Fünf Jahre Allgemeinmedizin am Uniklinikum
Das Institut für Allgemeinmedizin der Universitätsklinik Würzburg blickt optimistisch in die Zukunft.
Prof. Anne Simmenroth
Lehrstuhlinhaberin Allgemeinmedizin
Prof. Ildikó Gágyor
Lehrstuhlinhaberin Allgemeinmedizin
Erst seit wenigen Jahren gibt es an fast allen deutschen medizinischen Fakultäten einen Lehrstuhl für Allgemeinmedizin. Seither haben sich Bild und Status dieses Fachs stark verändert. Vor sechs Jahren wurde am UKW der Lehrstuhl für Allgemeinmedizin ausgeschrieben. Damit war der Stein für die Gründung des Instituts gelegt, das bei der Feier anlässlich seines fünfjährigen Bestehens auf eine erfolgreiche Gründungsphase zurückblickt.
Gründungsprofessorinnen und Lehrstuhlinhaberinnen des Instituts sind Prof. Dr. Anne Simmenroth und Prof. Dr. Ildikó Gágyor, beide Fachärztinnen für Allgemeinmedizin. Ein Ziel der Aufbauarbeit am Institut war die Vernetzung von Lehre und Forschung mit den hausärztlichen Praxen in der Region. Das Ergebnis ist ein großes Netz an Lehrpraxen und das Bayerische Forschungsnetz in der Allgemeinmedizin (BayFoNet Würzburg). Mit diesem umfassenden Netzwerk hat das Institut zahlreiche Lehr- und Forschungsprojekte durchgeführt. „Wir sind ein forschendes und lehrendes Institut“, erklärt Prof. Dr. Anne Simmenroth. Die Forschungsthemen haben immer mit der konkreten Versorgung von hausärztlichen Patientinnen und Patienten zu tun.
„Wir sind ein forschendes und lehrendes Institut.“
Prof. Anne Simmenroth
Prof. Gágyor und Prof. Simmenroth mit den Teilnehmenden der Podiumsdiskussion der gut besuchten Jubiläumsveranstaltung im Juli 2023.
Allgemeinmedizin ist bereits ein Pflichtfach im Medizinstudium. Der neue Entwurf der ärztlichen Approbationsordnung sieht eine Stärkung des Faches vor. So absolvieren Studierende zum Beispiel während des Praktischen Jahres ein Quartal in einem ambulanten, vorzugsweise hausärztlichen Bereich.
„Die Forschung an unserem Institut bildet das breite Spektrum in der Versorgung von Patienten und Patientinnen in der hausärztlichen Praxis ab“, legt Prof. Dr. Ildikó Gágyor dar. Dazu gehört zum Beispiel die Prävention, die Versorgung von Menschen mit akuten und chronischen Leiden bis zum Lebensende. „In einer Hausarztpraxis entwickelt sich häufig eine lebenslange Beziehung zwischen den Patienten und dem Hausarzt oder der Hausärztin. Dies gilt es, den Studierenden früh zu vermitteln.“
Das Projekt „Beste Landpartie Allgemeinmedizin“ spricht Studierende an, die früh im Studium Interesse an der Allgemeinmedizin zeigen. Langfristig wird damit die flächendeckende hausärztliche Versorgung insbesondere im ländlichen Raum verbessert.
Der hausärztliche Nachwuchs liegt den Lehrstuhlinhaberinnen sehr am Herzen: 2024 wird der Kongress der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin vom hiesigen Institut ausgerichtet mit dem Titel: „Neue Wege in die Allgemeinmedizin – Nachwuchs für Versorgung und Forschung begeistern“.