Bayerns Digitalministerin Judith Gerlach erklärte in Ihrer Festansprache:
„Der Neubau der Strahlenklinik ist ein Segen für viele Menschen in Not. Denn uns ist wichtig, dass Patientinnen und Patienten, die schwer krank sind, eine optimale Versorgung erhalten. Die Staatsregierung investiert deshalb sehr gerne in diesen Klinikneubau. Wir wollen in Bayern Spitzeneinrichtungen und schaffen dafür Spitzenbedingungen.“
Spitzenmedizin unter einem Dach
Das vom Staatlichen Bauamt Würzburg geleitete Projekt fasst erstmals sämtliche Einrichtungen zur Strahlentherapie des Universitätsklinikums Würzburg (UKW) räumlich zusammen. Das siebengeschossige Gebäude, das von Wörner Traxler Richter Planungsgesellschaft mbh entworfen wurde, bietet neben Therapiebereichen, Ambulanzen und Palliativstation auch einer Tagesklinik und einer Bettenstation zeitgemäße Räume.
„Die jetzt an einem Standort in Würzburg zusammengefasste Strahlentherapie wird eine zentrale Anlaufstelle für unsere Patientinnen und Patienten mit Tumorerkrankungen.“ sagte Prof. Dr. Andrea Wittig-Sauerwein, Direktorin der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie und weiter: „Das Gebäude soll mit sechs Therapiegeräten auf dem neuesten Stand der Technik ausgestattet werden, um eine präzise, hoch wirksame und dabei schonende Behandlung zu ermöglichen. Deshalb werden die meisten Patienten täglich nach der Behandlung wieder nach Hause gehen können. Wenn eine zusätzliche Chemotherapie nötig ist oder Patienten sehr schwer krank sind, bieten die Tagesklinik und die hellen Patientenzimmer alle Möglichkeiten einer ganzheitlichen Unterstützung.“
Drei der sieben Stockwerke liegen unterirdisch. Auf der Ebene des zweiten Untergeschosses ist ein Trakt mit insgesamt fünf Strahlenbunkern angeschlossen; hier sind sämtliche Linearbeschleuniger des Campus konzentriert. Der Gebäudeentwurf nutzt geschickt die Hanglage für die Belichtung dieser Bereiche. Um allen Aspekten des Strahlenschutzes gerecht zu werden, erhielten die Wände in diesem Bereich eine Stärke von bis zu annähernd zwei Metern..
Talseitig dem Klinikneubau vorgelagert ist zudem der Rohbau einer neuen Trafostation. Diese soll die nächstliegenden, an ihre Leistungsgrenzen gekommenen Trafostationen ergänzen und die Stromversorgung der Strahlentherapie sowie angrenzender UKW-Kliniken und Institute der Universität Würzburg sichern.
Wichtiger Teil des laufenden Modernisierungsprozesses
Prof. Dr. Ralf-Ingo Ernestus, Kommissarischer Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Würzburg stellte bei seiner Ansprache die Baumaßnahme in einen größeren Gesamtzusammenhang: „Das heutige Richtfest ist ein zukunftsweisender Meilenstein für die bauliche Entwicklung der Würzburger Universitätsmedizin. Die strahlentherapeutische Versorgung krebskranker Patienten am Uniklinikum wird damit räumlich und organisatorisch zusammengeführt. Zusätzlich wird in dem neuen Gebäude eine moderne und auf die Bedürfnisse der Patienten ausgerichtete Palliativstation eingerichtet. Damit geben wir wichtige Impulse für die Arbeit im Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen, NCT WERA, das von Würzburg aus koordiniert wird, und verbessern so auch die Rahmenbedingungen für Forschung und Lehre.“
Weitere Stimmen beim Festakt
Grit Liebau, Bereichsleiterin Universitätsbau des Staatlichen Bauamtes Würzburg lobt: „… den klaren, der schwierigen Grundstückssituation angepassten Entwurf. Ich bin sehr gespannt und freue mich auf das fertig gestellte Bauwerk in dieser außergewöhnlichen stadtbildprägenden Lage mit seiner hohen innenräumlichen Qualität.“
Martin Heilig, zweiter Bürgermeister der Stadt Würzburg hebt hervor: „Das Universitätsklinikum trägt wesentlich zum internationalen Renommee Würzburgs als innovativer Wissenschaftsstandort und zur hohen Lebensqualität in unserer Stadt und Region bei. Der Neubau der Klinik für Strahlentherapie schafft die Voraussetzungen für weitere Spitzenforschung und eine optimale wohnortnahe Versorgung insbesondere von Krebspatienten.“
Über die Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie
Strahlentherapeutische Behandlungsverfahren gehören heute zu den innovativsten Methoden in der Krebsbehandlung, sowohl bei der Heilung von Tumorerkrankungen als auch zur Symptomlinderung. Jährlich werden in der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie des Uniklinikums Würzburg etwa 2.200 Patientinnen und Patienten betreut. Das Interdisziplinäre Zentrum Palliativmedizin ist an die Klinik gekoppelt.
Das Team von Klinikdirektorin Prof. Dr. Andrea Wittig-Sauerwein therapiert bösartige Tumorerkrankungen, bei denen eine Strahlenbehandlung angezeigt ist. In vielen Fällen ist eine Heilung möglich.
Ist die Tumorerkrankung allerdings bereits zu weit fortgeschritten, kann die Strahlentherapie helfen, Beschwerden zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.
Neben der Krebstherapie können auch chronische Entzündungen und Schmerzzustände im Bewegungsapparat mit niedrigen Strahlendosen verringert werden.
Pressemitteilung des Staatlichen Bauamtes vom 15.09.2023
Prof. Dr. Ralf-Ingo Ernestus, kommissarischer Ärztlicher Direktor, und Prof. Dr. Andrea Wittig-Sauerwein, Direktorin der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie:
„Unser großer Dank gilt dem Freistaat Bayern und dem Staatlichen Bauamt Würzburg sowie allen Mitwirkenden – dem Fortgang der weiteren Bauarbeiten wünschen wir einen guten und erfolgreichen Verlauf!“