Leben und arbeiten vor und mit der
Pandemie
Liebe Leserinnen und Leser, seit einigen Wochen dominieren die Gefährdungen und Maßnahmen rund um das Coronavirus die Medien, das Gesundheitswesen, die Wirtschaft sowie die Freizeit- und Kulturlandschaft – letztlich einen Großteil unseres gesamten gesellschaftlichen Lebens. Das Uniklinikum Würzburg nimmt im Krisenmanagement und der Gesundheitsfürsorge für die Region eine Sonderrolle ein. Wir alle bekommen das zu spüren, mit unterschiedlicher Härte, aber jeder gibt an seiner Stelle, was möglich und notwendig ist. An vorderster Front die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die unmittelbar unsere Covid-Patienten betreuen, medizinisch, aber auch in der Infrastruktur, Räume reinigen und desinfizieren, die Patienten von hier nach da bringen und vieles mehr. Hut ab und ein ganz großes und herzliches Dankeschön für diese vielfältigen Leistungen! Zunächst ist der Erfolg und die hohe Anerkennung der Betreuung unserer Patienten der Lohn; wir hoffen und arbeiten aber dahin, dass die Anerkennung sich auch noch anderweitig und für alle Berufsgruppen niederschlägt. Auch die Organisation in unserem Klinikum hat in Abstimmung mit den Behörden und den Einrichtungen in der Gesundheits- und Altenfürsorge der Region im wahrsten Sinne des Wortes vorbildlich geklappt. Unser entscheidender Vorteil und auch der Grund für unsere Vorreiterrolle waren stehende Funktionseinheiten für die Krankenhaushygiene und den Katastrophenfall, namentlich verbunden mit den Professoren Ulrich Vogel und Thomas Wurmb, aber natürlich auch vielen anderen, die sich in der Klinikumseinsatzleitung (KEL) COVID des Vorstandes erfolgreich eingebracht haben. Die Vorbereitungen auf das Eintreffen der Pandemie haben schon im Januar begonnen und sind schrittweise in eine sehr systematische und den sich im Tempo und der Ausprägung unvorhersehbar entwickelnden Geschehnissen angepasste Organisation übergangen, letztlich zur Routine geworden. Über den KEL-COVID-Newsletter haben wir die Beschäftigten des Klinikums täglich auf dem Laufenden gehalten –herzlichen Dank an Prof. Ralf-Ingo Ernestus und sein Team, die diesen immer so informativ gestalten. Nun beginnt der Weg zurück in eine Normalität, die nicht die vor Corona sein wird. Wir hören und sehen täglich in den Nachrichten, wie schwer sich unsere Gesellschaft damit tut. Die Entscheidung für den Shutdown war zwar schwierig zu fällen, aber vergleichsweise leichter umzusetzen, als eine schrittweise und angepasste Wiederöffnung, auch in unserem Klinikum. Wie wird die Epidemie sich verhalten, klingt sie weiter ab? Wann kommt die nächste Welle? Alle Vorhersagen waren bisher vage oder sind erfreulicherweise in ihrem Ausmaß so nicht eingetroffen. Dabei mussten wir selbstverständlich auch bisher unsere Nicht-COVID-Patienten auf dem üblichen höchsten medizinischen und menschlichen Niveau versorgen. Jede Zurückstellung eines Patienten zugunsten eines anderen ist eine ethische und juristische Herausforderung, eine Triage, letztlich aber eine medizinische Entscheidung, die ausschließlich die fällen können, die den Patienten und seine Krankheit genau kennen. Diese hohe Verantwortung wurde im UKW im Sinne der behördlichen Verfügungen „soweit medizinisch vertretbar“ angenommen und umgesetzt. Herzlichen Dank an alle, die das so mitgetragen haben, und jetzt den Weg zurück so gestalten, dass auch das UKW sicher seinen „Exit“ oder besser „Reset“ schafft. Corona ist das alles beherrschende Thema – aber wir wollen Sie auch weiterhin mit anderen Nachrichten aus der Lebenswelt des Würzburger Uniklinikums versorgen. Auf den folgenden Seiten finden Sie wieder die gewohnt bunte Meldungsvielfalt zu Personalia, aktuellen Forschungsergebnissen, innovativen Diagnose- und Therapieangeboten, neuen Serviceleistungen, Auszeichnungen und Ausstellungen. Beim Titelthema haben wir diesmal mit der Ernährung eines der Grundbedürfnisse des Menschen aufgegriffen. Erfahren Sie auf den folgenden Seiten, welche Aufgaben für eine gesunde, wohlschmeckende, individuell angepasste und auch pünktliche Patientenkost zu lösen sind. Zugegeben, das Heft wurde vor Corona entworfen, aber es gibt auch noch ein Leben außerhalb und nach Corona… Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre – und dass Sie gesund durch die nächsten Wochen und Monate kommen! Ihr
Prof. Dr. Georg Ertl
Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Würzburg
Hinweis: Bilder in dieser Ausgabe, bei denen nicht die zum aktuellen Infektionsschutz erforderlichen Abstände eingehalten werden, oder Personengruppen ohne Schutzmasken zeigen, entstanden vor der Festlegung der entsprechenden Vorschriften.