Notarztversorgung im Kreis Main-Spessart: Vorbildliche Kooperation zwischen Universitätsklinikum Würzburg und der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB)

Rund 3.800 Ärztinnen und Ärzte an 229 Notarztstandorten im Freistaat stellen sicher, dass die bayerische Bevölkerung rund um die Uhr notärztlich versorgt ist.

Eine vorbildliche Kooperation zur Sicherstellung der notärztlichen Versorgung besteht seit November 2019 im Landkreis Main-Spessart zwischen der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) und dem Universitätsklinikum Würzburg. Notärzte der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie/Sektion Notfall- und Katastrophenmedizin des Universitätsklinikums übernehmen dabei zusammen jährlich mehr als 4.000 Dienststunden an den Notarztstandorten Karlstadt und Marktheidenfeld. „In unserem Projekt arbeiten die KVB, der Zweckverband für Rettungsdienst- und Feuerwehralarmierung (ZRF) Würzburg und das Universitätsklinikum Würzburg konstruktiv zusammen. Gemeinsames Ziel ist es, den Notarztdienst in Würzburg weiterzuentwickeln und gleichzeitig die notärztliche Besetzung im Landkreis Main-Spessart langfristig auf dem hohen bisherigen Niveau zu sichern“, sagt Manuel Holder, Regionalleiter Nordbayern - Notdienste bei der KVB.

Mit der Kooperation soll die Notarztversorgung in der Region zukunftsfest gemacht werden.
„Auch im Notarztdienst macht sich der Ärztemangel inzwischen bemerkbar und es wird
schwieriger, alle Schichten zu besetzen“, weiß Manuel Holder. Die Teilnahme am Notarztdienst ist freiwillig, eine Verpflichtung gibt es nicht. Zudem haben Arbeitsverdichtung in Praxis und Klinik in den vergangenen Jahren dazu geführt, dass viele Ärztinnen und Ärzte dem Notarztdienst nicht mehr den gleichen zeitlichen Rahmen einräumen können wie früher.

Dieser Entwicklung wird im Rettungsdienstbereich Würzburg mit kreativen und zielorientierten Lösungen begegnet. „Wir bekennen uns ausdrücklich zur Verantwortung unseres Klinikums, für Würzburg und die Region die notärztliche Versorgung sicher zu stellen“, so Professor Dr. Georg Ertl, ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Würzburg und ergänzt: „Wir haben das Projekt in enger Kooperation sorgfältig vorbereitet und sind stolz darauf, dass der Ablauf in den ersten drei Monaten völlig reibungslos war.“ Anja Simon, die kaufmännische Direktorin des Universitätsklinikums ist optimistisch, dass die Kooperation über den Projektzeitraum von zunächst zwei Jahren hinaus reichen wird: „Die gesteckten Ziele wurden schon in der Anfangsphase vollständig erreicht. Es besteht der feste Wille aller Beteiligten auf unbefristete Fortsetzung des Modells.“ Professor Dr. Thomas Wurmb, der Leiter der Sektion Notfall- und Katastrophenmedizin ist von dem Projekt begeistert: „Wir tragen mit unseren Ärztinnen und Ärzten zur Sicherung der notärztlichen Versorgung in Bayern bei“, dies ist eine hohe Motivation für die Mitarbeiter.

Hintergrund: Die Organisation des Notarztdienstes in Bayern

Für die Sicherstellung der notärztlichen Versorgung ist das Bayerische Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr zuständig. Mit dem Bayerischen Rettungsdienstgesetz (BayRDG) hat das Staatsministerium die KVB zusammen mit den 25 Zweckverbänden für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung und einen Rettungszweckverband mit der flächendeckenden Sicherstellung des bodengebundenen Notarztdienstes im Freistaat beauftragt. Die Finanzierung des Notarztdienstes ist Aufgabe der Krankenkassen und der Unfallversicherungsträger.

 

Link zur Pressemitteilung

Bildunterschrift von links nach rechts: Natascha Steiger (KVB), Manuel Holder (KVB), Paul Justice (ZRF Würzburg), Anja Baier (3. Bürgermeisterin Karlstadt), Heiko Keller (KVB), Anja Simon, Prof. Thomas Wurmb, Prof. Georg Ertl (UKW) Bild: Margot Rössler, Universitätsklinikum Würzburg