Schelling-Preis für Michael Hudecek
Bild: BAdW Stefan Obermeier
Der wichtigste Wissenschaftspreis der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (BAdW) ist der nach dem Philosophen Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling benannte und mit 25.000 Euro dotierte Schelling-Preis. Damit zeichnet die BAdW Spitzenforscher für herausragende Leistungen oder ihr Lebenswerk aus. Im Dezember 2022 ging diese Ehre an Prof. Dr. Michael Hudecek (rechts) vom Uniklinikum Würzburg. Der Mediziner wurde für seine herausragenden Arbeiten zur zellulären Immuntherapie bösartiger Erkrankungen mithilfe von genmodifizierten CAR-T-Zellen ausgezeichnet.
Wichtige Stimme in internationaler Fachgesellschaft
Dem Krebs- und Stammzellforscher Dr. Kai Kretzschmar wurde gerade eine große Ehre zuteil. Der Juniorgruppenleiter am Mildred-Scheel-Nachwuchszentrum für Krebsforschung (MSNZ) des Uniklinikums Würzburgs und der Universität Würzburg wird in den kommenden zwei Jahren dem neuen Nachwuchsredaktionsausschuss des Fachjournals Stem Cell Reports angehören. Die Internationale Gesellschaft für Stammzellforschung (ISSCR) hat insgesamt zehn herausragende Nachwuchswissenschaftler ausgewählt. Kai Kretzschmar ist von ihnen das einzige Mitglied einer europäischen Forschungseinrichtung.
Bedarf von Krebskranken in der Pandemie
Durch die Pandemie kam es zu deutlichen Einschränkungen in der Versorgung von Krebskranken. Personen mit einer Krebserkrankung im Kehlkopf- oder Mund-Rachen-Bereich hat die Pandemie besonders hart getroffen. Zum einen gab es Verzögerungen in der Nachsorge, die vor allem bei HNO-Tumoren elementar ist. Zum anderen war die psychische Belastung durch die Kontaktbeschränkungen extrem hoch. Neben der Sorge um ihre Gesundheit kam die Isolation hinzu, denn viele Betroffene haben aufgrund ihrer Erkrankung Probleme zu sprechen und können schlecht per Telefon kommunizieren.
Um die Auswirkungen der Pandemie und den Bedarf der Betroffenen zu ermitteln, hat Dr. Christian Wilhelm, Facharzt in der HNO-Klinik, eine Umfrage erstellt. Diese wurde von Prof. Dr. Rüdiger Pryss in Kooperation mit Prof. Dr. Sylke Zeißig vom Institut für Klinische Epidemiologie und Biometrie als Studie in die Corona Health App eingespielt. Die Umfrage „Krebs und Covid-19 bei Erwachsenen“ richtet sich an alle Krebskranken.
Risiken nach Herz-OPs minimieren
In der groß angelegten sustainCSX-Studie hat ein deutsch-kanadisches Netzwerk unter der Leitung von Christian Stoppe vom Uniklinikum Würzburg überprüft, ob die hochdosierte Gabe des Spurenelements Selen die Sterblichkeit und Krankenhausaufenthalte nach komplexen herzchirurgischen Eingriffen verringern kann. „In einer vorhergehenden Beobachtungsstudie konnten wir niedrige Selenspiegel mit postoperativen Multiorganversagen in Verbindung bringen“, berichtet Prof. Dr. Christian Stoppe von der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie am Uniklinikum Würzburg. „In einer nachfolgenden Anwendungsbeobachtung zeigten sich klinische Vorteile einer Selen-Supplementierung bei herzchirurgischen Patienten.“ Das Spurenelement trägt zu entzündungshemmenden und immunstimmulierenden Prozessen im Körper bei. Die sustainCSX-Studie zeigte jedoch nun, dass die hochdosierte Selen-Supplementierung die Entwicklung von Organfunktionsstörungen nicht signifikant reduzieren konnte. Der Fokus des aktuellen Forschungsvorhabens liegt nun auf einer frühzeitigeren Stärkung des Immunsystems. In der neuen modifyCSX Studie will das internationale Team die intravenöse Gabe von Fischöl 12 bis 24 Stunden vor der Operation testen.