Nahrungsmittel und Krebs

Erdnüsse, die mit Giftstoffen von Schimmelpilzen belastet sind, Pommes, in denen sich Acrylamid findet: Immer wieder tauchen im Essen krebserregende Stoffe auf. Andere Bestandteile der Nahrung wiederum schützen angeblich vor Krebs. Mit dieser Thematik befasst sich am 11. und 12. April eine Tagung am Lehrstuhl für Toxikologie der Universität Würzburg.

Groß war die Aufregung vor etwa zehn Jahren, als in Pommes frites und anderen Nahrungsmitteln erstmals der krebserregende Stoff Acrylamid nachgewiesen wurde. Er entsteht, wenn stärkereiche Lebensmittel wie Kartoffeln zu stark erhitzt werden. Die Gefährdung lässt sich leicht vermeiden – wenn beim Frittieren oder Braten die Temperatur möglichst niedrig bleibt.

„Brokkoli schützt gegen Krebs“: Solche und ähnliche Schlagzeilen legen nahe, dass bestimmte Lebensmittel oder Nahrungsinhaltsstoffe die Entstehung von Krebs verhindern. Der Stoff Resveratrol, der in Weintrauben und anderen Früchten vorkommt, gehört ebenso in diese Kategorie wie manche Inhaltsstoffe der Sojabohne.

 

Großes Interesse in der Forschung

„Beim Erhitzen entstehende Substanzen wie Acrylamid oder Furan oder auch krebserregende Schimmelpilzgifte wie Ochratoxin und Aflatoxine haben in den vergangenen Jahren große Aufmerksamkeit erfahren: in der wissenschaftlichen Forschung, in der toxikologischer Risikobeurteilung und in der Öffentlichkeit“, sagt Toxikologie-Professorin Helga Stopper von der Universität Würzburg. Dasselbe gelte für Nahrungsbestandteile mit einer möglichen Schutzwirkung gegen Krebs.

Helga Stopper organisiert zu dieser Thematik eine Tagung am Würzburger Lehrstuhl für Toxikologie, weil es hier eine lange Forschungstradition auf diesem Gebiet gibt. Anlass ist der 65. Geburtstag von Professor Erwin Eder. Der Toxikologe befasst sich seit vielen Jahren mit krebserregenden und vor Krebs schützenden Nahrungsinhaltsstoffen.

Vorträge in deutscher Sprache

Die Tagung beginnt am Montag, 11. April, um 13 Uhr im Hörsaal des Instituts für Pharmakologie und Toxikologie in der Versbacher Straße 9. Bis 17:30 Uhr berichten dort deutschsprachige Wissenschaftler über den aktuellen Forschungsstand zu Schimmelpilzgiften, Furan, Glucosinolaten, Acrylamid und Resveratrol. Gäste sind willkommen; die Veranstaltung wird vom Universitätsbund Würzburg und der Gesellschaft für Umwelt-Mutationsforschung unterstützt.

Referent aus Massachusetts

Abgeschlossen wird die Tagung am Dienstag, 12. April, mit einem Vortrag in englischer Sprache im Kurssaal 3 des Instituts. Dort spricht um 13 Uhr Professor Donald W. Boerth von der Universität Massachusetts (USA). Sein Thema sind Chemikalien, die in der Landwirtschaft verwendet werden und die DNA von Kulturpflanzen beeinflussen.

Vortragsprogramm der Tagung:
www.toxikologie.uni-wuerzburg.de/aktuelles/Meldungen/single/artikel/ankuendigun-41/

Kontakt

Prof. Dr. Helga Stopper, Lehrstuhl für Toxikologie der Universität Würzburg, T (0931) 201-48403,
stopper@ toxi.uni-wuerzburg.de