Das hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) kürzlich mitgeteilt. Der Würzburger Biochemiker ist damit bis Ende 2030 Mitglied dieses DFG-Gremiums. Es spricht die Vergabeempfehlungen für den Leibniz-Preis aus, den bedeutendsten Forschungsförderpreis in Deutschland. Mit im Gremium ist auch die Würzburger Professorin Caroline Kisker.
Ehre, Freude und Verpflichtung sei ihm die Berufung, so der Ernannte. „Ich freue mich sehr darauf, künftig zur Auswahl der für den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis vorgeschlagenen Kandidatinnen und Kandidaten beizutragen“, sagte Vogel.
Zugleich bedankte sich der HIRI-Direktor, der auch Professor an der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg ist und dem dortigen Institut für Molekulare Infektionsbiologie (IMIB) vorsteht, für die Anerkennung seines akademischen Schaffens. „Im Auswahlausschuss für den wichtigsten deutschen Forschungsförderpreis sind besonders angesehene und erfahrene Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler versammelt, die hervorragende Kenntnis der Forschungslandschaft haben“, so Vogel. Er sei sehr dankbar für das Vertrauen, das die DFG ihm mit der Berufung entgegenbringe.
Der Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis
Der Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis ist der bedeutendste und angesehenste Forschungsförderpreis in Deutschland. Ziel des 1985 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) eingerichteten Leibniz-Programms ist es, die Arbeitsbedingungen herausragender Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu verbessern, ihre Forschungsmöglichkeiten zu erweitern, sie von administrativem Aufwand zu entlasten und ihnen die Beschäftigung besonders qualifizierter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu erleichtern.
Die Auszeichnung ist mit bis zu 2,5 Millionen Euro dotiert und wird jährlich bis zu zehn Mal vergeben. Die Förderung wird nur auf Vorschlag Dritter gewährt. Die Entscheidung über die Preisträgerinnen und Preisträger fällt der Hauptausschuss aufgrund einer Empfehlung des Auswahlausschusses für das Leibniz-Programm.
Liste der Leibniz-Preisträgerinnen und -Preisträger der JMU
Jörg Vogel
Jörg Vogel ist seit 2017 Geschäftsführender Direktor des Helmholtz-Instituts für RNA-basierte Infektionsforschung (HIRI) in Würzburg und seit 2009 Professor und Direktor des Instituts für Molekulare Infektionsbiologie (IMIB). Als weltweit anerkannter Wissenschaftler auf dem Gebiet der RNA-Biologie wurde er im Jahr 2017 mit dem Leibniz-Preis ausgezeichnet.
Vogel gilt als Pionier in der Anwendung und Entwicklung von Hochdurchsatz-Sequenziermethoden für die Analyse einzelner infizierter Zellen und der Interaktionen zwischen krankheitserregenden Bakterien und ihren Wirten. Er studierte Biochemie an der Humboldt-Universität zu Berlin und am Imperial College in London (UK). 1999 promovierte er an der Humboldt-Universität und forschte 2000/2001 an der Universität Uppsala (Schweden) sowie 2002/2003 als EMBO-Fellow an der Hebrew University in Jerusalem (Israel). 2004 gründete er eine unabhängige Nachwuchsgruppe am Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie in Berlin.
Helmholtz-Institut für RNA-basierte Infektionsforschung
Das Helmholtz-Institut für RNA-basierte Infektionsforschung (HIRI) ist die weltweit erste Einrichtung ihrer Art, die die Forschung an Ribonukleinsäuren (RNA) mit der Infektionsbiologie vereint. Auf Basis neuer Erkenntnisse aus seinem starken Grundlagenforschungsprogramm will das Institut innovative therapeutische Ansätze entwickeln, um menschliche Infektionen besser diagnostizieren und behandeln zu können.
Das HIRI ist ein Standort des Braunschweiger Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) in Kooperation mit der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU). Es befindet sich auf dem Würzburger Medizin-Campus.
einBlick - Das Online-Magazin der Universität Würzburg vom 8. November 2022