Nationales Tumorzentrum nun auch in Bayern
Mit einer Bundesförderung in Millionenhöhe kann der Verbund der vier Uniklinik-Standorte Würzburg, Erlangen, Regensburg und Augsburg, kurz NCT WERA, nun patientenorientierte Spitzenforschung betreiben.
Große Freude in der Universitätsmedizin Würzburg über die offizielle Ernennung zum NCT WERA (von links): Dr. Maria-Elisabeth Goebeler (Leiterin der Early Clinical Trial Unit am CCC Mainfranken), Prof. Ralf Bargou (Direktor des CCC Mainfranken), Prof. Hermann Einsele (Sprecher des NCT WERA), Prof. Jens Maschmann (Ärztlicher Direktor des UKW), Prof. Matthias Frosch (Dekan der Medizinischen Fakultät der Uni Würzburg), PD Dr. Sophia Danhof (Nachwuchsstudienärztin) und Prof. Matthias Goebeler (Direktor der Hautklinik).
Bayern erhält erstmals einen eigenen Standort für das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ). Der Verbund der vier Uniklinik-Standorte Würzburg, Erlangen, Regensburg und Augsburg, kurz WERA, kann zukünftig mit bis zu 14,5 Millionen Euro pro Jahr durch das BMBF gefördert werden. Die Koordination des Standortes liegt bei der Universitätsmedizin Würzburg. Die vier WERA-Partner decken ein Versorgungsgebiet von rund acht Millionen Menschen ab.
Personalisierte Medizin stärken
Das Ziel des NCT ist es, die Krebsforschung patientenzentriert weiter auszubauen und so zukünftig mehr Krebskranken in Deutschland den Zugang zu innovativen Methoden in Diagnostik und Therapie zu ermöglichen. Auch die schnelle Entwicklung neuer Krebsmedikamente und die auf den einzelnen Erkrankten zugeschnittene personalisierte Medizin sollen weiter gestärkt werden.
Neue Therapien schneller zum Patienten
Sprecher des NCT WERA ist der Onkologe Prof. Dr. Hermann Einsele, Direktor der Medizinischen Klinik II am UKW: „Nachdem wir aufgrund unserer internationalen Sichtbarkeit im Bereich neuer Immuntherapien, vor allem der T-Zell-basierten Therapien, und neuer gezielter Behandlungen wie PROTACs in der Krebsforschung und -behandlung ausgewählt wurden, haben nun alle vier WERA-Partner gemeinsam enorm viel Arbeit in den Prozess der Konzeptentwicklung und in einen spezifischen Umsetzungsplan gesteckt.“ Durch neu einzurichtende Professuren, so Einsele, durch neue Nachwuchsgruppen, z.B. auf dem Gebiet der Immuntherapie, und vor allem auch durch eine deutliche Erweiterung und Verbesserung der Studieninfrastruktur könnten Innovationen zukünftig viel schneller vorangebracht und in die Versorgung vor Ort integriert werden. „Hiervon werden vor allem auch die Patientinnen und Patienten in der ländlichen Region profitieren.“
Enge Kooperation der vier Krebszentren
Prof. Dr. Ralf Bargou, Sprecher der CCC Allianz WERA als Zusammenschluss der vier bestehenden Comprehensive Cancer Center: „Mit diesem Schritt können wir die bestehende enge Kooperation der universitären Krebszentren weiter ausbauen. Nicht zuletzt wird davon auch die Zusammenarbeit mit niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten sowie mit weiteren Krankenhäusern in der Region profitieren.“