Herzrhythmusstörungen erfolgreich behandeln
Mit der Berufung von Dr. Thomas Fischer zum Universitätsprofessor stärkt die Würzburger Universitätsmedizin den Schwerpunkt Interventionelle Elektrophysiologie am UKW.
Prof. Thomas Fischer
Leiter Interventionelle Elektrophysiologie
Bereits seit 2019 leitet Dr. Thomas Fischer die Abteilung Interventionelle Elektrophysiologie am UKW geleitet. Im April dieses Jahres wurde er von der Julius-Maximilians-Universität Würzburg zum Universitätsprofessor berufen. So kann er sich jetzt noch intensiver und mit einem größeren Team dem universitären Dreiklang aus Patientenversorgung, Lehre und Forschung rund um das Thema „Herzrhythmusstörung“ widmen.
Für den 41-Jährigen ist dies eine Herzensangelegenheit: „Das Schöne an meiner Arbeit in der Elektrophysiologie ist, dass ich in einem faszinierenden Teilgebiet der Medizin vielen Menschen mit modernen technologischen Möglichkeiten sehr gut helfen kann.“ Die Komplikationsrate sei dabei sehr gering, da die modernen Behandlungssysteme inzwischen ausgereift und die Expertise hoch sei. Die Begeisterung für sein Fachgebiet gebe er auch gerne an Studierende weiter.
Herzrasen, Herzstolpern oder weniger belastbar
In Kooperation mit dem DZHI (Deutsches Zentrum für Herzinsuffizienz) erforscht Professor Fischer mit seiner Arbeitsgruppe Mechanismen, die in Herzmuskelzellen zu Rhythmusstörungen führen. Auch der Schlaganfallgefahr durch Rhythmusstörungen will er näher auf den Grund gehen. Das alles geschieht mit dem Ziel, neue Ansatzpunkte für Therapien zu entschlüsseln und schwere Folgeerkrankungen zu verhindern.
Die Elektrophysiologie spielt eine entscheidende Rolle bei der Behandlung von Patienten mit Herzrhythmusstörungen und trägt dazu bei, die Lebensqualität zu verbessern, Folgeerkrankungen zu vermeiden und den plötzlichen Herztod zu verhindern. Wer des Öfteren Herzrasen, Herzstolpern oder Herzschlagpausen verspürt beziehungsweise Schwindel, Luftnot und eine eingeschränkte Belastbarkeit bemerkt, sollte dies zunächst vom Hausarzt oder einem niedergelassenen Herzspezialisten (Kardiologen) abklären lassen. Bei diagnostischen Unklarheiten oder für die Durchführung spezifischer Behandlungsverfahren stehen die Experten des Universitätsklinikums Würzburg zur Verfügung.
Prof. Thomas Fischer im Herzkatheterlabor.
Katheterablation: Zielgenaue Verödung
Zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen gibt es verschiedene Möglichkeiten. Eine davon ist eine Verödungsbehandlung mittels Herzkatheter (Katheterablation). Hierbei werden die Zellen, die das Herz immer wieder durch falsche elektrische Signale aus dem Takt bringen, im Rahmen einer Herzkatheteruntersuchung mittels Radiofrequenz-Energie (RF-Ablation) oder Kälte (Kryo-Ablation) spezifisch und zielgerichtet ausgeschaltet.
Zur exakten Orientierung innerhalb des Herzens stehen moderne 3D-Navigationssysteme zur Verfügung. „Mittels magnetisch markierter Katheter kann in einem Magnetfeld eine Landkarte der jeweiligen Herzregion erstellt werden, die eine zielgenaue und schonende Verödung ermöglicht.“ Röntgendurchleuchtung ist hierfür kaum noch notwendig.
Am UKW werden zwei verschiedene RF-Systeme der neuesten Generation sowie ein Kryo-Ablations-System eingesetzt, sodass für jeden Patienten die optimale Behandlungsform ausgewählt werden kann. Aufgrund der niedrigen Invasivität der Kathetergestützten Behandlung über die Leiste dürfen die Patienten die Klinik bei regulärem Verlauf häufig schon am nächsten Tag wieder verlassen.