Zwei Tage voller Höhepunkte
Zehn Jahre ibdw
Vor zehn Jahren nahm die Interdisziplinäre Biomaterial- und Datenbank Würzburg (ibdw) ihren Betrieb auf. Das wurde mit einem Festakt und einem Tag der offenen Tür würdig und fröhlich gefeiert.
Beim Festakt: Staatssekretär Sandro Kirchner (Mitte), umgeben von Prof. Dr. Roland Jahns, Direktor der ibdw, Dr. Uwe Klug, Kanzler der Uni Würzburg, Philip Rieger, Kaufmännischer Direktor des UKW und Prof. Dr. Jens Maschmann, Ärztlicher Direktor des UKW (von links).
Über 150 geladene Gäste sahen am 23. Juni 2023 den Festakt zum zehnjährigen Bestehen der Interdisziplinären Biomaterial- und Datenbank Würzburg (ibdw) am UKW. Den Auftakt machte Sandro Kirchner, Staatssekretär aus dem Bayerischen Staatsministerium für Inneres, Sport und Integration. In seinem Grußwort betonte er den Stellenwert der ibdw für die exzellente medizinische Forschung am Standort Würzburg. Anschließend unterstrich Dr. Uwe Klug, Kanzler der Uni Würzburg, die enge Kooperation von Universität und Uniklinikum hinsichtlich der Fakultätsbiobank. Der Ärztliche Direktor des UKW, Prof. Dr. Jens Maschmann, hob die Bedeutung der ibdw als ein Grundstein zur Einwerbung weiterer öffentlicher Fördermittel für die Würzburger Universitätsmedizin und für die Arbeit von Forschungsverbünden wie dem Comprehensive Cancer Center Mainfranken oder dem Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen WERA hervor. Die ibdw als direkter Forschungs- und Servicepartner wurde von Prof. Dr. Stefan Störk und Dr. Caroline Morbach anhand der Herzinsuffizienz-Studie STAAB sowie des Amyloidose-Zentrums Nordbayern vorgestellt.
Symposium zur Bedeutung von Biobanken Beim anschließenden öffentlichen Symposium zum Thema „Biobanken und onkologische Forschung“ präsentierten international renommierte Forschende dem großen Publikum Ziele und Ergebnisse von Kooperationen zwischen Wissenschaft und Biobanken. Dazu zählte die Bedeutung des Biobankings für die Standardisierung der Präanalytik sowie die Rolle von Biobanken für personalisierte Krebstherapien. Abgerundet wurde der Festtag von einer Messe mit vielen Industrie- und Forschungspartnern der idbw in der Magistrale des Zentrums für Innere Medizin.
Eisbär und Pinguin, die Maskottchen der ibdw, tanzten beim Tag der offenen Tür zur Musik der Band Peppermint People.
Hohes Interesse am Tag der offenen Tür Am Samstag, 24. Juni, ging die Feier mit einem Tag der offenen Tür an der ibdw in ihre zweite Runde: Ein stets ausgebuchter Publikumsmagnet waren die Führungen zum „kältesten Ort in Würzburg“ – den Tiefkühllagern in Gebäude A8. Viele der fast 300 Gäste genossen die Highlights der Veranstaltung – wie Live-Musik, die Möglichkeit, an Kunstarmen Blut abzunehmen und das Kinderprogramm.
Kontrovers ging es vor vollem Haus bei der Podiumsdiskussion „Patientendaten und Datenschutz“ zu, die sich an den Vortrag „Mit Daten präzise heilen und vorbeugen“ von Bestsellerautor Prof. Dr. Harald Schmidt von der Universität Maastricht anschloss.
Die Festtage werden den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der ibdw lange in Erinnerung bleiben – vor allem wegen des hohen öffentlichen Interesses. Dieses zeigt den Stellenwert, den sich die Würzburger Fakultätsbiobank in der letzten Dekade regional, national, aber vor allem auch international erarbeitet hat. Leitung und Beschäftigte der ibdw sind dankbar für die große Unterstützung durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vieler Einrichtungen des UKW und der Uni sowie für das Engagement von Sponsoren und Partnern aus der Wissenschaft. Sie standen und stehen der Würzburger Fakultätsbiobank mit Rat und Tat zur Seite – und hatten großen Anteil daran, dass die Jubiläumsfeier „10 Jahre ibdw“ ein voller Erfolg wurde.
Autor: Jörg Fuchs
Andrew Ullmann zu Gast in der Nuklearmedizin
Prof. Dr. Andreas Buck (links) führte den Bundestagsabgeordneten Prof. Dr. Andrew Ullmann durch die Nuklearmedizin des UKW.
Am 6. Juni dieses Jahres besuchte Prof. Dr. Andrew Ullmann, Bundestagsabgeordneter und gesundheitspolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, die Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin des UKW. Er folgte damit der Einladung des Kompetenznetzwerks nuklearonkologische Patientenversorgung. Dessen Ziel ist es, den interdisziplinären Austausch von Ärzteschaft, Patientenorganisationen sowie politischen Entscheiderinnen und Entscheidern in der nuklearmedizinischen Versorgung von Krebspatientinnen und -patienten zu verbessern.
Prof. Dr. Andreas Buck, der Direktor der Nuklearmedizinischen Klinik des UKW, ist einer der Partner des Kompetenznetzwerks. Als Einstieg in das Treffen gab er Prof. Ullmann und Magnus Fischer vom Kompetenznetzwerk einen Überblick über die aktuellen Möglichkeiten der Theranostik. Der Begriff verbindet die beiden Wörter Therapie und Diagnostik und weist darauf hin, dass sich in der Nuklearmedizin mit dem selben Wirkprinzip sowohl Krankheiten aufspüren, als auch behandeln lassen. „Wir setzen Theranostik unter anderem sehr erfolgreich bei Neuroendokrinen Tumoren, Prostatakarzinomen sowie Lymphomen und Leukämien ein“, so Buck.
Nach einem Rundgang durch die Nuklearmedizinische Klinik diskutierte die durch weitere Fachleute des UKW und des Kompetenznetzwerks bereicherte Runde Probleme des Fachgebiets, die sich aus den derzeitigen forschungs- und versorgungspolitischen Rahmenbedingungen ergeben. Eine der Fragen dabei war, wie die Abrechnungsmöglichkeiten für diagnostische Radiopharmaka in der ambulanten fachärztlichen Versorgung weiterentwickelt werden können.
Anna Stolz und Roland Weigert zum NCT WERA informiert
Intensiver Austausch über das NCT WERA und die Forschungsförderung am UKW (von links): Prof. Dr. Hermann Einsele (UKW), Josef Hofmann (Vizepräsident der Handwerkskammer Unterfranken und Stadtrat), Gabriele Nelkenstock (Stiftung „Forschung hilft“), Staatssekretärin Anna Stolz, Staatssekretär Roland Weigert und Philip Rieger (Kaufmännischer Direktor UKW). Obere Reihe: Prof. Dr. Andreas Beilhack und Dr. Thomas Bumm (beide UKW).
Anna Stolz, Staatsekretärin im Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus, und Roland Weigert, Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, besuchten am 23. Juni dieses Jahres das UKW. Anlass war die Ernennung des UKW als Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) – gemeinsam mit den Partnerkliniken in Erlangen, Regensburg und Augsburg – im Februar 2023 (wir berichteten mehrfach).
Bei diesem Anlass stellte Prof. Dr. Hermann Einsele, Direktor der Medizinischen Klinik II am UKW und Sprecher des NCT WERA, die bestehenden Behandlungsmöglichkeiten durch CAR-T-Zellen bei einer Krebserkrankung vor. „Speziell der weitere Ausbau dieser innovativen Immuntherapien wird ein Forschungsschwerpunkt im NCT WERA sein“, so Prof. Einsele.
Welchen Beitrag auch private Initiativen, wie zum Beispiel die Stiftung „Forschung hilft“, leisten können, um Innovationen in der Krebsversorgung voranzutreiben, verdeutlichte bei dem Termin Gabriele Nelkenstock, die Vorsitzende des Stiftungsrates von „Forschung hilft“. So hat die Stiftung in den vergangenen fünf Jahren 30 Projekte Krebsforschungsprojekte an der Würzbürger Universitätsmedizin mit rund 450.000 Euro gefördert.
Staatssekretärin Stolz und Staatssekretär Weigert zeigten sich nach dem von Josef Hofmann, Vizepräsident der Handwerkskammer Unterfranken und Würzburger Stadtrat, initiierten Besuch tief beeindruckt und waren sich einig: Das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen ist ein enorm wichtiger Beitrag für eine bessere Versorgung von Krebserkrankten in Bayern.