CCR1-Antagonist als potenzielles Covid-19-Medikament?
Eine Covid-19-Infektion verläuft häufig dann besonders schwer, wenn das Immunsystem mit einer überschießenden Immunantwort reagiert. Das fanden Forscherinnen und Forscher des Berlin Institute of Health (BÌH) gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen aus der Berliner Charité und dem Uniklinikum Leipzig heraus. Dabei entdeckten sie mit dem Chemokin-Rezeptor 1 (CCR1) ein interessantes Zielmolekül auf Immunzellen. Gegen dieses Zielmolekül hatte die Bayer AG in anderem Zusammenhang bereits vor einigen Jahren unter dem Namen BX471 eine Substanz entwickelt und für andere Indikationen in klinischen Studien bis zur Phase II getestet. Jetzt erhält BX471 in einer multi-zentrischen Studie als potenzielles Covid-19-Medikament eine zweite Chance. Bei dem Vorhaben namens CATCOVID kooperieren das BIH, die Bayer AG, das Klinikum Unfallkrankenhaus Berlin sowie die Universitätsklinika Leipzig und Würzburg. Am UKW wird das Vorhaben von Prof. Dr. Peter Kranke, dem Ärztlichen Leiter der Klinischen Studien an der Klinik für Anästhesiologie, geleitet. Ziel von CATCOVID ist, die Überlebens- und Heilungschancen von Patientinnen und Patienten mit einer Covid-19-Erkrankung mithilfe des Wirkstoffs zu erhöhen. Im Dezember 2021 wurden die ersten Probandinnen und Probanden in die Studie eingeschlossen.
Viele weitere Forschungsprojekte zu Covid-19 Die hier vorgestellten Studien und Publikationen geben nur einen Ausschnitt der in Würzburg im Berichtsjahr betriebenen Corona-Forschung wieder. Neben weiteren Vorhaben der Universitätsmedizin liefen und laufen auch bei Partnereinrichtungen, wie dem Rudolf-Virchow-Zentrum für Experimentelle Biomedizin und dem Helmholtz-Institut für RNA-basierte Infektionsforschung, zahlreiche hochrelevante wissenschaftliche Projekte zu diesem Themenkreis.
Bild: HIRI | Britta Grigull