Hilfreiche Dokumente
für den Fall des Falles
Mit dem Leitfaden „Plötzlicher Pflegefall – Was ist zu tun?“ und der „Notfallmappe – Organisiert in allen Lebenssituationen“ hat das Referat HR-Entwicklung des UKW kürzlich zwei Dokumente herausgebracht, die für Klinikumsmitarbeiter*innen in fordernden Momenten sehr wertvoll sein können.
Das Thema Angehörigenpflege trifft viele Menschen unvorbereitet. Was ist genau zu tun, wenn Personen im engeren Verwandtenkreis, wie zum Beispiel die eigenen Eltern oder die Schwiegereltern, plötzlich pflegebedürftig werden? Welche Hilfen kann man in dieser auf vielen Ebenen fordernden Situation in Anspruch nehmen? „Sicher findet man im Internet schnell viele Informationen, aber in einer solch emotionalen und mit Stress verbundenen Zeit bleibt oft nicht die nötige Ruhe, um nach den richtigen Antworten in dieser Situation zu recherchieren“, weiß Michelle Hawks. Deshalb erarbeitete die Ansprechpartnerin für die „Vereinbarkeit von Beruf und Familie“ am Uniklinikum Würzburg gemeinsam mit Doris Eyrich von der Pflegeberatung sowie Sandra Altunbilezik-Lindenmayer und Christian Huß, beide vom Personalrat des UKW, in diesem Frühjahr den Leitfaden „Plötzlicher Pflegefall – Was ist zu tun?“. Die Publikation zeigt auf, welche Möglichkeiten die Beschäftigten des Klinikums haben, um sich um ihre Angehörigen zu kümmern und was als Erstes zu tun ist. Unter anderem gibt sie eine Übersicht über die Pflegegrade und die entsprechenden Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung. Neben vielen weiteren Infos nennt sie ferner die Kontaktdaten von klinikumsinternen und externen Beratungsstellen und Unterstützungsangeboten.
Eine Mappe für Daten, Fakten und Wünsche Die Notfallmappe, das zweite kürzlich von dem Referat HR-Entwicklung herausgebrachte Dokument, korrespondiert sehr gut mit dem Pflegefall-Leitfaden. „Nach unseren Erfahrungen ist es äußerst wichtig und hilfreich, sich bereits im Vorfeld mit der potenziellen Situation auseinanderzusetzen, dass einen ein Unfall, eine schwere Erkrankung oder eine plötzliche Pflegebedürftigkeit unerwartet aus der gewohnten Bahn wirft“, berichtet Michelle Hawks. Eine Möglichkeit, sich darauf strukturiert vorzubereiten, ist die Notfallmappe. Sie bündelt für den Fall des Falles Daten, Fakten und Wünsche der/des Einzelnen aus allen relevanten Lebensbereichen: Medizinisches, Vorsorgevollmacht, Verfügungen, Versicherungen, Finanzen, Wohnen und Eigentum, Kraftfahrzeug, die Versorgung von Haustieren sowie digitale Daten.
Faktensammlung rechtzeitig angehen Grundsätzlich kann und sollte jede/r für sich selbst eine solche Notfallmappe anlegen. Sie kann aber auch eine Grundlage für Gespräche mit älteren Angehörigen sein. Prof. Dr. Birgitt van Oorschot empfiehlt, diese Gespräche rechtzeitig zu führen. Als Leiterin der Palliativmedizin am UKW hat sie an dem Dokument mitgearbeitet und rät: „Wenn Eltern schon zu schwächeln beginnen oder vergesslich werden, ist es oft schwer, zu sagen: Lass mich mal mit auf deine Unterlagen schauen. Das erleben manche als Kritik und fürchten Kontrollverlust. Wenn dann ein Unfall passiert, hat man womöglich erst mal gar nicht die Möglichkeit, zu fragen. Daher ist es leichter, schon viel früher soweit möglich für Ordnung zu sorgen, als Vertrauensperson zumindest informiert zu werden oder die Inhalte der Mappe gemeinsam zusammenzutragen.“
Die Notfallmappe ist übrigens eine reine Privatsache, die in keiner Form beglaubigt werden muss.
Beide Unterlagen können von den Beschäftigten von der Intranetseite des UKW unter „Vereinbarkeit von Beruf und Familie“, Unterrubrik „Angehörigenpflege“ heruntergeladen werden. Interessenten, die keinen Zugriff auf das Intranet haben, können die Dokumente anfordern unter E-Mail: berufundfamilie@ukw.de.
Die Broschüre „Plötzlicher Pflegefall“ hilft, das Vorgehen bei unvorhergesehener Angehörigenpflege zu strukturieren und liefert nützliche Kontaktdaten. In der Notfallmappe können Eintragungen zu wichtigen Themen wie zum Beispiel Gesundheit & Krankheit, Vorsorge, Pflegebedürftigkeit, Verfügungen & Vollmachten, Finanzen, Wohnen & Eigentum, Versicherungen etc. vorgenommen werden.
Bild: Mariia Petrakova - stock.adobe.com