Mehr als Zahlenjonglage
Am 1. April wechselte Klinikdirektorin Anja Simon von Würzburg nach Freiburg.
Klinikdirektorin Anja Simon
Das Uniklinikum ist sehr gut aufgestellt, und daran hat Anja Simon maßgeblichen Anteil. Acht Jahre fungierte die gebürtige Kehlheimerin als kaufmännische Klinikdirektorin. Bevor sie 2012 nach Würzburg kam, leitete die 53-Jährige im Uniklinikum Freiburg den Geschäftsbereich Finanzen. „Freiburg ist meine zweite Heimat“, sagt sie. Als sich die Chance ergab, zurückzugehen, sagte sie zu. Wenn auch schweren Herzens. Denn Würzburg ist ihr inzwischen zur dritten Heimat geworden.
Beim Management einer Klinik geht es in erster Linie darum, zu schauen, dass genug Geld vorhanden ist, damit alles, was als notwendig erachtet wird, finanziert werden kann. Doch Anja Simons Arbeit erschöpfte sich nicht im Zahlenjonglieren. Ihr war es wichtig, den Zusammenhalt der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu stärken. Dies gelang ihr durch eine clevere Idee: Im Herbst 2016 führte Simon in Würzburg die Methode „Story Telling“ ein. Was bedeutet: Beschäftigte aus ganz verschiedenen Bereichen erzählen von sich und ihren Aufgaben.
Oft hat man ja nur eine recht nebelhafte Vorstellung davon, was Kolleginnen und Kollegen aus anderen Abteilungen den ganzen Tag so treiben. Mangels Verständnis kann es leicht zu Irritationen kommen, sofern sich das, was in der einen Abteilung geschieht, in irgendeiner Weise auf eine andere auswirkt. „Wir stellten zum Beispiel jemanden vom Einkauf vor, jemanden von der Hygiene sowie eine Person aus der Forschungsförderung“, so Simon. Anfangs geschah dies via E-Mail, inzwischen sind die Porträts über das Intranet abrufbar.
Ein Uniklinikum unterscheidet sich von einem normalen Krankenhaus dadurch, dass es viel mehr Abteilungen hat und außerdem der Forschung und der Lehre dient. Damit ist ein Uniklinikum deutlich komplexer. Der Wechsel von Würzburg nach Freiburg bedeutet für Anja Simon, eine weitere Komplexitätsstufe zu erklimmen. „Während das Uniklinikum Würzburg mit der UKW Service nur eine Tochtergesellschaft hat, gibt es in Freiburg mehrere Gesellschaften“, erzählt sie. So ist das Herzzentrum als GmbH organisiert, die Klinik für Onkologische Rehabilitation ist eine gGmbH. Das macht die Finanzierung anspruchsvoll: „Durch die Krise gerät unsere GmbH wirtschaftlich stark unter Druck.“
Damit der Stress gerade jetzt während der Corona-zeit nicht die Oberhand gewinnt, joggt Anja Simon regelmäßig: „Das ist eine sehr gute Möglichkeit für mich, den Kopf freizubekommen.“ Vor einem Burnout schützt die Betriebswirtschaftlerin vor allem aber die Tatsache, dass ihr die Arbeit sehr viel Spaß macht. Eben weil es nicht nur um Zahlen geht. Sondern um Menschen.
Text: Pat Christ, Foto: Uniklinik, Katrin Heyer
Drei Fragen an Anja Simon
Was vermissen Sie, wenn Sie an Würzburg zurückdenken? Den Main.
Welches Erlebnis verbinden Sie mit Ihrer Würzburger Zeit? Der Schoppen auf der Alten Mainbrücke, der ist einfach einmalig.
Haben Sie sich ein Würzburg-Souvenir mit nach Freiburg gebracht? Ja, einen kleinen roten Besprechungsstuhl. Der stand an meinem Würzburger Besprechungstisch und steht jetzt hier auch in Freiburg.
Klinikdirektorin Anja Simon
Drei Fragen an Anja Simon
Was vermissen Sie, wenn Sie an Würzburg zurückdenken? Den Main.
Welches Erlebnis verbinden Sie mit Ihrer Würzburger Zeit? Der Schoppen auf der Alten Mainbrücke, der ist einfach einmalig.
Haben Sie sich ein Würzburg-Souvenir mit nach Freiburg gebracht? Ja, einen kleinen roten Besprechungsstuhl. Der stand an meinem Würzburger Besprechungstisch und steht jetzt hier auch in Freiburg.