Die Software „Chamelio“ soll helfen, das eigene Gesundheits-Niveau im Alltag und am Arbeitsplatz zu verbessern. Entwickelt wird sie von Studierenden der Uni Würzburg. Nun sucht das Team „sportfaule“ Teilnehmer für eine Studie.
Es gibt unzählige Fitness-Apps fürs Handy. Fast alle zielen darauf ab, Menschen sportlicher zu machen und das Äußere zu optimieren. Die Trainingssituation ist klassischerweise: Fitnessstudio, Sportplatz, Laufstrecke oder ähnliches. „Chamelio“, ein neues Projekt von vier Studierenden der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU), verfolgt dabei jedoch einen anderen Ansatz. „Es geht darum, ein Bewegungskonzept für den Alltag, für den Arbeitsplatz, zu erstellen“, sagt Stefanie Rödig.
Gemeinsam mit Robert Leppich, Lisa Schräder und Laura Steinkopf entwickelt sie im Startup Chamelio das Trainingskonzept inklusive Software mit dem Motto „Wissen schafft Gesundheit“. Die weiblichen Teammitglieder studieren alle Sportwissenschaften – in jeweils unterschiedlichen Fächerkombinationen – und Leppich ist Informatiker.
Trainings-Know-how und Künstliche Intelligenz
Die Idee entstand in einem Seminar zum Thema Leistungsdiagnostik von Professor Billy Sperlich. Dessen Schwerpunkt an der JMU ist Trainingswissenschaft. In ihren Bachelorarbeiten überprüfen Lisa, Laura und Stefanie nun konkrete Tests, die den allgemeinen Fitness-Zustand der Nutzer ermitteln sollen, auf ihre Anwendbarkeit in der App. Ziel ist es, das persönliche Fitnesslevel dann gezielt durch individuell ausgewählte Übungen zu verbessern und vor allem, Gesundheitsprävention am Arbeitsplatz zu betreiben.
Der Name „Chamelio“ steht für das, was die Studierenden erreichen wollen. „Unsere Software passt sich mittels individuell zusammengestellten Trainingseinheiten wie ein Chamäleon an jegliche Umgebungen und körperlichen Belastungen am Arbeitsplatz des Nutzers an“, sagt Stefanie.
Eine große Rolle spielt hierbei auch die Programmierung. „Hier kommen Elemente der Künstlichen Intelligenz zum Einsatz“, erklärt Informatiker Robert Leppich. Die Software lernt mit der Zeit dazu und soll so in der Zukunft immer bessere und passgenauere Übungsempfehlungen machen.
Für die Übungen wird kein Zubehör benötigt. Man trainiert lediglich mit dem eigenen Gewicht und typischerweise in Büros vorkommenden Gegenständen. Der Umfang des Trainings beträgt sieben Minuten: Idealerweise wird das Programm ein- bis zweimal täglich durchgeführt.
Studie liefert Daten für wissenschaftlichen Ansatz / Deadline 31. Mai
Neben der Individualität und der Mobilität der angebotenen Dienstleistung will das Team von Chamelio einen weiteren Punkt betonen: die wissenschaftliche Expertise hinter der Software. Daher auch der aktuelle Aufruf zur Teilnahme an einer Studie: „Wir suchen hauptsächlich noch Personen, die keinen bis wenig Sport treiben“, sagt Stefanie Rödig und ergänzt: „Es geht im Wesentlichen um die Überprüfung unserer Diagnostik.“
Der Proband profitiert auch davon: „Alles in allem erhält jeder eine vollwertige Leistungsdiagnostik mit der Messung der Ausdauerleistungsfähigkeit sowie Kraft- und Beweglichkeitsmessungen. Diese werden sonst beim Arzt mit Kosten im dreistelligen Bereich veranschlagt“, sagt Stefanie.
Die Teilnahme beinhaltet einen 90-minütigen Termin im Sportzentrum der JMU an der Mergentheimer Straße, an dem diese Tests durchgeführt werden, und zwei weitere Termine à zehn Minuten zuhause. „Hier werden mit Hilfe der Web-App am Computer einige kleinere Fitness- und Beweglichkeitstests durchgeführt“, sagt Stefanie.
Zur Teilnahme und für weitere Infos genügt eine E-Mail an stefanie@ oder eine Nachricht auf den Social-Media-Kanälen von Chamelio. Deadline zur Anmeldung ist der 31. Mai 2018. chamelio.org