Schmerzmedizin in neuen Räumen

Das Zentrum für interdisziplinäre Schmerzmedizin des Uniklinikums Würzburg befindet sich jetzt im Gebäude A9 oberhalb der Zentren für Operative und Innere Medizin. Am neuen Standort lassen sich der interdisziplinäre, multimodale Therapieansatz der Einrichtung sowie die Studien der Klinischen Forschungsgruppe ResolvePAIN noch besser umsetzen.

Das Gebäude A9 ist der neue Standort des Zentrums für interdisziplinäre Schmerzmedizin des Uniklinikums Würzburg.

Bislang befand sich das Zentrum für ­interdisziplinäre Schmerzmedizin (ZiS) des Uniklinikums Würzburg mit seiner Ambulanz und Tagesklinik in den Gebäuden C13 und C16 auf dem Klinikumsaltgelände an der Josef-Schneider-­Straße. Im Herbst dieses Jahres zog das Zentrum in umgebaute und frisch renovierte Räume im Gebäude A9 am Straubmühlweg um. Mit dem Ortswechsel sind für chronische Schmerzpatienten eine Reihe von Vorteilen verbunden. „An dem für unsere Zwecke maßgeschneiderten neuen Standort mit seiner hochmodernen Ausstattung können wir unserem interdisziplinären, multi­modalen Therapieansatz, bei dem der Patient ganzheitlich im Mittelpunkt steht, noch besser gerecht werden“, freut sich Prof. Dr. Heike Rittner. Laut der Leiterin der Schmerztagesklinik haben sich zudem die Arbeitsbedingungen für die im September 2020 eingerichtete Klinische Forschungsgruppe Resolve PAIN nochmals deutlich verbessert. Diese untersucht, warum sich bei einem Teil Erkrankten Nervenschmerzen nach einer Schädigung wieder zurückbilden. In günstiger Lage Hinzu kommen nützliche Lagebeziehungen. So liegt das Gebäude A 9 in direkter Nähe zum großen Parkplatz des ­Klinikums sowie zu den Zentren für Operative und Innere Medizin (ZOM | ZIM). Das vereinfacht die Anfahrt und verkürzt die Wege zur Physiotherapie im ZOM/ZIM. Außerdem ist das ZiS jetzt unmittelbar über die Buslinie 24 zu erreichen.

Jetzt können die interdisziplinären ­Besprechungen des ZiS-Teams in einem modernen, freundlichen Raum stattfinden.

Mit vorteilhafter Nachbarschaft Seit kurzem ist auch ein wichtiger Partner des ZiS, die Early Clinical Trial Unit (ECTU), im selben Haus untergebracht. Die ECTU ist eine hochspezialisierte, interdisziplinäre klinische Einheit des Comprehensive Cancer Centers Mainfranken, die sich auf die Durchführung neuer und experimenteller Therapieansätze zur Behandlung von Krebspatienten konzentriert. „Gemeinsam mit der ECTU und der ebenfalls benachbarten Interdisziplinären Biomaterial- und Datenbank Würzburg sowie unterstützt von in der letzten Zeit eingeworbenen Fördermitteln können wir künftig Schmerzen noch genauer untersuchen und neue Therapien noch schneller zu den Patienten bringen“, kündigt Prof. Rittner an.

Forschungsgruppe zu peripheren Schmerzmechanismen eingerichtet

Prof. Dr. Claudia Sommer (links) und Prof. Dr. Heike Rittner vom Uniklinikum Würzburg leiten den neuen Klinischen Forschungsverbund „ResolvePAIN“.

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) beschloss Ende September dieses Jahres die neue Klinische Forschungsgruppe ResolvePAIN zu fördern. Dahinter steht ein von der Würzburger Universitätsmedizin geführtes Team unter Leitung von Prof. Dr. Heike Rittner von der Klinik für Anästhesiologie und Prof. Dr. Claudia Sommer von der Neurologischen Klinik. Thema sind „Periphere Mechanismen des Schmerzes und seine Auflösung". Prof. Rittner erläutert: „Schmerzen, die durch eine Störung oder Schädigung der Nerven verursacht werden, können auch ohne vollständige anatomische und physiologische Erholung neuronaler Strukturen wieder abklingen. Wir wollen herausfinden, warum dies bei manchen Patienten der Fall ist, während beispielsweise postoperative Schmerzen bei anderen auch chronisch werden können.“ Breiter interdisziplinärer Ansatz ResolvePAIN vereinigt klinische und Grundlagenforscher*innen aus Neurologie, Anästhesiologie, Neurochirurgie, Neuroradiologie, Chirurgie, Innerer Medizin, Psychiatrie, Klinischer Neurobiologie, Physiologie und Klinischer Physiologie. Neben Würzburger Expert*innen sind auch Wissenschaftler*innen aus Leipzig und Berlin beteiligt. Die DFG fördert die Klinische Forschergruppe in den kommenden vier Jahren mit insgesamt 6,1 Millionen Euro. „Mit ResolvePAIN wird die Schmerzforschung am UKW und an der Würzburger Universität dauerhaft gestärkt. Die Ergebnisse sollen so rasch wie möglich den Schmerzpatienten zugutekommen“, kündigt Prof. Sommer an.

PAIN2020 jetzt für Schmerzpatienten aller Gesetzlichen Krankenkassen

Kontakt am UKW: Konrad Rammelt und Prof. Dr. Heike Rittner, Zentrum für interdisziplinäre Schmerzmedizin, Tel: 0931/201-30300 oder -3025, E-Mail: PAIN2020@ukw.de

Bislang war die Teilnahme an dem auch am Uniklinikum Würzburg (UKW) durchgeführten Projekt PAIN2020 auf Ver­sicherte der Krankenkassen Barmer und KKH beschränkt. Ab sofort können Patienten aller Gesetzlichen Krankenkassen, die schon längere Zeit an Schmerzen leiden, an dem Forschungsvorhaben teilnehmen. Dabei werden neue Wege beschritten: Noch bevor die Schmerzen chronisch werden und ein langer Leidesweg beginnt, wird interveniert. PAIN2020 erprobt, was der Chronifizierung am besten entgegenwirkt. Das Projekt wird vom Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) mit sieben Millionen Euro gefördert und läuft seit 2018 für vier Jahre. Interessierte können ihre Teilnahmemöglichkeit testen unter www.pain2020.de/patienteninformationen.