Mittlerweile nun schon traditionell findet im Herbst das jährliche Würzburger Schlaganfallsymposium statt, eine gemeinsame Veranstaltung der Neurologischen Klinik und Poliklinik des Universitätsklinikums Würzburg (UKW) und der Hentschel-Stiftung Würzburg, die erneut von der Vogel Stiftung Würzburg unterstützt wurde. Erstmalig wurde die Veranstaltung in diesem Jahr jedoch aufgrund der CoViD-19 Pandemie online aus dem Vogel Convention Center (VCC) in Würzburg übertragen.
Prof. Dr. Karl Georg Häusler begrüßte am Welt-Schlaganfalltag zusammen mit dem Vorstand der Vogel Stiftung Dr. Gunther Schunk die mehr als 100 angemeldeten virtuellen Teilnehmenden, die über eine Chat-Funktion mit den Referentinnen und Referenten diskutieren konnten. Unter dem Vorsitz von PD Dr. Hermann Neugebauer ging Prof. Häusler in seinem Vortrag auf die Schlaganfallversorgung in Deutschland im Kontext der CoViD-19 Pandemie ein, wozu am gleichen Tag auch eine Presseerklärung des UKW veröffentlicht wurde. Im Anschluss berichtete Dr. Thorsten Odorfer über aktuelle Entwicklungen im TRANSIT-Stroke Netzwerk, das Kliniken in Unterfranken, Oberfranken und Baden-Württemberg telemedizinisch verbindet, um die regionale Schlaganfallversorgung zu optimieren.
Wie auch in den Vorjahren gab danach Dr. Katharina Gabriel (Institut für Epidemiologie und Biometrie, Universität Würzburg) ein Update zum Stand der TRANSIT-Stroke Register-Studie, in die in den Jahren 2014 bis 2019 insgesamt fast 7.500 Schlaganfallpatientinnen und -patienten eingeschlossen wurden. Eine unlängst im Fachblatt BMC Neurology veröffentlichte Analyse konnte belegen, dass TRANSIT-Stroke-Netzwerkkliniken ohne eigene neurologische Abteilung durch telemedizinische Unterstützung der TRANSIT-Stroke Netzwerkzentren eine weitere Verbesserung bezüglich der Erfüllung von Qualitätsindikatoren der Schlaganfallversorgung erreichen konnten. Zugeschaltet aus Günzburg berichtete Prof. Dr. Gerhard F. Hamann (Direktor, Klinik für Neurologie und neurologische Rehabilitation, BKH Günzburg) nachfolgend über den Kenntnisstand zur Thrombolyse und mechanischen Rekanalisation in Schwangerschaft und Wochenbett.
Prof. Dr. Jens Volkmann und Prof. Dr. Guido Stoll begrüßten die Teilnehmenden nach einer kurzen Pause zum zweiten Teil des 5. Würzburger Schlaganfallsymposiums. Dr. Michael Schuhmann begann mit einem Grundlagen-wissenschaftlichen Vortrag zur Pathophysiologie der den Schlaganfallkern umgebenden ischämischen Penumbra und wies darin auch auf mögliche therapeutische Targets hin. Prof. Dr. Mirko Pham (Direktor, Institut für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie des UKW) beleuchtete das Penumbra-Konzept im Anschluss aus neuroradiologischer Sicht. Auch im Rahmen des diesjährigen Symposiums wurde der nun bereits seit 2011 jährlich vergebene und unter dem Motto "Kampf dem Schlaganfall " stehende Preis der Hentschel-Stiftung Würzburg verliehen. Die Auszeichnung ist mit 5000 Euro dotiert und wurde erneut bundesweit ausgeschrieben. Der Stiftungsgründer Dipl.-Ing. Günter Hentschel übergab den Preis an Dr. Alexander Kollikowski aus dem Institut für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie des UKW für seine Arbeit zum Thema "Lokale Leukozyten-Invasion während des humanen hyperakuten ischämischen Schlaganfalls ", welche unlängst im Fachblatt "Annals of Neurology " publiziert wurde. Erstmals wurde diesjährig auch ein mit 2500 Euro dotierter Nachwuchs-Preis vergeben.
Der online zugeschaltete Preisträger Dr. Abass Eidizadeh (Universitätsklinikum Göttingen) wurde für seine Doktorarbeit zum Thema "Beurteilung des therapeutischen Potenzials von intraperitoneal injiziertem Metallothionein-II im Ischämischen Schlaganfallmodell der Maus " ausgezeichnet, die er im Anschluss an den Vortrag von Dr. Kollikowski online vorstellte. Prof. Häusler dankte nach einem kurzen Resümee allen Beteiligten, den Industrie-Sponsoren des Symposiums Bayer, Boehringer Ingelheim, Daiichi Sankyo und Pfizer, dem die Veranstaltung übertragenden Team des VCC sowie der Vogel Stiftung Würzburg. Trotz des auch in diesem Format regen Gedankenaustausches bleibt die Hoffnung auf eine Neuauflage als Präsenzveranstaltung im Herbst nächsten Jahres.