16 Millionen Euro für Aggressionsforschung

Welche Rolle spielt Aggression bei psychischen Erkrankungen? Dieser Frage widmet sich ein neues Forschungsprogramm, an dem die Universität Würzburg beteiligt ist. Es wird gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).

Aggression ist ein Symptom unterschiedlicher psychischer Krankheiten – etwa bei Borderline-Persönlichkeitsstörungen, ADHS, Schizophrenie und bipolaren Störungen. Ein neues Forschungsprogramm, an dem die Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) mitarbeitet, will entschlüsseln, welche genetischen und molekularen Mechanismen auf aggressives Verhalten einwirken. Von der DFG wird es mit 16 Millionen Euro als Sonderforschungsbereich gefördert.

„Indem wir herausfinden, welche biologischen und chemischen Prozesse im Körper bei Aggression ablaufen, hoffen wir, aggressives Verhalten künftig besser vorhersagen und effektiver behandeln zu können“, erklärt Katja Bertsch, Inhaberin des Lehrstuhls für Psychologie I: klinische Psychologie und Psychotherapie.

Koordiniert wird der neue Sonderforschungsbereich von der RWTH Aachen (Sprecherin: Ute Habel), die Universitäten Frankfurt und Heidelberg sind ebenfalls beteiligt. Das Würzburger Forschungsteam rund um Psychologin Bertsch wird an zwei Projekten mitarbeiten: in einem sollen Konflikte in Paarbeziehungen im Vordergrund stehen, während es im zweiten Projekt um den Zusammenhalt zwischen Aggression Testosteron und anderen Hormonen geht.

Förderung bis 2028 geplant

Sonderforschungsbereiche (SFB) sind langfristige Forschungsprogramme, die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert werden. Ziel ist die Bearbeitung komplexer, interdisziplinärer Forschungsfragen durch die Zusammenarbeit mehrerer Institute oder Fakultäten über einen Zeitraum von bis zu 12 Jahren. Der SFB 379, in dem das Würzburger Team mitarbeitet, trägt den Namen „Neuropsychologische Aggression: Ein transdiagnostischer Ansatz bei psychischen Störungen“ und wird ab Oktober 2024 bis 2028 mit knapp 16 Millionen Euro gefördert.

Kontakt

Prof. Dr. Katja Bertsch, Inhabern des Lehrstuhls für Psychologie I – Klinische Psychologie und Psychotherapie, Tel. +49 931 31-86114, l-psy1@ psychologie.uni-wuerzburg.de

 

einBlick - Das Online-Magazin der Universität Würzburg vom 25.06.2024

Prof. Dr. Katja Bertsch, Psychologieprofessorin an der Universität Würzburg, wird an zwei Projekten am neuen SFB mitarbeiten.
Prof. Dr. Katja Bertsch, Psychologieprofessorin an der Universität Würzburg, wird an zwei Projekten am neuen SFB mitarbeiten. (Hofmann/JMU)
Prof. Dr. Katja Bertsch, Psychologieprofessorin an der Universität Würzburg, wird an zwei Projekten am neuen SFB mitarbeiten.

Prof. Dr. Katja Bertsch, Psychologieprofessorin an der Universität Würzburg, wird an zwei Projekten am neuen SFB mitarbeiten. (Hofmann/JMU)