HINWEIS: DIE VERANSTALTUNG IST NUN AUSGEBUCHT!
Der Netzhautschaden bei einer Makuladegeneration kann zu starken Sehbehinderungen bis hin zur Erblindung führen. Bei einem Infoabend am Mittwoch, den 29. Juni 2016, zeigen Experten der Würzburger Universitäts-Augenklinik die Ursachen und Therapiemöglichkeiten der verbreiteten Krankheit auf.
Knapp zehn Prozent der Deutschen über 60 Jahre weisen Anzeichen einer Degeneration der Netzhaut auf. Jenseits des 75. Lebensjahres steigt das Risiko, an einer altersbedingten Makuladegeneration (AMD) zu erkranken, sogar auf 30 Prozent. Die AMD ist für etwa die Hälfte aller Erblindungen und einen Großteil der Sehbehinderungen in Deutschland verantwortlich.
In Kooperation mit der Main-Post-Akademie widmet das Uniklinikum Würzburg (UKW) der Krankheit am Mittwoch, den 29. Juni 2016, eine „Abendsprechstunde“. Alle Interessierten sind zu der kostenlosen Informationsveranstaltung eingeladen, die von 18:00 bis 19:30 Uhr im Großen Hörsaal der Universitäts-Zahnklinik, Pleicherwall 2, stattfindet.
Als Referenten und Diskussionspartner stehen drei Experten des UKW zur Verfügung: Prof. Jost Hillenkamp, der Direktor der Würzburger Universitäts-Augenklinik, Dr. Thomas Ach, Oberarzt des Schwerpunkts Netzhaut, und Matthia Röser, Optikerin des Schwerpunkts Vergrößernde Sehhilfen.
Trockene und feuchte AMD
Thematisiert werden dabei unter anderem die unterschiedlichen Formen der Erkrankung. „In frühen Stadien, bei der so genannten trockenen AMD, zeigen sich an der zentralen Netzhaut Ablagerungen und Veränderungen der Pigmentschicht. Die damit verbundene Sehstörung entwickelt sich nur langsam und verläuft bei den meisten Patienten vergleichsweise milde“, berichtet Prof. Hillenkamp. Nach seinen Erfahrungen kommt es bei jedem zehnten AMD-Patienten zur feuchten AMD, also einem fortgeschrittenen Stadium mit Flüssigkeitsansammlungen in und unter der Netzhaut sowie Gefäßneubildungen und Blutungen. Die feuchte AMD kann wesentlich schneller zu einem Verlust des zentralen Sehens führen und damit die Betroffenen erheblich behindern.
AMD ist vermutlich Veranlagungssache
Wer ist gefährdet? „Nach wissenschaftlichen Untersuchungen beruhen bis über 50 Prozent der AMD auf einer genetischen Veranlagung. Neben diesen nicht beeinflussbaren Faktoren spielen aber auch Konsum- und Ernährungsgewohnheiten eine Rolle. Insbesondere Rauchen erhöht das Risiko für eine AMD“, unterstreicht Dr. Ach.
Intensive Forschung zur Erweiterung der Therapiemöglichkeiten
Für die Veränderungen bei einer trockenen AMD stehen derzeit noch keine zugelassenen Medikamente zur Verfügung. Die Forschung läuft aber auf Hochtouren und es werden zurzeit in klinischen Studien neue, in ersten Untersuchungen erfolgversprechende Medikamente auf deren Sicherheit und Wirksamkeit getestet. Wichtig sind bei einer trockenen AMD regelmäßige Kontrollen beim Augenarzt.
Demgegenüber sind zur Behandlung einer feuchten AMD Medikamente verfügbar, die direkt in das Auge mit einer feinen Nadel gespritzt werden. Diese Medikamente verhindern eine weitere Flüssigkeitsansammlung und Gefäßneubildungen in und unterhalb der Netzhaut, so dass bei Betroffenen mit einer feuchten AMD meist eine Verzögerung der Erkrankung erzielt werden kann – die in vielen Fällen sogar mit einer deutlichen Erholung der Sehschärfe einhergeht.
Sehhilfen für mehr Lebensqualität
„Neben der unmittelbaren Behandlung der AMD spielt die Wiederherstellung des Lesevermögens eine zentrale Rolle im Behandlungskonzept“, sagt die Optikerin Matthia Röser und fährt fort: „Die Sehbehindertenambulanz der Würzburger Universitäts-Augenklinik ermöglicht eine integrierte Versorgung, die auch dann noch die Lebensqualität verbessern kann, wenn die Sehschärfe dauerhaft deutlich reduziert bleibt.“
In der Abendsprechstunde erläutern die Experten diese Zusammenhänge genauer und beantworten die Fragen der Zuhörer/innen. Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, ist eine Anmeldung wichtig unter www.akademie.mainpost.de oder Tel: 0931/6001 6009.