Als nachträgliches Geburtstagsgeschenk hat der Vorstand des Universitätsklinikums Würzburg Landrat Eberhard Nuß zu einer Besteigung des historischen Abgaskamins auf dem Klinikgelände im Würzburger Stadtteil Grombühl eingeladen. Aus etwa 50 Metern Höhe bot sich dem Gast ein ungewöhnlicher Ausblick auf die Stadt und einen Teil des Landkreises.
<23.05.2013> Im März dieses Jahres feierte der Würzburger Landrat Eberhard Nuß seinen 60. Geburtstag. Das Jubiläum war für den Vorstand des Universitätsklinikums Würzburg (UKW) Anlass, den Regionalpolitiker zu einer Besteigung des markanten Kamins des klinikeigenen Heizkraftwerks einzuladen. Am gestrigen Spätnachmittag nahm Nuß die Einladung an und erklomm zusammen mit Vorstandsmitgliedern des UKW die 162 Stufen bis zur Aussichtsplattform in gut 50 Metern Höhe. Von dem ansonsten der Öffentlichkeit nicht zugänglichen „Wahrzeichen“ des Großkrankenhauses bot sich der Gruppe ein Ausblick auf Würzburg und Teile des Landkreises aus ungewöhnlicher Perspektive.
Fast hundertjährige Nutzungsgeschichte
Eberhard Nuß nutzte die Gelegenheit, sich auch über die Geschichte und die heutige Funktion des Bauwerks zu informieren. Erbaut im Jahr 1915, hatte der Turm zunächst eine Doppelfunktion: Er war zum einen schon damals ein Abgaskamin für das Heizkraftwerk des Klinikums, zum anderen diente er bis Mitte der 1960er Jahre als Wasserhochbehälter zur Druckerhaltung im Wassernetz des Krankenhausareals.
Heute führt der Kamin die Abluft von zwei modernen Gasturbinen und vier hauptsächlich mit Gas betriebenen Kesseln an die Atmosphäre ab. Von 1999 bis 2001 wurde der im Stadtpanorama kaum zu übersehende Blickfang generalsaniert.
Eine partnerschaftliche Beziehung
Das Uniklinikum, der Landkreis Würzburg und das Landratsamt sind auf vielfältige Weise miteinander verbunden. Das Großkrankenhaus ist der größte Arbeitgeber der Region und deckt den Löwenanteil seines Bedarfs an Gütern und Dienstleistungen lokal. Das Landratsamt seinerseits unterstützt die Arbeit des Krankenhauses der Maximalversorgung zum Beispiel durch Spendenaktionen. So beteiligen sich seit März 2011 die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Behörde an der „Aktion Restcent“ zugunsten der „Station Regenbogen“. Sie verzichten dabei monatlich auf ihr Gehalt hinter der Kommastelle. Dadurch konnten bislang insgesamt 3222,22 Euro an die Elterninitiative für leukämie- und tumorkranke Kinder übergeben werden.
Und die Landratsamtbeschäftigten fördern nicht nur mit Geld: Anlässlich seines Geburtstages initiierte Landrat Eberhard Nuß eine Stammzell-Typisierungsaktion, die vor wenigen Wochen von Prof. Markus Böck vom „Netzwerk Hoffnung“ des UKW im Landratsamt durchgeführt wurde. Dabei ließen sich 73 Mitarbeiter des Landratsamts in die Stammzellspenderdatei des UKW aufnehmen. Die Kosten für die Typisierung wurden übrigens vollständig vom Landratsamt übernommen. Der Landrat hatte hierfür um Geldspenden statt Geburtsgeschenken gebeten.
„Neben wirtschaftlichen und arbeitsplatzspezifischen Faktoren bietet das Uniklinikum den Menschen unserer Region natürlich nicht zuletzt eine hochqualifizierte medizinische Versorgung. Deshalb freut es mich sehr, dass mit den Aktionen im Landratsamt eine besondere, auch ideelle Nähe zum Klinikum zum Ausdruck kommt“, unterstrich Nuß bei seinem Geburtstagsbesuch am UKW.
Prof. Christoph Reiners, Ärztlicher Direktor des Klinikums, dankte seinerseits dem Landrat für die traditionell hervorragende Kooperation. Maßnahmen wie die Aktion Restcent oder die Stammzelltypisierung seien ein deutlicher Ausdruck dieser Verbundenheit.