Nobelpreisträger im Biozentrum

Viren können Krebs auslösen: Für diese Erkenntnis bekam Harald zur Hausen im Jahr 2008 den Nobelpreis für Medizin verliehen. Der Professor hat auch einige Jahre an der Universität Würzburg geforscht. Am 11. Januar kommt er hierher, um einen öffentlichen Vortrag über sein Arbeitsgebiet zu halten.

„Infektionen als Auslöser von Krebserkrankungen", so heißt das Thema, über das Harald zur Hausen am Mittwoch, 11. Januar, im Biozentrum spricht. Sein öffentlicher Vortrag beginnt um 17:15 Uhr im Hörsaal A 101; Gäste sind willkommen.

Die Würzburger Zeit von Harald zur Hausen

Für seine bahnbrechenden Arbeiten bekam zur Hausen Ende 2008 den Nobelpreis zuerkannt. Bereits im Mai 2008 hatte ihn die Würzburger Medizinische Fakultät mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet. An der Uni Würzburg war Harald zur Hausen von 1969 bis 1972 tätig, am Institut für Virologie. Dann wechselte er an die Uni Erlangen, später ans Deutsche Krebsforschungszentrum nach Heidelberg.

Physikalisch-Medizinische Gesellschaft als Gastgeber

Seinen Vortrag im Biozentrum hält Harald zur Hausen auf Einladung der altehrwürdigen Würzburger Physikalisch-Medizinischen Gesellschaft (Physico-Medica). Diese wurde 1849 als eine der ersten medizinisch-naturwissenschaftlichen Gesellschaften in Deutschland gegründet. Zu ihren „Vätern" gehörten die Wissenschaftler Franz von Rinecker, Rudolf Virchow und Albert von Koelliker. Ursprüngliches Ziel der Gesellschaft war es, Medizin und Naturwissenschaften zu fördern und die Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Fächern deutlich zu machen.

Als Forscher hat sich Harald zur Hausen mit der Entstehung von Krebs als Folge von Virusinfektionen beschäftigt. Er war der Erste, der eine Rolle von Papillomviren bei der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs vermutete und dies später auch wissenschaftlich belegte. Seine Entdeckung eröffnete für die Vorbeugung und Behandlung dieser Krankheit völlig neue Perspektiven. Letztlich führte sie zur Entwicklung eines Impfstoffs gegen Gebärmutterhalskrebs.