Preise in Serie für die Krebsforschung am Uniklinikum Würzburg

Krebsforscher an der Medizinischen Klinik II des Uniklinikums Würzburg wurden kürzlich mit einer ganzen Reihe von hoch renommierten Wissenschaftspreisen geehrt.

Würzburg/Rotterdam/Wien. Gleich drei Wissenschaftler der Medizinischen Klinik und Poliklinik II des Uniklinikums Würzburg (UKW) wurden in diesem Herbst mit namhaften Forschungspreisen aus dem Themenkreis Onkologie und Hämatologie ausgezeichnet. 

Erasmus-Hämatologie-Preis für Hermann Einsele

So erhielt Prof. Dr. Hermann Einsele, der Direktor der Klinik, am 5. Oktober den international hoch anerkannten Erasmus-Hämatologie-Preis 2022. Mit dem Award ehrt das Erasmus University Medical Center im niederländischen Rotterdam alle zwei Jahre eine herausragende Forschungspersönlichkeit, die einen entscheidenden Beitrag zur Pathogenese oder Therapie in einem Bereich der Hämatologie geleistet hat. Laut der Begründung der Preisvergabe gilt Prof. Einsele als weltweit führender Experte auf dem Gebiet der Immuntherapie für hämatologische Malignome. Er sei vor allem für seine Leistungen in der translationalen Forschung und in klinischen Studien auf dem Gebiet des Multiplen Myeloms bekannt, wobei sein Schwerpunkt auf der CAR-T-Zell-Therapie, den bispezifischen Antikörpern, der Immuntherapie und der Stammzelltransplantation liege. Einsele ist der erste Europäer, der mit diesem Preis ausgezeichnet wurde.

Artur-Pappenheim-Preis für Leo Rasche

Am 8. Oktober 2022 verlieh ferner die Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie (DGHO) auf ihrer Jahrestagung in Wien/Österreich ihre zwei Forschungspreise. Diese gingen beide an Wissenschaftler der „Med II“ des UKW. So wurde Privatdozent Dr. Leo Rasche mit dem mit 7.500 Euro dotierten Artur-Pappenheim-Preis geehrt. Der Mediziner konnte aufzeigen, dass hinter dem Rückfall von Patientinnen und Patienten mit Multiplem Myelom nach zunächst erfolgreicher CAR-T-Zell-Therapie ein bislang unbekannter Selektions- und damit Resistenzmechanismus stecken kann. Demnach ist die Behandlung zwar in der Lage, Krebszellen mit der Oberflächen-Zielstruktur BCMA erfolgreich aufzuspüren und zu eliminieren. Die verbleibenden Myelom-Zellen ohne BCMA erhalten dadurch allerdings einen so hohen Überlebensvorteil, dass sie sich in der Folge sprunghaft ausbreiten können. 

Vincenz-Czerny-Preis für Maik Luu

Als zweiter DGHO-Forschungspreis ging der ebenfalls mit 7.500 Euro dotierte Vincenz-Czerny-Preis an Dr. Maik Luu. Dem Postdoktoranden gelang erstmals der experimentelle Nachweis, dass Stoffwechselprodukte von Darmbakterien die Aktivität der Immunzellen steigern und somit die Effizienz von Krebstherapien positiv beeinflussen können. Zu diesem Themenkreis wurde Dr. Luu bereits Anfang September dieses Jahres auf der gemeinsamen Tagung der Deutschen Gesellschaft für Immunologie (DGfI) und der Österreichischen Gesellschaft für Allergologie und Immunologie (ÖGAI) mit dem Jochen R. Kalden Young Immunologist Prize ausgezeichnet.

 

Prof. Dr. Hermann Einsele (rechts) erhielt den Erasmus-Hämatologie-Preis 2022 von Prof. Dr. Stefan Sleijfer, dem Dekan des niederländischen Erasmus University Medical Centers.

Prof. Dr. Hermann Einsele (rechts) erhielt den Erasmus-Hämatologie-Preis 2022 von Prof. Dr. Stefan Sleijfer, dem Dekan des niederländischen Erasmus University Medical Centers. Bild: Erasmus MC Cancer Institute, Hematology, Rotterdam, The Netherlands

Prof. Dr. Andreas Hochhaus, der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie, überreichte den Artur-Pappenheim-Preis 2022 an PD Dr. Leo Rasche (rechts).

Prof. Dr. Andreas Hochhaus, der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie, überreichte den Artur-Pappenheim-Preis 2022 an PD Dr. Leo Rasche (rechts). Bild: DGHO Service GmbH / Michael Oldenburg

Dr. Maik Luu (rechts) nahm den Vincenz-Czerny-Preis von Prof. Dr. Andreas Hochhaus, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie, entgegen.

Dr. Maik Luu (rechts) nahm den Vincenz-Czerny-Preis von Prof. Dr. Andreas Hochhaus, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie, entgegen. Bild: DGHO Service GmbH / Michael Oldenburg