Hirndoping: Fluch oder Segen?

Sie sollen den Menschen hellwach, hochkonzentriert und leistungsstark machen: Manche Medikamente wie Ritalin gelten als potente Aufputschmittel fürs Gehirn. Was ist vom Gebrauch dieser Mittel zu halten? Darum geht es am Donnerstag, 28. Juni, bei einer öffentlichen Info-Veranstaltung an der Uni Würzburg.

 

Das Medikament Ritalin bekommen häufig Kinder verschrieben, bei denen das Aufmerksamkeitsdefiit-Hyperaktivitätssyndrom ADHS diagnostiziert wurde. Zunehmend scheinen aber auch gesunde Erwachsene auf die Wirkungen von Ritalin zu setzen: Sie versprechen sich davon eine höhere Leistungsfähigkeit und mehr Konzentration – zum Beispiel in langen Lernphasen, bei wichtigen Prüfungen oder im stressigen Arbeitsalltag.
Mindestens fünf Prozent aller Berufstätigen, Schüler und Studierenden haben schon einmal „Hirndoping“ mit Medikamenten oder Drogen betrieben. Das ist laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung bei repräsentativen Umfragen herausgekommen. Dabei hätten Versuche ergeben, dass die Pillen nur selten tatsächlich auch leistungssteigernd wirken. Zudem können sich Nebenwirkungen wie Übelkeit oder Schlafstörungen einstellen.

Themen und Zielgruppen der Info-Veranstaltung
Wie genau steht es um die Wirkung der angeblich leistungssteigernden Mittel? Wie häufig werden sie von Berufstätigen und Studierenden genutzt, wie sind sie aus ethischer Sicht zu bewerten? Diese Fragen werden bei der öffentlichen Info-Veranstaltung „Hirndoping: Fluch oder Segen?“ an der Uni Würzburg beantwortet.

Sie findet am Donnerstag, 28. Juni, von 14 bis 17:30 Uhr in der Neubaukirche, Domerschulstraße 16, statt.

Vorträge und Referenten
Das Vortragsprogramm beginnt um 14 Uhr mit der Begrüßung durch den Kanzler der Universität, Uwe Klug.
Darauf folgen die Fachvorträge:

• 14:20 Uhr: Hirndoping – potentielle Substanzen, ihre Wirkungen und Limitationen, Dr. Dr. Andreas Franke, Mainz

• 15:00 Uhr: Hirndoping unter Studierenden, Dr. Elke Middendorff, Hannover

• 16:00 Uhr: Bessere mentale Leistung mit Pillen? Ethische Gedanken zum Neuroenhancement, Dr. Roland Kipke, Tübingen

• 16:40 Uhr: Hirndoping in der Arbeitswelt: Verbreitung und Prävention, Prof. Dr. Dieter Henkel, Frankfurt / Main

Veranstalter, Zielgruppen, Anmeldung
Die Info- und Fortbildungsveranstaltung über Hirndoping wird vom Arbeitskreis Suchthilfe der Universität organisiert. Sie richtet sich an die Beschäftigten der Universität, die Studierenden und die interessierte Öffentlichkeit. Der Eintritt ist frei.

Wer teilnehmen möchte, soll sich formlos bei der Suchtberatungsstelle der Universität anmelden, T (0931) 31-82020, suchtberatung@ uni-wuerzburg.de