Der südwestliche Innenhof der Kopfklinik des UKW ist eine Oase der Ruhe mitten im bewegten Krankenhausalltag. Gerade an heißen Sommertagen lädt der von den ringsum aufragenden Gebäuden beschattete und damit vergleichsweise kühle Platz zum Verweilen ein. Neben einem mächtigen Kirschbaum dominiert seit über 50 Jahren eine schlanke Brunnenplastik den Ort. Geschaffen wurde das bronzene, abstrakte Werk im Jahr 1971 von Max Walter (1933 – 2017). Der unterfränkische Bildhauer und Bronzegießer gestaltete viele weitere Großplastiken und Brunnen für den öffentlichen Raum. Bekannte lokale Beispiele sind das „Große Sonnenzeichen“ vor der Würzburger Universitätsbibliothek am Hubland oder der „Kreuzschlepper“ auf dem Kiliansplatz am Würzburger Dom. Einziger Wermutstropfen beim Genuss dieses etwas vergessenen Kunstwerks am UKW: Aufgrund technischer Probleme führt der mit reichlich Patina überzogene Brunnen seit vielen Jahren kein Wasser mehr.
Bild: Helmuth Ziegler