Deutschlandstipendien für 21 Studierende

Erstmals hat die Universität Würzburg die neu eingeführten Deutschlandstipendien an

21 Studierende aus allen Fakultäten vergeben: Bei einer Feier am 18. Juli im Senatssaal der Universität überreichten Universitätspräsident Alfred Forchel und Hochschulratsvorsitzender Michael Klett die Urkunden.

 

Julia Tabares San Jose (20) gehört zu den Studierenden, die mit einem Deutschlandstipendium ausgezeichnet werden. Was ihr am Deutschlandstipendium gefällt? „Dass es bei der Auswahl der Stipendiaten nicht nur um gute Noten geht, sondern auch um den persönlichen Hintergrund und um soziales oder gesellschaftliches Engagement“, erklärt die junge Frau, die Katholische Theologie und Englisch fürs Lehramt an Gymnasien studiert. Positiv findet sie auch, dass das Einkommen der Eltern und das eigene Vermögen bei der Auswahl der Stipendiaten keine Rolle spielen.

Julia Tabares San Jose stammt aus Karlsruhe und engagiert sich seit Jahren beim Roten Kreuz. Andere Stipendiaten wurden ausgewählt, weil sie zum Beispiel kranke Angehörige pflegen, sich für die Belange ihrer Kommilitonen einsetzen oder in der Jugendarbeit in Sportvereinen aktiv sind.

Zur Feier waren auch Vertreter von Firmen sowie Privatpersonen gekommen, die sich finanziell für das Deutschlandstipendium engagieren. Unter ihnen war Oliver Thiele, Prokurist der Firma Reich GmbH (Mellrichstadt): „Unser Engagement für das Deutschlandstipendium ist ein weiterer Baustein unserer Corporate-Social-Responsibility-Politik, in deren Rahmen wir unter anderem Bildungspartnerschaften mit Schulen pflegen.“ Das Unternehmen wolle damit einen Anreiz für Studierende schaffen, sich sozial zu engagieren und zugleich auf das Studium zu konzentrieren.

Weitere Förderer des Deutschlandstipendiums sind zum Beispiel Dr. h.c. Michael Klett, Vorstandsvorsitzender der Klett-Aktiengesellschaft (Stuttgart), die Sparkasse Mainfranken oder die Alumni Gerald Oertel aus Frankfurt am Main und Professor Horst Kremling, der von 1976 bis 1982 Vizepräsident der Universität Würzburg war. Universitätspräsident Alfred Forchel dankte bei der Feier allen Sponsoren für die Förderung der Studierenden: „Wir wissen Ihr Engagement sehr zu schätzen.“

Über das Deutschlandstipendium

Die Bundesregierung hat im Juli 2010 die Einrichtung eines neuen, bundesweiten Stipendienprogramms (Deutschlandstipendium) beschlossen. Auf diese Weise sollen leistungsstarke und gesellschaftlich engagierte Studierende gefördert werden, und zwar mit Stipendien von jeweils 300 Euro im Monat. 

Die eine Hälfte des Geldes stammt von Unternehmen, Stiftungen, Vereinen oder Privatpersonen, die andere Hälfte steuert das Bundesministerium für Bildung und Forschung bei. Dank des finanziellen Engagements von Sponsoren konnte die Universität Würzburg zum Sommersemester 2011 insgesamt 21 Stipendien vergeben, jeweils für zunächst ein Jahr. Insgesamt waren 179 Bewerbungen eingegangen.

Die Auswahlkriterien

Ausgewählt werden die Stipendiaten nicht nur nach ihren Schul- und Studienleistungen. Zu den Kriterien gehören auch gesellschaftliches Engagement und die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen – zum Beispiel in Vereinen, politischen Organisationen, in der Familie oder im sozialen Umfeld. Besondere biografische Hürden, die sich beispielsweise aus der familiären Herkunft ergeben, werden bei der Vergabe der Stipendien ebenfalls berücksichtigt.

Die Universität sieht in dem Programm einen wertvollen Beitrag zur Förderung des akademischen Nachwuchses und damit auch zur Förderung künftiger Fach- und Führungskräfte für die Region. Bislang verfügt sie über 25 Förderer, vorwiegend Alumni und Firmen.