Uniklinikum Würzburg strahlt violett zum Weltpankreaskrebstag am 16. November

Anlässlich des Weltpankreaskrebstags wird das Zentrum für Operative Medizin des Uniklinikums Würzburg am Abend des 16. November in violettem Licht erstrahlen. Ergänzt wird die Aktion mit Infoangeboten, bei denen auch die Selbsthilfe eingebunden ist.

Würzburg. Bauchspeicheldrüsenkrebs hat eine der niedrigsten Überlebensraten aller onkologischen Erkrankungen. Um die Öffentlichkeit stärker über die schwere Krankheit zu informieren und für mehr Forschungsprojekte zu werben, beteiligen sich onkologische Kliniken, Forschungseinrichtungen und Selbsthilfegruppen, wie der Arbeitskreis der Pankreatektomierten (AdP e.V.), am Weltpankreaskrebstag. Bei der diesjährigen Auflage des Aktionstags am 16. November ist auch das Uniklinikum Würzburg (UKW) dabei. Als weithin sichtbares Zeichen taucht es zu diesem Termin sein Zentrum für Operative Medizin (ZOM) nach Einbruch der Dunkelheit in violettes Licht. Als ergänzendes Informationsangebot vor Ort stehen außerdem im Eingangsbereich des ZOM ein Roll-up und Flyer zum Thema Bauchspeicheldrüsenkrebs bereit.

Gemeinsamer Infostand im Juliusspital


Für alle, die sich noch tiefergehend mit der Materie beschäftigen wollen oder den Kontakt zur Selbsthilfe suchen, empfiehlt sich der Besuch eines Infostands im Torhaus-Durchgang des Juliusspitals in der Würzburger Innenstadt. Dort stehen am Weltpankreaskrebstag zwischen 16:30 und 18:30 Uhr Ansprechpersonen der Selbsthilfegruppe für Bauchspeicheldrüsenerkrankte AdP e.V. Würzburg, des Klinikums Würzburg Mitte und des UKW zu Verfügung. „Eines unserer Anliegen ist es, das Bewusstsein für die Symptome und Risiken von Bauchspeicheldrüsenkrebs sowie die dringende Notwendigkeit der Früherkennung zu stärken, was letztendlich Leben retten kann“, sagt Gerald Rapps, der Leiter der Selbsthilfegruppe. Und Gabriele Nelkenstock, die Selbsthilfebeauftragte des UKW, betont: „Die Anliegen des Weltpankreaskrebstages passen sehr gut zum Uniklinikum Würzburg. Zum einen, weil wir als selbsthilfefreundliches Krankenhaus Herrn Rapps und seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter gerne unterstützen. Zum anderen aber auch, weil die Behandlung und Erforschung von Bauchspeicheldrüsenkrebs zu den Schwerpunkten des Klinikums gehören.“

Weniger Komplikationen durch hohe Fallzahlen


So zählt das UKW zu den Krankenhäusern, die im deutschlandweiten Vergleich die meisten Bauchspeicheldrüsenoperationen durchführen – was für die Patientinnen und Patienten bedeutende Vorteile mit sich bringt. Prof. Dr. Christoph-Thomas Germer, der Direktor der Chirurgischen Klinik I des UKW, erläutert: „Eingriffe an der Bauchspeicheldrüse sind sehr komplizierte Operationen und gehen mit einer hohen Komplikationsrate einher. Deshalb ist es besonders wichtig, sich in einem Krankenhaus behandeln zu lassen, in dem diese Operationen häufig durchgeführt wird. Dadurch sinkt nachweislich die Komplikationsrate und die Überlebenschance steigt deutlich.“

Heilungschancen bei frühen Stadien


Laut Prof. Dr. Volker Kunzmann, dem Leiter des Schwerpunkts Medizinische Onkologie an der Medizinischen Klinik II des UKW, können heutzutage etwa ein Drittel der lokalisierten – das heißt noch nicht fernmetastasierten – Pankreaskrebsfälle durch eine Kombination aus Chemotherapie und Operation geheilt werden. „Um noch mehr Patientinnen und Patienten in diesem frühen, potenziell noch heilbaren Krankheitsstadium zu diagnostizieren, müssen erste Symptome wie Rückenschmerzen, Gewichtsverlust oder Gelbsucht umgehend abgeklärt werden“, unterstreicht der Experte.

Zielgerichte Therapie und Immuntherapie als Hoffnungsträger


Und wenn die Erkrankung doch schon weit fortgeschritten ist? „Dann können wir durch eine individualisierte Chemotherapie tumorbedingte Symptome und Komplikationen vermeiden oder zumindest lindern sowie in vielen Fällen die Überlebensdauer relevant verlängern“, beschreibt Prof. Kunzmann. „Außerdem stehen uns endoskopische Verfahren zur Verfügung, mit denen wir bei diesen Patientinnen und Patienten den Gallefluss gewährleisten sowie neuerdings in manchen Fällen auch den Tumor verkleinern können,“ ergänzt Prof. Dr. Alexander Meining, der Leiter des Schwerpunkt Gastroenterologie an der Medizinischen Klinik II des UKW. Was die Entwicklung neuer Behandlungswege angeht, gibt es laut Prof. Kunzmann für bestimmte Subgruppen von Bauchspeicheldrüsenkrebs vielversprechende neue zielgerichtete und immuntherapeutische Therapieansätze.

Ähnlich wie bei dieser Fotomontage wird das Zentrum für Operative Medizin des Uniklinikums Würzburg zum Weltpankreaskrebstag am 16. November 2023 violett beleuchtet. Bild (Fontomontage UKW): Wolfgang Dürr