Aktuelle Pressemitteilungen

UKW entwickelt Konzept für teleintensivmedizinische Visiten

Pilotprojekt in Würzburg will Barrieren abbauen und Expertise aus Maximalversorgung flächenweit in Bayern zur Verfügung stellen

Würzburg. Die Teleintensivmedizin steckt in Bayern noch in den Anfängen. Ein Pilotprojekt der bayerischen Universitätskliniken unter der Koordination des Universitätsklinikums Würzburg (UKW) beschreitet mit einem Teleintensivwagen und der Videokonferenz-Software ZOOM nun einen neuen Weg. Ziel ist es, die Hürden und auch Kosten für den Aufbau telemedizinischer Netzwerkstrukturen zu verringern. Geleitet wird das Projekt von der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie an der Würzburger Uniklinik.

„Wir wollen Barrieren abbauen, sowohl in der Anwendung aber auch bei Finanzierungsfragen. Ein wesentlicher Erfolgsgrund für aktuelle Videokonferenz-Systeme ist die einfache Bedienbarkeit und dies ohne enorme Investitionskosten für Spezialsoftware und aufwändige Ausstattung. Gleichzeitig muss der Einsatz aber auch rechtssicher sein und die hohen Anforderungen des deutschen Datenschutzes erfüllen“, erklärt Prof. Dr. Patrick Meybohm, Direktor der Klinik. Er ist überzeugt: „Der Ausbau der Telemedizin im Intensivbereich kann helfen, die Patientenversorgung zu verbessern, Zusammenarbeit zwischen Kliniken auszubauen und Spezialwissen schnell abzurufen.“

Projektleiterin Dr. Nora Schorscher erklärt das Vorgehen: „Im ersten Schritt haben wir einen speziellen Visitenwagen für die intensivmedizinische Tele-Visite konzipiert. Auf der einen Seite ist das Team am UKW erreichbar, auf der anderen Seite am Teleintensivwagen das behandelnde Team im Partnerkrankenhaus, in dem der Patient betreut wird. Dieser Teleintensivwagen ist mit verschiedenen Kameras, einer Augmented Reality Brille und Video-Capture Devices ausgestattet, welche es den Ärzten der Uniklinik ermöglicht, einen umfassenden Eindruck über den Zustand des Patienten vor Ort zu erhalten.“ Die Intensivmedizinerin hat diesen Wagen gemeinsam mit ihren Kollegen des Servicezentrum Medizininformatik am UKW entwickelt. Nach Aussage des technischen Leiters Maximilian Göpfert werden nur handelsübliche Elemente, keine Spezialanfertigungen verwendet: „Dadurch können wir eine hohe Verfügbarkeit gewährleisten.“

Datenschutz und klare Verantwortlichkeit bleiben dabei gesichert. Dr. Schorscher: „Wir greifen nicht auf das medizinische System des Partnerkrankenhauses zu. Die einzige Verbindung ist der sicher verschlüsselte Videostream über Zoom.“ 

Das Projekt befindet sich im Augenblick in der Pilotphase zusammen mit den Kliniken Kitzinger Land und Lohr. Im August wird mit der Klinik Ansbach eine weitere Klinik in die Testphase mit aufgenommen. 

Ziel sei es, das bis Ende des Jahres weitere Unikliniken in Bayern jeweils drei Partnerkliniken für eine Testphase angebunden hat: „Wir haben noch einen weiten Weg vor uns, aber unsere Ziele sind klar definiert: Ein bayernweites Netzwerk um Expertise zu fördern, Patientenversorgung zu verbessern, Synergien zu kreieren und Kosten zu senken“, so die Intensivmedizinerin.   

Die Anschubfinanzierung erfolgt über das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst auf Basis einer Projektskizze des Servicezentrum Medizininformatik am UKW.

Männer und Frauen: kleine Unterschiede und große Folgen

Der männliche und der weibliche Körper unterscheiden sich – was die Medizin oft vor Herausforderungen stellt. Das Genderforum der Uni Würzburg sowie die Medizinische Fakultät haben nun Standpunkte, Methoden und Lösungen erörtert.

„Männer, die Gewicht zulegen, entwickeln meist die Form eines Apfels, Frauen neigen zur Birnenform“ – mit dieser Gegenüberstellung veranschaulicht Astrid Bühren, Ehrenpräsidentin des Deutschen Ärztinnenbundes, medizinische Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Und so, wie sich Äpfel und Birnen nicht direkt vergleichen lassen, lassen sich auch Männer und Frauen nicht über einen Kamm scheren, wenn es um medizinische Bedürfnisse geht.

Der Einfluss sozialer Rollen

In ihrer Keynote auf der Veranstaltung „Genderforums goes Fakultäten“ skizzierte sie unter dem Titel „Umdenken! Der Mann ist nicht das Maß aller Dinge!“ sachkundig und humorvoll viele Fallstricke, die bis heute in der medizinischen Diagnostik und Therapie dazu führen, dass Männer und Frauen mitunter nicht die am besten auf sie zugeschnittene Diagnose und Behandlung erhalten.

„Das beginnt oft schon bei der Dosierung von Medikamenten, die häufig auf Männerkörper angepasst wird“, erläutert die Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie in Murnau. „Auch soziale Rollen – also ‚Gender‘, nicht ‚Sex‘ – können zu unterschiedlichen Blickweisen auf Krankheiten führen“. Das gilt vor allem beim Herzinfarkt, den Männer meist als heftiges und akutes Krankheitsereignis wahrnehmen: Der Mann fasst sich an die Brust und bricht zusammen. Frauen hingegen zeigen andere Symptome, wie Rückenschmerzen und Schweißausbrüche, oft bei geringerem Schmerzempfinden. Ein Herzinfarkt wird bei ihnen so mitunter seltener in Betracht gezogen – auch von den Betroffenen selbst.

Gender-Medizin hilft Männern und Frauen

„Noch während meines Studiums“, erinnert sie sich, „ging man davon aus, dass von der chronisch-entzündlichen Rheuma-Erkrankung Morbus Bechterew zwei- bis dreimal häufiger Männer als Frauen betroffen waren. Heute weiß man, dass sie sich bei beiden Geschlechtern gleich oft zeigt.“ In der Zwischenzeit habe man gelernt, dass die diagnostisch wegweisende Versteifung der Wirbelsäule bei Frauen anders verlaufe als bei Männern – und die Symptome der Krankheit bei Frauen lange Zeit übersehen oder falsch zugeordnet wurde.

Diese geschlechtsbezogenen Unterschiede sind nicht nur eine Herausforderung in der medizinischen Diagnose und Therapie. Bereits in der Grundlagenforschung für neue Medikamente können die Weichen falsch gestellt werden, wenn Wirkstoffe etwa nur an männlichen Mäusen getestet werden – und dadurch zum Beispiel hormonelle Einflüsse weniger Beachtung finden.

„Bei der Gender-Medizin geht es nicht nur um Frauengesundheit, Gender-Medizin betrifft Frauen- und Männergesundheit gleichermaßen“, unterstrich Anja Schlömerkemper. „So führt eine geschlechtssensible Forschung zu neuen Erkenntnissen bezogen auf Diagnose und Therapie – was beiden Geschlechtern auf dem Weg zu neuen, personalisierten Therapien zugutekommt“, ist sich die Vizepräsidentin für Chancengleichheit, Karriereplanung und Nachhaltigkeit an der Uni Würzburg sicher.

Gender-Forschung nicht als Frauen-Förder-Programm

Diese Erkenntnisse setzen sich nicht nur in der Medizin durch, sondern auch bei Forscherinnen und Forschern anderer Fachbereiche und Institute: „Auch die Förderinstitutionen wie BMBF, DFG, oder EU verlangen, dass Genderaspekte in der Forschung berücksichtigt werden sollen“, unterstreicht die Sprecherin des Genderforums an der JMU, Marie-Christine Dabauvalle.

„Genderforschung ist somit auch ein wichtiger Aspekt im Rahmen der Exzellenz-Strategie.“ Dabei handele es sich aber keineswegs um ein „Frauen-Förder-Programm“, sondern um die Einbindung von Geschlechterperspektiven in Forschung und Lehre – was zum Selbstverständnis einer innovativen, modernen und internationalen Universität gehöre.

Gender-Lehrstuhl – ja oder nein?

Eine der Kernfragen, die von der hochkarätigen Podiumsdiskussion im Anschluss behandelt wurde, lautete, ob die Einrichtung eines Gender-Lehrstuhls bei der Erreichung der Ziele helfen könne – als Vorreiter gilt hier die Berliner Charité.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, Matthias Frosch (Dekan der Medizinischen Fakultät), Franziska Jundt (Bereichsleiterin Autologe Stammzelltransplantation), Martin Fassnacht (Leiter der Endokrinologie und Diabetologie) sowie Judith Kleiß (Studentin der Humanmedizin) waren sich einig, dass die Politik diese Frage zwar bereits eifrig diskutiere – allerdings fehlten zur Umsetzung dann oft die entsprechenden Mittel. „Im Optimalfall“, so Franziska Jundt, „richtet man so lediglich Lehrstühle ein, die sich bei erfolgreicher Arbeit selber wieder abschaffen“ – denn sobald Genderaspekte ganz selbstverständlich in Forschung und Lehre ankämen, werde ein Genderlehrstuhl überflüssig.

Einen weiteren Aspekt beleuchtet Martin Fassnacht: Zwar gingen von einem Genderlehrstuhl möglicherweise interessante Denkanstöße zur Vermittlung bestimmter Instrumente für Forschung und Lehre aus. Dabei vermisse er allerdings eine Breitenwirkung in die Institute und Fachbereich hinein.

Als sinnvolle Alternative sehen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor allem eine gezieltere Förderung für spezifische, gendersensible Forschungsprogramme in Kliniken und Instituten, wie sie beispielsweise über das Interdisziplinäre Zentrum für Klinische Forschung (IZKF) Würzburg koordiniert und ausgeschrieben werden.

Ausgezeichnete Forschung

Für Ihre Arbeit aus dem Bereich der Epigenetik wurde Laura Eichenlaub mit dem Posterpreis des Genderforums ausgezeichnet. Die Gutachterinnen kürten ihre Arbeit, die darauf zielt, unterschiedlichen Prognosen bei Männern und Frauen nach einem Herzinfarkt zu erforschen, mit dem ersten Platz und einem Büchergutschein.

Das Genderforum

Die Universität Würzburg strebt die Stärkung von Genderaspekten in Forschung und Lehre an. Zahlreiche Forscherinnen und Forscher sowie Studierende unterschiedlicher Disziplinen der Universität Würzburg befassen sich in ihrer wissenschaftlichen Arbeit mit dem Thema Gender. Um ihnen eine Plattform zum Austausch zu bieten und die Vernetzung innerhalb und außerhalb der Universität zu fördern, wurde im Wintersemester 2016/2017 das Genderforum eingerichtet. 


https://www.uni-wuerzburg.de/genderforum

Würzburger Experte informiert in Planet Wissen zum Thema „Corona-Pandemie – Kinder unter Druck“

Die am 30. August 2022 erstmals ausgestrahlte Folge der TV-Reihe „Planet Wissen“ trägt den Titel „Corona-Pandemie – Kinder unter Druck“. Als einer der Experten kommt in der Sendung Prof. Dr. Marcel Romanos, der Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie des Uniklinikums Würzburg, zu Wort.

Würzburg/München. „Planet Wissen“ ist ein bekanntes TV-Format von ARD alpha (BR), Westdeutschem Rundfunk (WDR) und Südwestrundfunk (SWR). Die am Dienstag, den 30. August 2022 erstmals gesendete Folge widmet sich dem Thema „Corona-Pandemie – Kinder unter Druck“. Einer der Interviewpartner im Studio ist Prof. Dr. Marcel Romanos. Der Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Uniklinikums Würzburg berichtet: „Obwohl viele Kinder die Lockdowns gut überstanden haben und in vielen Fällen das Familienleben sogar gestärkt wurde, sind zahlreiche Mädchen und Jungen erheblich unter Druck geraten.“ Nach seinen Worten zeigt die Studienlage klar, dass hier vor allem Kinder betroffen sind, die bereits vor der Pandemie belastet und benachteiligt waren. Dazu gehören insbesondere solche, die bereits zuvor psychische Erkrankungen entwickelt hatten, deren Eltern erkrankt sind, die in Armut leben, die einen Migrationshintergrund aufweisen oder auch Kinder mit Behinderungen.

Anstieg von psychischen Erkrankungen nachweisbar

„Mittlerweile konnte ein Anstieg von klinisch relevanten psychischen Erkrankungen nachgewiesen werden, insbesondere Ängste und Depressionen, aber auch Essstörungen und Zwangserkrankungen“, schildert Romanos.

Aufholen von schulischen Defiziten nur mit Augenmaß

Was die verminderte Beschulung der Kinder und Jugendlichen während der vergangenen Monate angeht, ist nach Einschätzung des Klinikdirektors ein rasantes Aufholen der Defizite nicht sinnvoll, sondern kann sogar eine Gefahr für die Kinder darstellen. Er betont: „Schon vor der Pandemie war eine schulische Überforderung oftmals der Motor für die Entwicklung von psychischen Erkrankungen. Aktuell ist es meiner Meinung nach wichtiger, effektive und gut evaluierte Präventionsprogramme in die Fläche zu bringen mit dem Ziel, die psychische Widerstandkraft von Kindern und Jugendlichen zu stärken.“

Sendetermine und Mediatheken

Die bereits aufgezeichnete Sendung wird am 30. August um 10:55 Uhr im WDR Fernsehen und im SWR Fernsehen, sowie um 13:30 Uhr und 22:15 Uhr in ARD alpha ausgestrahlt.

Am 31. August um 4:30 Uhr und am 3. September um 14:00 Uhr wird sie bei ARD alpha wiederholt.

Anschließend kann sie auf der Internetseite von Planet Wissen (www.planet-wissen.de) sowie in den Mediatheken des Bayerischen Rundfunks (www.br.de/mediathek) und der ARD (www.ardmediathek.de) angesehen werden.

Stern-Klinikliste: Uniklinikum Würzburg in 25 Fachbereichen ausgezeichnet

Das Magazin Stern hat im Ranking „Gute Kliniken für mich“ deutschlandweit die besten Kliniken und Fachabteilungen ermittelt. Dabei wurde das Uniklinikum Würzburg in 25 Fachbereichen ausgezeichnet – von Alzheimer bis Zahnkliniken.

Würzburg / Hamburg. Die kürzlich erstmals in einer Sonderausgabe veröffentlichte Klinikliste des Magazins Stern listet „Deutschland Top 100 Krankenhäuser“ auf. Unter diesen findet sich auch das Uniklinikum Würzburg (UKW). Das Rechercheinstitut Munich Inquire Media ermittelte im Auftrag des Stern, dass das unterfränkische Krankenhaus der Maximalversorgung in 25 von insgesamt 40 bewerteten Fachbereichen herausragende Leistungen erbringt. Im bayernweiten Vergleich liegt es damit auf Platz vier, bundesweit auf Platz 15.

Über die Methodik der Bewertung

Grundlage der Bewertung waren ausführliche, persönliche und vertrauliche Interviews mit Ärztinnen und Ärzten. Für die Patientenperspektive wurden die Bewertungen aus der „Weißen Liste“ der Krankenkassen berücksichtigt. Als weitere Quellen dienten die von den Kliniken erstellten Qualitätsberichte und die Zertifikate von medizinischen Fachgesellschaften. Zusätzlich hatten die Krankenhäuser die Möglichkeit, einen Fachfragebogen auszufüllen. Die Platzierung im Ranking richtet sich nach der Anzahl der empfohlenen Fachkliniken und danach, wie viele Top-Medizinerinnen und -Mediziner im Krankenhaus tätig sind.

Die Top-Bereiche des UKW

Hier die ausgezeichneten Fachbereiche des UKW: Adipositaschirurgie, Alzheimer, Angststörungen, Augenerkrankungen, Beckentumoren, Brustkrebs, Darmkrebs, Depression, Haut, Hautkrebs, Herzchirurgie, Hirntumoren, Interventionelle Kardiologie, Kinderchirurgie, Kreuzbandriss/Meniskus, Leukämie, Multiple Sklerose, Parkinson, Prostatakrebs, Risikogeburten, Schilddrüsenchirurgie, Schlaganfall, Strahlentherapie, Unfallchirurgie sowie Zahnkliniken.

Absolventin der Berufsfachschule für Massage für Leistungen in Schule und Ehrenamt ausgezeichnet

Bei der Absolventenehrung 2022 mit Ministerpräsident Markus Söder und Kultusminister Michael Piazolo wurde auch eine Schülerin der Staatlichen Berufsfachschule für Massage am Uniklinikum Würzburg für ihre schulischen Leistungen wie auch ihren ehrenamtlichen Einsatz gewürdigt.

München/Würzburg. Am 28. Juli 2022 ehrten Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und der bayerische Kultusminister Michael Piazolo rund 75 Absolventinnen und Absolventen aller Schularten und Regierungsbezirke des Freistaats. Voraussetzungen für die Auszeichnung waren nicht nur ein exzellenter Schulabschluss, sondern auch ein herausragendes soziales und ehrenamtliches Engagement. Eine der geladenen Schülerinnen und Schüler, die bei der feierlichen Veranstaltung in der Allerheiligen-Hofkirche der Münchner Residenz eine Urkunde, einen Bildband und einen Büchergutschein entgegennehmen durften, war Viola Daus. Diese hatte im Juli 2022 ihre staatliche Abschlussprüfung an der Berufsfachschule für Massage am Uniklinikum Würzburg mit einem Notendurchschnitt von 1,0 bestanden. Während ihrer Ausbildung war sie zudem als Tutorin für ihre Mitschülerinnen und Mitschüler tätig – auch in ihrer Freizeit. Dabei beantwortete sie beispielsweise nach dem Unterricht noch offene Fragen, bildete Lerngruppen und gab Nachhilfe.

„Eine tolle Leistung einer hervorragenden Schülerin! Das Motto der Berufsfachschule ‚Ausbildung mit Herz und Hand‘ wird von Viola Daus überzeugend umgesetzt“, zeigt sich Oberstudiendirektorin Christine Hildebrandt stolz. Die Leiterin des staatlichen beruflichen Schulzentrums freut sich, dass durch die Auszeichnung auch die zweijährige Ausbildung zur Masseurin bzw. zum Masseur und medizinischen Bademeisterin/Bademeister öffentliche Aufmerksamkeit erfährt.

Fortschritte in der Etablierung einer einheitlichen Infrastruktur an den bayerischen Universitätsklinika

Am 21. Juli 2022 stellten die Mitglieder des Bayerischen Zentrums für Krebsforschung (BZKF) ihre Ergebnisse im Rahmen des 2. BZKF Netzwerktreffens am Universitätsklinikum Regensburg vor.

Das Ziel des BZKF ist es, durch ein bayernweites Netzwerk weltweit Spitzenplätze in der Krebsmedizin zu belegen. In der derzeitigen Aufbauphase des BZKF arbeiten die sechs bayerischen Universitätsklinika und Universitäten unter anderem an der Vernetzung ihrer Forschungs-, IT- und Kommunikationsinfrastruktur und bauen international sichtbare gemeinsame wissenschaftliche Leuchtturmstrukturen auf. Leuchttürme sind wissenschaftliche Einheiten, die spezielle Expertisen entwickelt haben und diese allen Standorten des BZKF zur Verfügung stellen. Im Fokus des diesjährigen BZKF Netzwerktreffens standen die aktuellen Entwicklungen der BZKF Infrastruktur, die Präsentation der wissenschaftlichen Leuchttürme sowie die Begutachtung der 2021 gegründeten klinischen Studiengruppen durch internationale Expertinnen aus London und den USA.

Anlässlich des Netzwerktreffens betonte Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume: „Das BZKF ist einer unserer Leuchttürme. Dieses Netzwerk findet Antworten auf eine der größten Fragen der Menschheit: Wie können wir den Kampf gegen den Krebs gewinnen? Die bayerischen Uniklinika sind Forschungstempel und Orte der Maximalversorgung auf exzellentem Niveau. Danke, dass Sie sich hier gemeinsam auf den Weg machen. Denn Kooperation und Innovation sind entscheidende Mittel gegen Krebs, eine der Geiseln der Menschheit.“

Mit dem Aufbau einer einheitlichen Infrastruktur an den sechs bayerischen Universitätsklinika und Universitäten möchte das BZKF die Voraussetzungen für eine exzellente und patientennahe Krebsforschung in Bayern schaffen. Ziel ist es, einen bayernweiten vernetzten Campus für Forschung in der Krebsmedizin aufzubauen, von dem alle Patientinnen und Patienten in Bayern profitiert. „Im Rahmen des BZKF Netzwerktreffens stellten die Sprecher der Arbeitsgruppen den aktuellen Projektstand vor. Bereits in der Aufbauphase des BZKF sollen Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Industrie frühzeitig eingebunden werden, daher freut es uns, dass unsere Partnerinnen und Partner zum Treffen anwesend sind“, so Prof. Dr. Andreas Mackensen, Direktor des BZKF. Der Aufbau erfolgt in mehreren Phasen und ist auf sechs Jahre angelegt. Der Fortschritt innerhalb des BZKF wurde ebenfalls durch ein internationales Expertengremium beurteilt. Neben der Vorstellung, Begutachtung und Diskussion der aktuellen BZKF-Projekte gab das Treffen auch Raum für den direkten Austausch zwischen den BZKF-Akteurinnen und Akteuren. 140 Ärztinnen und Ärzte sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler reisten aus ganz Bayern zum Treffen nach Regensburg an. Die Möglichkeit, mit den verschiedenen Arbeitsgruppen des BZKF in Kontakt zu treten, wurde von den Teilnehmenden gerne genutzt und das Netzwerk wurde dadurch noch weiter ausgebaut.

Künstliche Intelligenz als Treiber für die Krebsmedizin

Eine wesentliche Aufgabe während der jetzigen Aufbauphase des BZKF besteht in der Erweiterung der vernetzten, digitalen Infrastruktur zur Erfassung diagnostisch‐molekularer, bildgebender, klinischer und bio-bankbezogener Daten. Dieser Aspekt wurde von Prof. Dr. Hans-Ulrich Prokosch, Lehrstuhlinhaber für Medizinische Informatik der FAU Erlangen-Nürnberg, im Vortrag „BZKF Real World Data Plattform“ überzeugend vorgestellt. Geplant ist die Etablierung einer integrierten Forschungs‐IT-Infrastruktur sowie eine Verwendung von klinischen Daten aus der Routinedokumentation für Forschungszwecke. Durch die flächen-deckende Sicherung von komplexen Diagnostik- und Behandlungs-Daten innerhalb des BZKF (Molekulare Pathologie, Bildgebung, Wirkung und Nebenwirkung) sollen weitere Erkenntnisse für die Krebsmedizin gewonnen werden und langfristig zur Verbesserung der Krebsbehandlung beitragen. Die Real World Data Plattform des BZKF basiert auf Vorarbeiten und Standards der deutschen Medizininformatik-Initiative und stellt Daten für standortübergreifende, verteilte Analysen sowie die Entwicklung von Algorithmen der Künstlichen Intelligenz zur Verfügung.

Starke Kooperationen für das BZKF mit außeruniversitären Einrichtungen und der Industrie

Des Weiteren wurde während des Treffens die Idee einer Kooperation der Pharmainitiative Bayern mit dem BZKF im Rahmen der neu gegründeten Arbeitsgruppe AMG/MPG (Arzneimittelgesetz/Medizinproduktegesetz) vorgestellt. Ziel ist es, dass das BZKF ein Partner für die bayerische Industrie und Motor in der Umsetzung von Innovationen in der Krebsmedizin wird. Zudem ist ein gemeinsames Kooperationsprojekt für die wissenschaftliche Nutzung von Real World Daten, die Etablierung onkologischer Fortbildungsveranstaltungen und die Durchführung innovativer klinischer Studien vorgesehen. Weiterhin arbeitet das BZKF mit außeruniversitären Einrichtungen wie zum Beispiel dem Fraunhofer Institut zusammen. Diese Schnittstelle bietet neue Möglichkeiten für die Forschungsprojekte.

1. BZKF Award für herausragende Leistungen verliehen

Im Rahmen einer Posterpräsentation stellten die Sprecher der BZKF Leuchttürme und Studiengruppen ihre Ergebnisse der ersten Förderperiode 2020/2021 vor. Prof. Dr. Tobias Pukrop, Direktor des Comprehensive Cancer Center Ostbayern des Universitätsklinikums Regensburg, erklärte: „Die geförderten BZKF Studien-gruppen sind ein wichtiger Bestandteil des BZKF und sollen langfristig neue Therapiekonzepte gegen Krebserkrankungen evaluieren. Um eine hohe wissenschaftliche Qualität in den Studiengruppen sicherzustellen, werden diese zunächst nur befristet gefördert und von externen sowie von internen und internationalen Gutachterinnen und Gutachtern evaluiert. Für Ihre herausragende Arbeit während der vergangenen 18 Mo-nate wurden die BZKF Studiengruppe Primäre und Sekundäre maligne Hirntumoren bei Erwachsenen und die BZKF Studiengruppe Lungentumoren mit dem 1. BZKF Award und einem Preisgeld von 10.000,00 € bzw. 5.000,00 € ausgezeichnet. Wir sind sehr stolz, dass wir bereits nach zwei Jahren als BZKF-Verbund die Weichen für die Entwicklung innovativer Krebstherapien gestellt haben.“

Bayerisches Zentrum für Krebsforschung (BZKF)

Seit der Gründung des Bayerischen Zentrums für Krebsforschung (BZKF) im November 2019 wird das große Ziel verfolgt, allen Bürgerinnen und Bürgern in Bayern, ganz unabhängig von ihrem Wohnort, Zugang zu bestmöglichen, neuesten und innovativen Therapien zu ermöglichen. Mit dem Zusammenschluss der sechs bayerischen Universitätsklinika in Augsburg, Erlangen, den zwei Standorten in München, Regensburg und Würzburg wird nicht nur die Krebsforschung gefördert, sondern auch Kompetenzen und Wissen zu den Themen Früherkennung, Therapie und Nachsorge von Tumorerkrankungen gebündelt und zugleich Betroffenen eine flächendeckende und interdisziplinäre Versorgung angeboten. „Das Ziel unseres Zentrums ist es, gemeinsam innovative Krebstherapien von der Grundlagenforschung über die präklinische Prüfung zu den Patientinnen und Patienten zu bringen“, so Prof. Dr. Andreas Mackensen, Direktor des BZKF. „Neben dem Ziel, die Versorgung von Krebspatientinnen und -patienten in Bayern voranzutreiben, möchten wir uns aber als starkes Konsortium etablieren, das national wie international in der Krebsbekämpfung eine entscheidende Rolle spielt“, so Prof. Dr. Mackensen weiter. Das BürgerTelefonKrebs des BZKF bietet unter der kostenfreien Telefonnummer 0800 85 100 80 eine unkomplizierte Möglichkeit, sich individuell zu allen Fragen bezüglich einer Krebserkrankung beraten zu lassen. Weitere Informationen finden Sie unter www.bzkf.de.

Pressemitteilung des BZKF 

Personalia vom 2. August 2022 - Wir gratulieren!

Hier lesen Sie Neuigkeiten aus dem Bereich Personal: Neueinstellungen, Dienstjubiläen, Forschungsfreisemester und mehr.

Anna Kobsar, PhD, wissenschaftliche Mitarbeiterin, Institut für Klinische Transfusionsmedizin und Hämotherapie, wurde mit Wirkung vom 21.07.2022 die Lehrbefugnis für das Fachgebiet „Experimentelle Transfusionsmedizin“ erteilt.

Dr. Thomas Linsenmann, Oberarzt, Neurochirurgische Klinik und Poliklinik, wurde mit Wirkung vom 21.07.2022 die Lehrbefugnis für das Fachgebiet „Neurochirurgie“ erteilt.

Pressemitteilung der Uni