Würzburg. Seit dem Jahr 2019 darf sich das Uniklinikum Würzburg (UKW) „Selbsthilfefreundliches Krankenhaus“ nennen. Voraussetzung dafür war das Erfüllen der vom bundesweiten Netzwerk „Selbsthilfefreundlichkeit und Patientenorientierung im Gesundheitswesen“ geforderten Qualitätskriterien. Gemäß dem vom Netzwerk gepflegten dreijährigen Turnus stand in diesem Jahr eine erneute Bewerbung um diese Auszeichnung an. Dazu legte das UKW einen Qualitätsbericht mit detaillierten Informationen und Nachweisen zur bisherigen Umsetzung von Verbesserungsmaßnahmen bei der Selbsthilfefreundlichkeit vor. Mit Erfolg: Nach der Überprüfung durch das Netzwerk wurde kürzlich die Auszeichnung für weitere drei Jahre erteilt.
Kontakte geschlossen, Räume vermittelt
Das positive Ergebnis sorgte bei allen an dem aufwändigen Prozess Beteiligten für große Freude. Nach Auffassung von Barbara Ettinger vom Landesverband für Osteoporose Bayern ist die zentrale Voraussetzung für ein selbsthilfefreundliches Krankenhaus die gute Zusammenarbeit zwischen den medizinischen Beschäftigten, den Ärztinnen und Ärzten und den Selbsthilfegruppen. „Eine besondere Rolle kam hier in den letzten Jahren Gabriele Nelkenstock, der externen Selbsthilfebeauftragten des UKW, zu. Sie knüpfte nicht nur wertvolle Kontakte zwischen den Selbsthilfegruppen, den jeweiligen Fachrichtungen sowie einzelnen Medizinerinnen und Medizinern, sondern vermittelte auch Räume für Gruppentreffen“, schildert Ettinger stellvertretend für die zahlreichen mit dem UKW kooperierenden Selbsthilfegruppen.
Krisen als Chancen genutzt
Laut der Selbsthilfebeauftragten machten Herausforderungen, wie die Corona-Pandemie, den zurückliegenden Auszeichnungsprozess zeitweise zu einem Hindernislauf. „Erfreulicherweise wurden die damit verbundenen Krisen von allen Beteiligten auch als Chancen gesehen. Chancen, die wir erfolgreich nutzten und aus denen wir innovative, auch für die Zukunft vorteilhafte Lösungen schufen“, berichtet Gabriele Nelkenstock. Zusammen mit dem Steuerkreis für den Prozess „Selbsthilfefreundliches Krankenhaus“ freut sie sich auf die weitere fruchtbare Zusammenarbeit mit der Selbsthilfekontaktstelle des Aktivbüros der Stadt Würzburg, dem Paritätischen Wohlfahrtsverband Unterfranken e.V., den UKW-Beschäftigten und den Selbsthilfegruppen.
Selbsthilfevertreterinnen vertrauensvoll einbezogen
„Dass der Selbsthilfegedanke am UKW in den vergangenen drei Jahren weiter Fuß gefasst hat, äußert sich nicht nur in der vermehrten Verbreitung des Selbsthilfe-Logos im Klinikum, sondern insbesondere darin, dass wir bei den spezifischen Belangen der Selbsthilfegruppen oder bei der Ausrichtung von Patientenveranstaltungen immer vertrauensvoll einbezogen wurden“, berichtet Dr. Renate Fiedler, eine der beiden gewählten, ehrenamtlichen Selbsthilfevertreterinnen des UKW. Ihre Kollegin Dorothea Eirich ergänzt: „Die Wiederauszeichnung ist einerseits ein Zeichen für unsere zielführende Kooperation und andererseits eine Verpflichtung, weiterhin nach dem Motto ‚Gemeinsam besser‘ zu handeln.“
Gemeinsames Arbeiten an einem festen Qualitätsmerkmal
Auch für Prof. Dr. Jens Maschmann ist die Folge-Auszeichnung nicht zuletzt ein Signal, die geschaffenen Strukturen in Zukunft weiter zu verstetigen. „Wir sind hier mit viel Elan und langem Atem in einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess eingestiegen, der die Selbsthilfefreundlichkeit zu einem festen Qualitätsmerkmal des UKW verdichtet“, unterstreicht der Ärztliche Direktor des UKW.