Warum Aussitzen falsch ist
Patienten, die an allergischem Asthma leiden, sind bei niedergelassenen Lungenfachärzten und Allergologen in besten Händen. In seltenen Fällen kommt es jedoch vor, dass die ambulante Therapie nicht reicht. Dann kann die Lungenklinik helfen, gut durch diese Zeit zu kommen.
Dr. Pius Jung
Das Leiden ist überaus häufig: „Fünf bis zehn Prozent der Bevölkerung haben Asthma, das ist eine echte Volkskrankheit“, sagt Dr. Pius Jung vom Schwerpunkt Pneumologie der Uniklinik. Etwa jeder zweite ist von allergischem Asthma betroffen. Bei leichteren Formen können die Symptome durch eine Hyposensibilisierung sehr gut gelindert werden. Außerdem stehen heute wirksame Asthma-Medikamente zur Verfügung. Antikörper-Therapie In jenen seltenen Fällen, in denen es nicht gelingt, die Patienten ambulant so gut einzustellen, dass sie mit der Krankheit klarkommen, empfiehlt sich der Weg in die Lungenklinik. „Wir in Würzburg nehmen im Durchschnitt etwa einmal in der Woche einen solchen Patienten auf“, schildert Pius Jung. Bei diesen Patienten reicht, laut des Oberarztes, eine Therapie mit Medikamenten zum Inhalieren oft nicht mehr. Das liegt nicht daran, dass der Patient therapeutisch nicht gut genug mitgezogen hätte. Wie bei allen anderen Krankheiten, gibt es auch bei aller-gischem Asthma schwerere Verlaufsformen. „Wir können dann beispielsweise mit einer Antikörper-Therapie sehr gut helfen“, so der Allergologe. Alle zwei bis acht Wochen werden dabei Antikörper in das Unterhautgewebe gespritzt. Was Patienten tun können Gut zu behandeln, ist wichtig, so Pius Jung: „Denn allergisches Asthma kann sich verschlechtern.“ Auf das Rauchen sollten Asthmatiker grundsätzlich komplett verzichten. „Bei der Anamnese sollte nach dem Arbeitsplatz gefragt werden“, so Jung. Etwa, ob der Patient Stäuben ausgesetzt ist. Zum Beispiel in einer Backstube. Für Patienten ist es außerdem sehr wichtig, richtig zu inhalieren. Es genügt nicht, einfach auf den Knopf des Inhalators zu drücken: „Man muss genau in dem Moment, wenn das Medikament austritt, schnell und stark genug einatmen.“ Das Team der Würzburger Pneumologie übt mit den Patienten das richtige Inhalieren: „Außerdem verweisen wir auf Erklärvideos der Deutschen Atemwegsliga, sodass der Patient das Inhalieren über das Internet daheim weiterüben kann.“ www.ukw.de/medizinische-klinik-i/pneumologie
Text: Martina Häring, Fotos: Daniel Peter, Uniklinik