Aktuelle Pressemitteilungen

Informationen zum Warnstreik am 11. März / Notfallversorgung gesichert

Würzburg. Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund hat für den 11. März 2024 (Montag) einen ganztägigen Warnstreik an Unikliniken ankündigt. Davon ist auch das Universitätsklinikum Würzburg (UKW) betroffen. Durch eine Notdienstvereinbarung zwischen der Gewerkschaft und dem Universitätsklinikum ist die Notfallversorgung auch während des Streiks gesichert.

Allerdings sind deutliche Einschränkungen im Rahmen der übrigen Versorgung zu erwarten. So müssen etwa planbare Eingriffe aufgrund des Streiks verschoben werden, wenn dies medizinisch vertretbar ist. Betroffene Patientinnen und Patienten wurden und werden, sofern möglich, von den jeweiligen Kliniken über Terminausfälle und -verschiebungen informiert bzw. gebeten, sich nochmals in der behandelnden Klinik zu erkundigen.

Auch in den Ambulanzen, Sprechstunden und weiteren Bereichen kann es am Streiktag zu Einschränkungen und längeren Wartezeiten kommen.

Anlass der Streikmaßnahmen sind die aktuellen Tarifverhandlungen. Dabei verhandelt die Tarifgemeinschaft Deutscher Länder (TdL) als Arbeitgeberverband mit dem Marburger Bund. Die Abschlüsse gelten dann auch für die Ärztinnen und Ärzte am Universitätsklinikum Würzburg.

25 Millionen US-Dollar für internationale Krebsforschung

Krebs ist eine der häufigsten Todesursachen von Kindern weltweit. Ein Forschungsteam, an dem die Uni Würzburg beteiligt ist, will das ändern – und hat für seine Arbeit jetzt eine hohe Förderung erhalten.

Martin Eilers und Katrin Trunk zeigen auf einen Bildschirm.
Martin Eilers hat für seine Forschung eine Förderung in Höhe von 25 Millionen US-Dollar erhalten. Im Vordergrund: Katrin Trunk, die wesentlich bei dem Projekt mitarbeiten wird. (Bild: Eilers/JMU; seitlich erweitert mit Firefly)

Mitgeleitet wird das Team von Martin Eilers, Leiter am Lehrstuhl für Biochemie und Molekularbiologie an der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg. „Unser Forschungsprojekt heißt KOODAC“, erklärt der Wissenschaftler. „Das steht für ,Knocking-Out Oncogenic Drivers and Curing Childhood Cancer‘ (zu Deutsch: Ausschalten onkogener Treiber und Heilung von Krebs bei Kindern). Unser Ziel ist die Entwicklung von gut verträglichen Medikamenten, die Krebszellen bei Kindern sehr gezielt ausschalten können.“ Standard für die Behandlung von Krebs in dieser Altersgruppe sind derzeit noch Chemo- und Strahlentherapien, die – selbst wenn sie erfolgreich sind – mit starken Nebenwirkungen einhergehen. „Häufig liegen diesen Therapien Wirkstoffe zugrunde, die schon vor Jahrzehnten entwickelt wurden. In den letzten 20 Jahren gab es kaum Heilungsfortschritte.“

Gefördert wird das Forschungsvorhaben mit bis zu 25 Millionen US-Dollar (umgerechnet etwa 23 Millionen Euro) von Cancer Grand Challenges – eine globale Finanzierungsinitiative, die von Cancer Research UK und dem National Cancer Institute in den USA mitbegründet wurde. Diese unterstützt weltweit Wissenschaftsprojekte, die sich den größten ungelösten Fragen der Krebsforschung widmen. Über einen Zeitraum von fünf Jahren finanziert sie das Team aus Forschenden, Patientenvertretern und Industrierunternehmen. „Bei uns arbeiten Forschende von Weltrang interdisziplinär zusammen“, sagt Eilers. „Es sind kluge Köpfe aus den Fächern Strukturbiologie, Biochemie, pädiatrische Onkologie und medizinische Chemie aus den USA, Großbritannien, Frankreich, Österreich und Deutschland.“ Die Teamleitung übernimmt Eilers gemeinsam mit der US-amerikanischen Medizinerin Yaël Mossé vom Children´s Hospital Philadelphia.

Darum geht es bei der Forschung von KOODAC

Zum Hintergrund: Krebs wird durch Mutationen der DNA von Zellen verursacht. Diese können dazu führen, dass Zellen Proteine produzieren, die normalerweise nicht ihn ihr vorkommen und das Krebswachstum antreiben, sogenannte Onkoproteine. Zwar kann die Medizin einige diese Onkoproteine bereits mit Medikamenten behandeln – den Großteil allerdings nicht. Und zu diesem Großteil gehören fast alle Onkoproteine, die das Krebswachstum bei Kindern befeuern. KOODAC will dieses Problem lösen und setzt dazu auf eine bahnbrechende neue Technologie namens „Target Protein Degredation“ (zu Deutsch: gezielter Abbau von Proteinen).

Kern dieses Behandlungsansatzes ist eine neue Generation von Medikamenten, die sogenannten „Degrader“ (zu Deutsch: Abbauer). Diese können Onkoproteine gezielt über ein Abbausystem für Proteine auflösen und unwirksam machen, das in allen Zellen vorhanden ist. In der Folge stirbt die mutierte Krebszelle. Anders als Chemo- oder Strahlentherapien sind Degrader nicht toxisch und erzeugen deshalb weniger Nebenwirkungen. Zudem können sie können die Blut-Hirn-Schranke überwinden. Das macht sie zu einem idealen Werkzeug auch im Kampf gegen Hirntumore. Verabreichbar sind Degrader als Tabletten oder in flüssiger Form.

Konkret geht es KOODAC um die Entwicklung von Medikamenten gegen fünf Krebsarten, die im Kindesalter häufig vorkommen: Neuroblastom, Medulloblastom, Ewings-Sarkom und Rhabdomyosarkom sowie eine Form des Leberzellkarzinoms. Das Team wird von Cancer Research UK, dem Institut National Du Cancer und KiKa (Children Cancer Free Foundation) im Rahmen von Cancer Grand Challenges finanziert.

Über den Förderer Cancer Grand Challenges

Cancer Grand Challenges wurde 2020 von zwei der weltgrößten Geldgeber auf dem Feld der Krebsforschung gegründet: der Cancer Research UK aus dem Vereinigten Königreich und dem National Cancer Institute aus den USA. Die Initiative unterstützt Forschungsteams auf der ganzen Welt, die sich den größten Herausforderungen in der Krebsbekämpfung stellen. Die mit bis zu 25 Millionen US-Dollar dotierten Förderungen sollen es Forschenden ermöglichen, geografische und fachliche Grenzen zu überwinden. Anfang März 2024 gab die Stiftung ihre bislang größte Finanzierungsrunde bekannt: Neben KOODAC gab es noch Gelder für vier weitere Forschungsvorhaben – insgesamt 125 Millionen US-Dollar (umgerechnet über 115 Millionen Euro).
 

Universität Würzburg – Pressemitteilung vom 6. März 2024 

Martin Eilers und Katrin Trunk zeigen auf einen Bildschirm.
Martin Eilers hat für seine Forschung eine Förderung in Höhe von 25 Millionen US-Dollar erhalten. Im Vordergrund: Katrin Trunk, die wesentlich bei dem Projekt mitarbeiten wird. (Bild: Eilers/JMU; seitlich erweitert mit Firefly)

Personalia vom 5. März 2024 - Wir gratulieren!

Hier lesen Sie Neuigkeiten aus dem Bereich Personal: Neueinstellungen, Dienstjubiläen, Erteilung von Lehrbefugnissen und mehr.

 

Dr. Andreas Schirbel, Akademischer Oberrat, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, wurde mit Wirkung vom 16.02.2024 die Lehrbefugnis für das Fachgebiet „Radiochemie / Radiopharmazie“ erteilt.

 

einBlick - Das Online-Magazin der Universität Würzburg vom 5. März 2024

„Zentrum für Seltene Erkrankungen Nordbayern“ an der Uniklinik Würzburg besteht seit zehn Jahren / „Leuchtturm der Versorgung und Forschung“

Zahl der bekannten Seltenen Erkrankungen steigt an / 600.000 Patienten im Freistaat betroffen

Das Zentrum für Seltene Erkrankungen am UKW konnte am 29. Februar das zehnjährige Bestehen feiern. V.l..: Prof. Dr. Martin Fassnacht (UKW), Staatssekretärin Sabine Dittmar, Folker Quack, (Würzburger Arbeitskreis für Seltene Erkrankungen), Eva Luise Köhler, (Eva Luise und Horst Köhler Stiftung), Prof. Dr. Helge Hebestreit, Leiter des ZESE am UKW, Geske Wehr, Vorsitzende der Allianz Chronischer Seltener Erkrankungen (ACHSE), Prof. Dr. Tilmann Schweitzer, stellvertretender Sprecher des ZESE, Thomas Zöller, Patienten- und Pflegebeauftragter der Bayerischen Staatsregierung und Prof. Dr. Matthias Frosch, Dekan der Medizinischen Fakultät Würzburg. Foto: UKW / Stefan Dreising

Würzburg. Das Zentrum für Seltene Erkrankungen Nordbayern („ZESE“) am Universitätsklinikum Würzburg (UKW) konnte heute (29. Februar) sein zehnjähriges Bestehen feiern. Der 29. Februar ist der offizielle Tag der Seltenen Erkrankungen. Eine Erkrankung, von der nicht mehr als fünf von 10.000 Menschen betroffen sind, gilt als selten. Bislang sind weltweit etwa 8.000 verschiedene Seltene Erkrankungen bekannt – Tendenz steigend.

Bei der Jubiläumsveranstaltung am UKW gab es u.a. eine Podiumsdiskussion. Daran nahm auch Sabine Dittmar, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Gesundheit, teil. Dittmar betonte: „Diese Zentren innerhalb der Universitätsmedizin, wie das in Würzburg, sind eine sehr wichtige Anlaufstelle für Patientinnen und Patienten, die oft lange nach einer passenden Behandlung suchen. Neben der Versorgung werden dort auch standortübergreifend Forschungsprojekte initiiert, um die Behandlung zu verbessern.“

Vernetzung als Vorteil für bessere Versorgung

Judith Gerlach, Bayerische Staatsministerin für Gesundheit, Pflege und Prävention, dankte dem Würzburger Zentrum unter der Leitung von Prof. Dr. Helge Hebestreit per Videobotschaft auch für die Koordination des BASE-Netzes („Bayerischer Arbeitskreis für Seltene Erkrankungen“). Das BASE-Netz ist ein Zusammenschluss der Zentren für Seltene Erkrankungen der sechs bayerischen Unikliniken in Würzburg, Regensburg, Erlangen, München (TU und LMU) und Augsburg. In diesem Netzwerk werden bayernweit Kompetenzen gebündelt und datenschutzkonform eine Patientenakte zusammengestellt, die von behandelnden Fachärzten in den Zentren genutzt werden kann. „Gerade bei einer Seltenen Erkrankung ist es wichtig, dass alle Daten für die behandelnden Mediziner schnell verfügbar sind. Die Zusammenarbeit der bayerischen Zentren hat Vorbildcharakter. Davon profitieren die Patientinnen und Patienten und alle, die an der Behandlung beteiligt sind“, so die bayerische Gesundheitsministerin.

Thomas Zöller, MdL und Patienten- und Pflegebeauftragter der Bayerischen Staatsregierung, erklärte:„Der 29. Februar ist der ‚Tag der Seltenen Erkrankungen‘. Zusammen sind die ‚Seltenen‘ aber Viele. Allein in Bayern sind etwa 600.000 Menschen betroffen. Patientendaten können Forschungserfolge beschleunigen. Patientenbeteiligung ist daher unerlässlich!“ 

„Ein Ort, der Sicherheit und Orientierung gibt“

Zu Gast in Würzburg war auch Eva Luise Köhler, (Eva Luise und Horst Köhler Stiftung und Schirmherrin der Allianz Chronischer Seltener Erkrankungen, ACHSE). Sie dankte dem Team um Prof. Hebestreit für den Einsatz: „Mit beeindruckendem Engagement und der notwendigen Portion Idealismus haben Professor Hebestreit und sein Team hier in Würzburg einen Ort geschaffen, der weit mehr ist als nur eine medizinische Einrichtung. Ihr Zentrum ist ein Leuchtturm in der Versorgung geworden, der Menschen mit Seltenen Erkrankungen Sicherheit und Orientierung gibt und auch in schwierigen gesundheitlichen Fahrwassern verlässlich den Weg weist. Von Herzen danke ich für den besonderen Einsatz und wünsche weiterhin viel Kraft für diese wichtige Arbeit.“

Diese Leuchtturmfunktion des Würzburger ZESE bekräftigte auch Geske Wehr, Vorsitzende der Allianz Chronischer Seltener Erkrankungen (ACHSE): „Hier werden die mit der Patientenselbsthilfe erarbeiteten Qualitätskriterien für Zentren für Seltene Erkrankungen gelebt. Die gute, umfassende Betreuung in Zukunft sicherzustellen, ist eine Aufgabe, die viel Kraft abverlangt – auch von einzelnen engagierten Köpfen. Zehn Jahre sind ein Meilenstein. Danken möchten wir insbesondere Professor Dr. Helge Hebestreit: für sein bisheriges Engagement, der Energie, die er mit Herzblut und dabei stets nahbar für seine Patientinnen und Patienten, in seine Arbeit und dieses Zentrum einbringt. Wir freuen uns auf die weitere konstruktive Zusammenarbeit, bei der die Patientenseite Gehör für ihre Anliegen erfährt.“

Herausforderung: Kontinuierliche Versorgung während verschiedener Altersphasen

Prof. Dr. Helge Hebestreit, der Leiter des Würzburger Zentrums, nutzte die Jubiläumsveranstaltung auch, um auf die kommenden Aufgaben hinzuweisen. Die sieht er u.a. darin eine altersgruppenübergreifende Versorgung für die Patientinnen und Patienten sicher zu stellen. „Derzeit sind ca. 60 Prozent der Patienten im Erwachsenenalter. Allerdings gibt es große Probleme, wenn aus Kindern bzw. jugendlichen Patienten Erwachsene werden und sich dann alle Ansprechpartner ändern oder gar keine Erwachsenenversorgung existiert. In den universitären Zentren gibt es zwar eine große personelle Kontinuität in der Versorgung, aber wenn anstelle des langjährigen Teams in der Kinderklinik dann im Erwachsenalter ein neuer Arzt mit einem ganz anderen multiprofessionellen Team die Betreuung übernimmt, kann dies eine große Herausforderung sein. Gerade bei Seltenen Erkrankungen ist aber eine Kontinuität wichtig in der Behandlung“, so Hebestreit. Zudem steige, auch dank der vernetzten Forschung, die Anzahl der Seltenen Erkrankungen: Jährlich kommen etwa 200 neue Krankheitsbilder dazu.

Zu den bekannteren Seltenen Erkrankungen zählt etwa die Erkrankung Mukoviszidose, mit der jährlich rund 200 Kinder in Deutschland geboren werden. Viele Erkrankungen sind allerdings ultraselten, z.B. die Blutgerinnungsstörung „Faktor XIII-Mangel“: Sie tritt nur bei einem von rund zwei Millionen Menschen auf.

Hintergrund: „Tag der Seltenen Erkrankungen“

2024 ist wieder ein Schaltjahr und daher am 29. Februar ein ganz spezieller Tag, der „echte“ Tag der Seltenen Erkrankungen. Jährlich wird – weil es den 29. Februar nur selten gibt – immer am letzten Tag im Februar auf das Thema aufmerksam gemacht. In Deutschland gibt es rund vier Millionen Menschen mit einer Seltenen Erkrankung. Das Motto in diesem Jahr lautet: #Shareyourcolours bzw.  #Teilt eure Farben. Zum Aktionstag wird am Abend des 29. Februar sowohl das Gebäude des ZESE am UKW beleuchtet und aus Anlass des Jubiläums erstmals auch die Steinburg in Würzburg.

Hier geht gibt es einen aktuellen Info-Film zum Zentrum für Seltene Erkrankungen.

Das Zentrum für Seltene Erkrankungen am UKW konnte am 29. Februar das zehnjährige Bestehen feiern. V.l..: Prof. Dr. Martin Fassnacht (UKW), Staatssekretärin Sabine Dittmar, Folker Quack, (Würzburger Arbeitskreis für Seltene Erkrankungen), Eva Luise Köhler, (Eva Luise und Horst Köhler Stiftung), Prof. Dr. Helge Hebestreit, Leiter des ZESE am UKW, Geske Wehr, Vorsitzende der Allianz Chronischer Seltener Erkrankungen (ACHSE), Prof. Dr. Tilmann Schweitzer, stellvertretender Sprecher des ZESE, Thomas Zöller, Patienten- und Pflegebeauftragter der Bayerischen Staatsregierung und Prof. Dr. Matthias Frosch, Dekan der Medizinischen Fakultät Würzburg. Foto: UKW / Stefan Dreising

Ausgezeichneter Einsatz der Dornröschen-Technologie

Best Abstract Award für CARAMBA-Studie

Privatdozentin Dr. Sophia Danhof vom Universitätsklinikum Würzburg (UKW) erhält beim größten europäischen CAR-T-Zell-Kongress in Valencia den Best Abstract Award für ihren Kongressbeitrag zur Caramba-Studie.

Preisträgerin Sophia Danhof mit Urkunde zwischen Michael Hudecek und Anna Sureda
Sophia Danhof (Mitte) vom Uniklinikum Würzburg erhielt Mitte Februar beim European CAR-T Cell Meeting in Valencia von den Kongress-Vorsitzenden Michael Hudecek und Anna Sureda den Best Abstract Award für ihren Beitrag zur Caramba-Studie.

Würzburg. „Die CARAMBA-Studie ist ein europäischer Teamerfolg unter Würzburger Leitung für die klinische Entwicklung akademischer Zellprodukte“, beschreibt Privatdozentin Dr. Sophia Danhof die CARAMBA-Studie in einem Satz. Im Rahmen der multizentrischen von der EU geförderten Studie hat der Lehrstuhl für Zelluläre Immuntherapie am UKW bewiesen, dass es einen selbst entwickelten CAR in die klinische Translation bringen kann, in diesem Fall waren es SLAMF7-CAR-T-Zellen bei Patientinnen und Patienten mit fortgeschrittenem Multiplen Myelom. Für die Präsentation der CARAMBA-Studie erhielt die Internistin und Wissenschaftlerin des UKW nun beim EBMT-EHA 6th European CAR T-cell Meeting in Valencia den mit 10.000 Euro dotierten Best Abstract Award. 

Verbesserung der Erkrankungskontrolle beim fortgeschrittenen Multiplen Myelom

 Obwohl in den letzten Jahren entscheidende Fortschritte bei der Behandlung des Multiplen Myeloms erzielt wurden, bleibt die Blutkrebserkrankung in vielen Fällen weiterhin unheilbar. Um im fortgeschrittenen Stadium eine Verbesserung der Erkrankungskontrolle zu erzielen, entwickelten Forschende der Universitätsmedizin Würzburg einen neuartigen Ansatz. Mit der sogenannten Sleeping Beauty-Technologie können die Immunzellen von Betroffenen dergestalt umprogrammiert werden, dass sie mittels Sensoren auf ihrer Oberfläche, den Chimären Antigen Rezeptoren (CARs), in die Lage versetzt werden, Tumorzellen zu erkennen und abzuräumen. 

Sleeping Beauty: Alte Eigenschaft eines DNA-Abschnitts neu zum Leben erweckt

Der Name Sleeping Beauty geht auf die Märchenfigur Dornröschen zurück. Bei der Sleeping Beauty-Technologie wurde die Eigenschaft eines so genannten Transposons, das vor mehr als zehn Millionen Jahren in Fischen vorkam, neu zum Leben erweckt. Ein Transposon ist ein DNA-Abschnitt, der seine Position im Erbgut verändern kann. Die Wissenschaft erzeugt es nun künstlich, um therapeutische Sequenzen in das Erbgut von Patientenzellen zu schleusen. 

In der CARAMBA Studie wurde SLAMF7-CAR-T-Zelltherapie nun erstmals bei Patientinnen und Patienten mit fortgeschrittenem Multiplen Myelom, bei denen konventionelle Therapien dieser bösartigen Erkrankung der Plasmazellen im Knochenmark ausgeschöpft sind, klinisch getestet. Primäres Ziel war die Untersuchung von Machbarkeit und Sicherheit der neuartigen Behandlungsmethode. 

Erste Signale für Antitumorwirksamkeit

„An drei europäischen Standorten (Würzburg, Pamplona, Lille) konnten insgesamt neun Patientinnen und Patienten mit fortgeschrittener Erkrankung mit steigenden Zelldosen behandelt werden, wobei keine relevanten Sicherheitsbedenken auftraten und sich erste Signale für eine Antitumorwirksamkeit ergaben“, berichtet Sophia Danhof. In weiteren Folgeprojekten wird bereits daran gearbeitet, diese innovative Technologie auch für die Behandlung anderer Krebserkrankung nutzbar zu machen.

„Der Best Abstract Award für Sophia Danhof, aber auch die vielen anderen sehr gut bewerteten Kongressbeiträge aus Würzburg, zeigen, dass wir bei der CAR-T-Zell-Forschung absolut vorne mit dabei sind“, freut sich Prof. Dr. Michael Hudecek, Inhaber des Lehrstuhls für Zelluläre Immuntherapie am Uniklinikum Würzburg (UKW) und Vorsitz von Europas größtem CAR T-Zell-Meeting in Valencia. 

Weitere Informationen zur Tagung gibt es hier

Eine Zusammenfassung des EBMT-EHA 6th European CAR T-cell Meetings finden Sie hier

Hier geht es zur Webseite der CARAMBA-Studie.

Preisträgerin Sophia Danhof mit Urkunde zwischen Michael Hudecek und Anna Sureda
Sophia Danhof (Mitte) vom Uniklinikum Würzburg erhielt Mitte Februar beim European CAR-T Cell Meeting in Valencia von den Kongress-Vorsitzenden Michael Hudecek und Anna Sureda den Best Abstract Award für ihren Beitrag zur Caramba-Studie.

Markus Rank Cup erspielte 1.000 Euro für die Infektiologie des Uniklinikums Würzburg

Aus dem ersten Gedächtnisturnier für ein verdientes Vereinsmitglied der Fußballer der SG TSV/DJK Herrieden ging eine Spende von 1.000 Euro für den Schwerpunkt Infektiologie des Uniklinikums Würzburg hervor.

Bild Markus Rank
Spieler, Trainer, Vereinsikone: Der verstorbene Markus Rank. Bild: Harry Köhler
Mannschaften Fußball
Das Endspiel des 1. Markus Rank Cups bestritten die SG TSV/DJK Herrieden und der TSV Crailsheim. Bild: Sebastian Sauber

 

Würzburg / Herrieden. Vor rund einem Jahr verstarb Markus Rank bei einem Brandunfall. Der 49-jährige „Maggi“ erfreute sich als Vereinsikone der Fußballabteilung der SG TSV/DJK Herrieden (SGH) großer Beliebtheit bei vielen mittelfränkischen Vereinen.
Deshalb richtete die SGH am 13. Januar dieses Jahres unter dem Namen „Markus Rank Cup“ erstmals ein gut besuchtes Gedächtnisturnier für den bekannten Spieler und Trainer aus. Die Veranstalter spendeten einen Teil der Einnahmen aus dem Hallenfußballturnier an den Schwerpunkt Infektiologie des Uniklinikums Würzburg (UKW). Da sich auch die drei Schiedsrichter spontan an der Aktion beteiligten und der SV Schalkhausen eine ergänzende Geldspende beisteuerte, konnte jetzt ein Betrag von 1.000 Euro an das unterfränkische Krankenhaus der Maximalversorgung überwiesen werden.
Warum genau an die Infektiologie? Weil die Spezialisten des UKW der Familie Rank nach einem Afrika-Aufenthalt, bei der sich ein Familienmitglied mit Malaria infiziert hatte, sehr gut helfen konnten. Prof. Dr. August Stich, der seit Anfang Februar dieses Jahres diesen Schwerpunkt der Medizinischen Klinik II des UKW leitet, bedankte sich im Namen seines Teams herzlich für die Spende und die dahinterstehende Anerkennung der tropenmedizinischen Versorgung.

Bild Markus Rank
Spieler, Trainer, Vereinsikone: Der verstorbene Markus Rank. Bild: Harry Köhler
Mannschaften Fußball
Das Endspiel des 1. Markus Rank Cups bestritten die SG TSV/DJK Herrieden und der TSV Crailsheim. Bild: Sebastian Sauber

Aktionstag zur nachhaltigen Ernährung am Uniklinikum Würzburg

Am Donnerstag, den 7. März 2024 informieren Diätassistentinnen und Ökotrophologinnen des Uniklinikums Würzburg bei einem Aktionstag in der Magistrale des Zentrums für Operative Medizin alle Interessierten umfassend über Aspekte einer gesunden und dabei vor allem auch nachhaltigen Ernährung.

Der Verband für Ernährung und Diätetik e.V. macht seit 1998 jährlich am 7. März auf die Wichtigkeit einer gesunden Ernährung aufmerksam. Das Uniklinikum Würzburg (UKW) greift heuer diesen bundesweiten Aktionstag auf und stellt ihn unter das Oberthema Nachhaltigkeit. Auf Initiative und organisiert von Diätassistentinnen und Ökotrophologinnen des Klinikums findet sich dazu am 7. März 2024 zwischen 10:00 und 16:00 Uhr in der Magistrale des Zentrums für Operative Medizin (ZOM) an der Oberdürrbacher Straße eine Infofläche mit Schautafeln, Wissensspielen sowie Broschüren und Materialien zum Mitnehmen. Außerdem stehen Ernährungsexpertinnen des Klinikums zu individuellen Gesprächen bereit.

Was hat Essen mit Klimaschutz zu tun?

Ein inhaltlicher Schwerpunkt liegt auf den Zusammenhängen zwischen Ernährung und Klimaschutz. „Unsere Veranstaltung hat den Untertitel ‚Regional, saisonal, fair, umweltschonend: gesund und lecker‘. Damit sind schon wesentliche Punkte genannt, wie man seine Nahrungsmittel klimafreundlich auswählen kann“, sagt die UKW-Diätassistentin Manuela Mühleck. Dazu und zu weiteren klimarelevanten Aspekten, wie die richtige Lebensmittel-Lagerung oder energiesparendes Kochen, vermitteln sie und ihre Mitstreiterinnen am Aktionstag vertiefendes Wissen.

„Die Veranstaltung ist für uns auch eine Gelegenheit, darauf hinzuweisen, dass dem Verpflegungsmanagement, der Ernährungsberatung und der Ernährungstherapie im Klinikalltag eine noch größere Bedeutung zugemessen werden sollte. Hier können wir Ernährungsfachkräfte aus Diätassistenz und Ökotrophologie essentielle Beiträge leisten“ ergänzt Mühleck.