Aktuelle Pressemitteilungen

Benefizlesung führte zurück ins zerstörte Würzburg

Eine Lesung aus dem Roman „Der alte Mann vom Main“ mit anschließender Gesprächsrunde beleuchtete die Situation der Menschen während und nach der Bombardierung Würzburgs am 16. März 1945. Wie das Autorenhonorar des Werks kommen die Spendeneinnahmen des Abends der Stiftung „Forschung hilft“ zugute, die die Krebsforschung am Uniklinikum Würzburg fördert.

Cover_Roman.jpg © Gmeiner Verlag „Der alte Mann vom Main“ zeichnet ein eindrückliches Bild von der Zerstörung Würzburgs am 16. März 1945 und den darauf folgenden Kämpfen in den Ruinen.
Cover_Roman.jpg © Gmeiner Verlag „Der alte Mann vom Main“ zeichnet ein eindrückliches Bild von der Zerstörung Würzburgs am 16. März 1945 und den darauf folgenden Kämpfen in den Ruinen.
Die Akteure des Benefizabends (von links): Andreas Jungbauer (Moderator), Dr. Roland Flade (Historiker), Rudolf Nelkenstock (Zeitzeuge), Judith Roth-Jörg (Bürgermeisterin), Gabriele Nelkenstock (Stiftungsrats-Vorsitzende), Prof. Dr. Alexander Meining (Romanautor) und Christoph Unckell (Hausherr des Hotels Rebstock). Gruppenbild_Benefizlesung.jpg © Jasmin Mühlich

Würzburg. Der in diesem Frühjahr erschienene Roman „Der alte Mann vom Main“ von Alexander Meining verbindet eine fiktive Geschichte mit den historischen Ereignissen während und nach der Bombardierung Würzburgs am 16. März 1945. Wie schon bei seinen bisherigen lokalen Krimibänden spendet der Verfasser das verkaufsabhängige Autorenhonorar an die Stiftung „Forschung hilft“. Diese fördert besonders aussichtsreiche Krebsforschungsprojekte des Uniklinikums Würzburg (UKW). Der Freizeit-Schriftsteller Meining ist auch in seinem beruflichen Leben eng mit dem Thema Krebs verbunden: Als Professor fungiert er als stellvertretender Direktor der Medizinischen Klinik II des UKW und leitet dort den Schwerpunkt Gastroenterologie. 
Passend zum Erinnern an die nun 80 Jahre zurückliegende Zerstörung der Domstadt organisierte die Stiftung Ende März dieses Jahres eine Benefizveranstaltung mit Autorenlesung und ergänzender Gesprächsrunde. Rund 150 Gäste folgten der Einladung in den Hof Engelgarten des Best Western Premier Hotels Rebstock in der Würzburger Neubaustraße.

Hoffnung in schweren Zeiten


Nach einem Grußwort von Bürgermeisterin Judith Roth-Jörg unterstrich die Stiftungsrats-Vorsitzende Gabriele Nelkenstock in ihrer Ansprache die Bedeutung der menschlichen Fähigkeit, auch in schwierigsten Situationen die Hoffnung nicht aufzugeben und gegen das Schicksal anzuarbeiten. Eine Fähigkeit, die nach ihren Worten sowohl bei den Überlebenden 1945 zu erkennen war, als auch den Umgang mit Krebserkrankungen und die onkologische Forschung prägt.

Eindrucksvoller Bericht eines Zeitzeugen


An die Lesung ausgewählter Passagen von Prof. Meining aus seinem Werk schlossen sich zwei von Main-Post-Redakteur Andreas Jungbauer moderierte Gesprächsblöcke an. Dabei berichtete Rudolf Nelkenstock, der Vater der Stiftungsrats-Vorsitzenden, eindrucksvoll und detailreich, wie er als Achtjähriger den Bombenangriff in einem Schutzkeller überlebte und wie es für ihn und seine Familie in den darauf folgenden Tagen und Wochen weiterging.

Präzise Darstellung des Kampfes in den Ruinen


Nach dieser sehr persönlichen Schilderung lieferte der Historiker Dr. Roland Flade aus einer analytischen Warte heraus weitere Aspekte und Hintergründe rund um die Bombennacht. Dabei wies der Experte und Sachbuchautor unter anderem darauf hin, dass „Der alte Mann vom Main“ das erste Buch ist, das sich in Romanform dieser für das heutige Würzburg so prägenden Zeit widmet. Explizit lobte er die historisch korrekte und präzise Darstellung des auf die Bombardierung folgenden Häuserkampfs bei der Eroberung der Stadt durch die US-amerikanische Armee.

Über 1.600 Euro an Spenden


Beim abschließenden Get-together mit gesponserten Speisen und Getränken in den vom Hotel Rebstock ebenfalls unentgeltlich zur Verfügung gestellten Räumen bestand die vielgenutzte Möglichkeit zu Buchsignaturen und Einzelgesprächen mit den Akteuren. Über freiwillige Spenden der kostenlosen Veranstaltung kam ein Reinerlös von über 1.600 Euro für die Stiftung „Forschung hilft“ zusammen. 
Das Taschenbuch „Der alte Mann vom Main“ ist beim Gmeiner Verlag erschienen und kostet 13 Euro.
Wer die Stiftung „Forschung hilft“ weiter voranbringen will, kann außerdem auf folgendes Konto spenden: 
Stiftergemeinschaft der Sparkasse Mainfranken Würzburg
IBAN: DE19 7905 0000 0000 0655 65
BIC: BYLADEM1SWU

Text: Pressestelle / UKW
 

Cover_Roman.jpg © Gmeiner Verlag „Der alte Mann vom Main“ zeichnet ein eindrückliches Bild von der Zerstörung Würzburgs am 16. März 1945 und den darauf folgenden Kämpfen in den Ruinen.
Cover_Roman.jpg © Gmeiner Verlag „Der alte Mann vom Main“ zeichnet ein eindrückliches Bild von der Zerstörung Würzburgs am 16. März 1945 und den darauf folgenden Kämpfen in den Ruinen.
Die Akteure des Benefizabends (von links): Andreas Jungbauer (Moderator), Dr. Roland Flade (Historiker), Rudolf Nelkenstock (Zeitzeuge), Judith Roth-Jörg (Bürgermeisterin), Gabriele Nelkenstock (Stiftungsrats-Vorsitzende), Prof. Dr. Alexander Meining (Romanautor) und Christoph Unckell (Hausherr des Hotels Rebstock). Gruppenbild_Benefizlesung.jpg © Jasmin Mühlich

Kann NONS die Ausbreitung der Viruslast reduzieren und die Genesung beschleunigen?

STICKSTOFFMONOXID-NASENSPRAY BEI ATEMWEGSERKRANKUNGEN

Eine europaweite Studie unter Beteiligung des Würzburger Instituts für Allgemeinmedizin untersucht die Sicherheit und Wirksamkeit eines Nasensprays mit Stickstoffmonoxid (NONS) zur Behandlung von COVID-19 und anderen Atemwegserkrankungen in der Primärversorgung.

 

Illustration von Frau, die sich die Nase putzt
Erkältungen, grippale Infekte und COVID-19-Viren halten sich nicht an den Kalender und machen keine Sommerpause. In der europäischen Studie ECRAID-Prime wird die Sicherheit und Wirksamkeit eines Nasensprays mit Stickstoffmonoxid (NONS) zur Behandlung von COVID-19 und anderen Atemwegserkrankungen in der Primärversorgung untersucht. © MVshop - stock.adobe.com
Studynurses, Studienärzte und Leiterin der Studie posieren im Institut für Allgemeinmedizin, 2 Personen sitzen, vier Personen stehen dahinter.
Das ECRAID-Prime-Studienteam am Würzburger Institut für Allgemeinmedizin: hinten stehend v.l.n.r.: Kathrin Lasher, Alexander Nicolas Schwager, Christiane Wagner, Ildikó Gágyor; vorne sitzend Andreas Klug und Maike Ermster. © Bianca Steinmann / UKW

Würzburg. Schon wieder Schnupfen? Hals-, Kopf- und Gliederschmerzen? Sie wollen nur noch schlafen? Erkältungen, grippale Infekte und COVID-19-Viren halten sich nicht an den Kalender und machen keine Sommerpause. Sie schlagen auch zu, wenn die Sonne scheint. Wer die Atemwegsinfektion im Keim ersticken und sein Umfeld schützen will, dem könnte möglicherweise ein neues Nasenspray helfen, dessen Sicherheit und Wirksamkeit derzeit in der europaweiten Studie ECRAID-Prime untersucht wird. Insgesamt acht europäische Länder nehmen an der von der EU geförderten Plattform-Studie teil. Für Deutschland führt das Institut für Allgemeinmedizin des Universitätsklinikums Würzburg (UKW) die Studie durch. 

Auswirkungen von Atemwegserkrankungen auf Gesundheit des Einzelnen und der Bevölkerung verringern

ECRAID steht für European Clinical Research Alliance on Infectious Diseases. Ziel dieses länderübergreifenden Forschungsnetzwerks ist es, die Auswirkungen von Atemwegserkrankungen auf die Gesundheit des Einzelnen und der Bevölkerung zu verringern. Erkältungskrankheiten gehören zu den häufigsten Ursachen für Krankschreibungen. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) schätzte die volkswirtschaftlichen Produktionsausfälle durch Arbeitsunfähigkeit im Jahr 2023 auf insgesamt 128 Milliarden Euro.

Stickstoffmonoxid-Nasenspray tötet Viren lokal ab, bevor sie sich im Körper ausbreiten können

ECRAID-Prime ist Europas erste Plattformstudie zur Sicherheit und Wirksamkeit von neuen Therapiemethoden der Atemwegsinfektionen in der Primärversorgung. Untersucht wird zunächst ein Nasenspray (NS), das eine geringe Dosis von Stickstoffmonoxid (NO) freisetzt. NO hat antimikrobielle Eigenschaften und kann verschiedene Krankheitserreger, einschließlich Viren, bekämpfen. Das Spray, abgekürzt NONS, soll Viren in den oberen Atemwegen eliminieren, bevor sie sich im Körper ausbreiten können. Eine vorhergehende Studie konnte zeigen, dass NONS die Viruslast in der Nase schneller reduzieren kann als ein Placebo.

Mindestens ein respiratorisches und ein systemisches Symptom

An der ECRAID-Prime-Studie können Personen ab 18 teilnehmen, die seit maximal drei Tagen Symptome einer Atemwegsinfektion haben. „Die Studienteilnehmenden sollten sowohl ein respiratorisches Symptom wie Husten, Halsschmerzen, Schnupfen oder Kurzatmigkeit, als auch ein systemisches Symptom wie Fieber, Kopf- oder Gliederschmerzen, Müdigkeit, Geschmacks- oder Geruchsverlust haben“, erklärt Maike Ermster, Studienassistentin am Institut für Allgemeinmedizin in Würzburg. 

Das Studienteam arbeitet bei der Rekrutierung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer eng mit niedergelassenen Hausärztinnen und Hausärzten in Würzburg und Umgebung zusammen. Interessierte können sich für weitere Informationen aber auch an das Studienteam wenden, per E-Mail unter ECRAID-Prime@ ukw.de oder telefonisch über 0931/201-47818 bzw. 0931/201-47802 (9 bis 17 Uhr). 

Hausbesuch vom Studienteam 

„Da wir die Patientinnen und Patienten für den Studieneinschluss meist noch am selben Tag zu Hause besuchen, sollten die Studienteilnehmenden in Würzburg oder Umgebung wohnen“, betont Studienarzt Nicolas Schwager. Nach der Aufklärung und Einwilligung erfolgt die Randomisierung. Das heißt, die Studienteilnehmenden werden nach dem Zufallsprinzip der Versuchsgruppe mit NONS (6 x am Tag über 7 Tage), der Vergleichsgruppe mit Kochsalz-Nasenspray oder einer dritten Gruppe ohne spezifische Anwendung zugeordnet. In allen Gruppen ist jedoch die so genannte „usual care“ erlaubt, also eine übliche Behandlung mit Schmerztabletten, Dampfbädern oder Ähnlichem. Alle Gruppen werden außerdem gebeten, ein Tagebuch zu führen und regelmäßig Nasenabstriche zu machen, die eingefroren und später vom Studienteam gesammelt werden. 

„Unsere bisherigen Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer haben in allen drei Gruppen sehr gut mitgemacht, auch diejenigen ohne Nasenspray waren hoch motiviert, unsere Forschung zu unterstützen. Denn ohne diese Gruppe hätten wir keine validen Ergebnisse,“ sagt Maike Ermster. Das Team freut sich sowohl über weitere rekrutierende Hausarztpraxen als auch über direkte Kontakte zu studieninteressierten Patientinnen und Patienten. 

Schlüssel zur Eindämmung von Infektionskrankheiten liegt im schnellen Handeln direkt dort, wo sie entstehen: in der Gemeinschaft 

„Sollte ECRAID-Prime belegen, dass NONS die Genesung beschleunigen und die Verbreitung von Viren verringern kann, wäre ein weiterer wichtiger Schritt getan, um künftige Erkältungs- und Grippewellen frühzeitig einzudämmen“, verdeutlicht Nicolas Schwager. „Je schneller wir dort handeln, wo die Infektionskrankheiten entstehen, nämlich direkt in der Gemeinschaft, desto besser können wir zukünftigen Ausbrüchen zuvorkommen.“

Link zur Studie am Institut für Allgemeinmedizin: ECRAID-Prime - Institut für Allgemeinmedizin

Text: KL / Wissenschaftskommunikation

Illustration von Frau, die sich die Nase putzt
Erkältungen, grippale Infekte und COVID-19-Viren halten sich nicht an den Kalender und machen keine Sommerpause. In der europäischen Studie ECRAID-Prime wird die Sicherheit und Wirksamkeit eines Nasensprays mit Stickstoffmonoxid (NONS) zur Behandlung von COVID-19 und anderen Atemwegserkrankungen in der Primärversorgung untersucht. © MVshop - stock.adobe.com
Studynurses, Studienärzte und Leiterin der Studie posieren im Institut für Allgemeinmedizin, 2 Personen sitzen, vier Personen stehen dahinter.
Das ECRAID-Prime-Studienteam am Würzburger Institut für Allgemeinmedizin: hinten stehend v.l.n.r.: Kathrin Lasher, Alexander Nicolas Schwager, Christiane Wagner, Ildikó Gágyor; vorne sitzend Andreas Klug und Maike Ermster. © Bianca Steinmann / UKW

klinikum & wir erschienen: Die Ausbildung zu medizinischen Fachberufen am Uniklinikum Würzburg

Neben Ärztinnen und Ärzten werden am Uniklinikum Würzburg Fachkräfte in vielen weiteren medizinischen Berufen ausgebildet und eingesetzt. Das Top-Thema des kürzlich erschienenen Magazins klinikum & wir gibt dazu einen Überblick.

Titel_kuw01_25.jpg, © UKW Die Titelseite der Ausgabe 1/2025 des Magazins klinikum & wir.
Titel_kuw01_25.jpg, © UKW Die Titelseite der Ausgabe 1/2025 des Magazins klinikum & wir.

Würzburg. Ob Hebammen, Masseure, Operationstechnische Assistenten, Medizinische Fachangestellte oder Physiotherapeutinnen – um das breite Leistungsspektrum eines Universitätsklinikums zu gewährleisten, werden außer Ärztinnen und Ärzten viele weitere medizinische Expertinnen und Experten benötigt. Wie sich das Uniklinikum Würzburg (UKW) in der Ausbildung von einem Dutzend dieser Fachberufe engagiert, beschreibt das Top-Thema der Ausgabe 1/2025 von klinikum & wir. Das soeben erschienene Magazin der Würzburger Universitätsmedizin berichtet darüber hinaus über wichtige Ereignisse der vergangenen Monate am unterfränkischen Krankenhaus der Maximalversorgung, wie zum Beispiel den Start der Patientenversorgung am neuen Zentrum für Altersmedizin oder die Einrichtung eines neuen Lehrstuhls für Experimentelle Viszeralchirurgie. Außerdem beleuchtet die 40-seitige Publikation aktuelle Würzburger Forschungsergebnisse und verdeutlicht unter anderem, wie sich das UKW Nachhaltigkeitsthemen oder den Einsatzmöglichkeiten der künstlichen Intelligenz widmet. 
Neben den gedruckten Exemplaren, die an vielen öffentlich zugänglichen Stellen am Klinikum zum Mitnehmen ausliegen, gibt es klinikum & wir auch als Webmagazin unter www.ukw.de/medien-kontakt/presse/magazine.

Text: Pressestelle / UKW
 

Titel_kuw01_25.jpg, © UKW Die Titelseite der Ausgabe 1/2025 des Magazins klinikum & wir.
Titel_kuw01_25.jpg, © UKW Die Titelseite der Ausgabe 1/2025 des Magazins klinikum & wir.

Der Energieverbrauch von Gefrierschränken für Bioproben auf dem Prüfstand

Müssen Blut- und Gewerbeproben für die medizinische Forschung wirklich bei - 80°C gelagert werden – oder könnten durch eine Temperaturerhöhung spürbar Strom und damit Treibhausgasemissionen gespart werden? Dieser Frage geht das Projekt „Green Endocrinology“ am Uniklinikum Würzburg nach.

Green Endocrinology.jpg, © Sarah Küppers / UKW Laura Diener, Dr. Sarah Küppers und PD Dr. Ulrich Dischinger (von links) von der Abteilung für Endokrinologie und Diabetologie des Uniklinikums Würzburg vor einem Probengefrierschrank.
Green Endocrinology.jpg, © Sarah Küppers / UKW Laura Diener, Dr. Sarah Küppers und PD Dr. Ulrich Dischinger (von links) von der Abteilung für Endokrinologie und Diabetologie des Uniklinikums Würzburg vor einem Probengefrierschrank.

Würzburg. In den Kliniken und wissenschaftlichen Abteilungen des Uniklinikums Würzburg (UKW) wird viel Strom für die tiefgekühlte Aufbewahrung von Biomaterialien benötigt. Gerade in den Forschungsbereichen werden hauptsächlich Blut- und Gewebeproben oft über viele Jahre in Gefrierschränken bei - 80 °C gelagert. Ein solcher „Freezer“ verbraucht bei dieser Temperatur in 24 Stunden rund 14 Kilowattstunden Strom. Mit dieser Energiemenge könnte beispielsweise ein Elektroauto bis zu 90 km weit fahren. Aber müssen die Proben für eine sichere Lagerung wirklich so massiv gekühlt werden? Dieser Frage geht der Lehrstuhl für Endokrinologie des UKW in seinem Projekt „Green Endocrinology“ nach. Unter Führung von Privatdozent Dr. Ulrich Dischinger, dem Ärztlichen Leiter des endokrinologischen Routinelabors, wird untersucht, inwieweit höhere Lagerungstemperaturen zur Stromeinsparung und Reduktion des ökologischen Fußabdruckes beitragen können, ohne dass die Probenstabilität gefährdet wird.

 

10 ° C mehr sparen täglich über drei Kilowattstunden

„Erste Messungen zeigen, dass eine Erhöhung der Temperatur um 10 °C pro Tag und Freezer 3,3 Kilowattstunden einsparen könnte“, schildert Dr. Dischinger. Allein in der Endokrinologie des UKW sind nach seinen Worten acht dieser Gefrierschränke im Einsatz.

Um längerfristige Effekte zu überprüfen, ist die im Juni 2024 gestartete Studie auf eine Dauer von zehn Jahren angelegt. Die ersten Ergebnisse werden allerdings bereits im ersten Halbjahr 2025 erwartet. Das UKW betritt mit dem Vorhaben offenbar Neuland. „Uns sind zumindest keine anderen Krankenhäuser bekannt, die sich mit diesem Thema beschäftigten“, berichtet Dr. Dischinger

 

Text: Pressestelle / UKW

Green Endocrinology.jpg, © Sarah Küppers / UKW Laura Diener, Dr. Sarah Küppers und PD Dr. Ulrich Dischinger (von links) von der Abteilung für Endokrinologie und Diabetologie des Uniklinikums Würzburg vor einem Probengefrierschrank.
Green Endocrinology.jpg, © Sarah Küppers / UKW Laura Diener, Dr. Sarah Küppers und PD Dr. Ulrich Dischinger (von links) von der Abteilung für Endokrinologie und Diabetologie des Uniklinikums Würzburg vor einem Probengefrierschrank.

Migränetrigger: Konfrontation statt Vermeidung

Universitätsmedizin Würzburg sucht Menschen mit und ohne Migräne für Neurofeedback-Studie im Bereich Migränetrigger

Collage der freigestellten Porträts von Sebastian Evers und Morgane Paternoster
Doktorand Sebastian Evers leitet gemeinsam mit Doktorandin Morgane Paternoster die Neurofeedback-Studie in der Neurologie des Uniklinikums Würzburg und am Institut für Psychologie der Universität Würzburg, an der Personen mit und ohne Migräne teilnehmen können. © UKW
Bild vom Monitor, davor ist ein Kopfmodel mit EEG-Haube und ein Maßband
Beim Neurofeedback wird mit Hilfe eines Elektroenzephalogramms (EEG) die Gehirnaktivität auf dem Bildschirm gezeigt. Durch gezieltes Training können die Gehirnströme beeinflusst und reguliert werden. © Sebastian Evers / UKW
Ein Proband sitzt vor einem Monitor und hat eine Haube für das Elektroenzephalogramm auf dem Kopf
EEG-Messung eines Probanden während einer Verhaltensentscheidung. Foto: Sebastian Evers / UKW
Die beiden Wissenschaftlerinnen sitzen mit weißen Kitteln im Labor und pipettieren.
Salomea Löffl (links) und Morgane Paternoster bei der Probenanalyse im Labor. Foto: Sonja Gommersbach / UKW

Würzburg. Migräne ist nicht nur schmerzhaft, sondern beeinträchtigt auch das familiäre, soziale und berufliche Leben. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zählt der halbseitige Kopfschmerz, der mit vielfältigen Begleitsymptomen einhergeht, zu den zehn häufigsten Ursachen für Arbeitsunfähigkeit. Weltweit ist etwa jeder siebte Mensch von regelmäßigen Migräneattacken betroffen. Die meisten leiden jedoch leise. Schätzungsweise jeder Zweite behandelt seine Migräne selbst, anstatt professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Viele kennen die Faktoren oder Situationen, die möglicherweise die Migräneattacke auslösen und versuchen diese so genannten Trigger zu vermeiden. Solche Vermeidungsstrategien können jedoch langfristig zu einer zunehmenden Sensibilisierung des Gehirns und einer erhöhten Empfindlichkeit führen, was stärkere und häufigere Migräneattacken zur Folge hat. 

„Statt Trigger komplett zu vermeiden, was im Alltag oft auch gar nicht möglich ist, empfiehlt sich daher eine Triggerbewältigung, bei dem sich die Betroffenen den Triggern von Zeit zu Zeit bewusst aussetzen“, sagt Prof. Dr. Claudia Sommer. Die Oberärztin an der Neurologischen Klinik und Poliklinik des Universitätsklinikums Würzburg (UKW) leitet gemeinsam mit Prof. Dr. Andrea Kübler im Rahmen des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Graduiertenkollegs 2660 das Projekt „Approach and avoidance behaviour in pain management“ – Konfrontations- und Vermeidungsverhalten zur Bewältigung von chronischen Schmerzen. 

Gehirnwellen gezielt steuern für bessern Umgang mit Migränetriggern

In der Migränetrigger-Interventionsstudie untersucht Claudia Sommer derzeit mit ihrem Team, ob eine Intervention mit Neurofeedback den Betroffenen helfen kann, besser mit ihren persönlichen Migräne-Triggern umzugehen. „Neurofeedback ist ein Verfahren, das auf dem Prinzip der Neuroplastizität basiert, also der Fähigkeit des Gehirns, sich durch Training zu verändern und anzupassen“, erklärt Morgane Paternoster. Die Doktorandin der Neurologie leitet die Neurofeedback-Studie gemeinsam mit dem Doktoranden Sebastian Evers. „Mit Hilfe eines Elektroenzephalogramms (EEG) werden die Gehirnströme in Echtzeit auf einem Bildschirm sichtbar gemacht. Das heißt, wir bekommen ein direktes Feedback zur Gehirnaktivität, die durch gezieltes Training beeinflusst und reguliert werden kann“, so Paternoster. 
Die an Migräne erkrankten Studienteilnehmerinnen und Studienteilnehmer kommen für insgesamt sechs bis acht Neurofeedback-Sitzungen innerhalb von drei Wochen in das Psychologiegebäude der Universität Würzburg in der Nähe des Hauptbahnhofs. Vor und nach der Interventionsphase findet eine so genannte Baseline-Untersuchung in der Kopfklinik des UKW mit neurologischen, neurobiologischen und Verhaltenstests sowie einer Blutentnahme und einer EEG-Analyse statt.

Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit und ohne Migräne gesucht

„Wer unsere Forschung unterstützen und dazu beitragen möchte, Migräne besser zu verstehen und in Zukunft besser behandeln zu können, ist herzlich eingeladen, an unserer Studie teilzunehmen. Wir suchen noch Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Migräne, aber auch ohne Migräne oder Kopfschmerzerkrankung, um unsere Messungen vergleichen zu können“, teilt Sebastian Evers mit. Für die so genannte Kontrollgruppe ist lediglich ein zwei- bis dreistündiger Termin mit Blutentnahme und EEG-Messungen in Ruhe und während Verhaltenstests erforderlich. Für den Zeitaufwand erhalten alle Studienteilnehmenden eine Aufwandsentschädigung: gesunde Personen ohne Migräne oder Kopfschmerzerkrankung in der Kontrollgruppe 25 Euro, Personen mit Migräne in der Interventionsgruppe bis zu 200 Euro.

Kriterien für den Studieneinschluss, Anmeldung und Kontakt

Ob gesund oder krank: Die Probandinnen und Probanden sollten mindestens 18 Jahre alt sein, nicht schwanger und weder farbenblind noch schwerhörig sein, nicht unter weiteren neurologischen Erkrankungen und unter Bluthochdruck leiden und derzeit keine Psychostimulanzien oder Antidepressiva einnehmen. 

Anmeldung: https://patientenportal.ukw.de – Fachbereich „Neurologie-Studien“ – Sektion wählen und bei Termintyp Fallgruppe oder Kontrollgruppe auswählen. 

Kontakt:
Morgane Paternoster, paternoste_m@ukw.de, Telefon: 0931 / 201 23741
Sebastian Evers, Evers_S@ukw.de, Telefon: 0931 / 3189618
 

Collage der freigestellten Porträts von Sebastian Evers und Morgane Paternoster
Doktorand Sebastian Evers leitet gemeinsam mit Doktorandin Morgane Paternoster die Neurofeedback-Studie in der Neurologie des Uniklinikums Würzburg und am Institut für Psychologie der Universität Würzburg, an der Personen mit und ohne Migräne teilnehmen können. © UKW
Bild vom Monitor, davor ist ein Kopfmodel mit EEG-Haube und ein Maßband
Beim Neurofeedback wird mit Hilfe eines Elektroenzephalogramms (EEG) die Gehirnaktivität auf dem Bildschirm gezeigt. Durch gezieltes Training können die Gehirnströme beeinflusst und reguliert werden. © Sebastian Evers / UKW
Ein Proband sitzt vor einem Monitor und hat eine Haube für das Elektroenzephalogramm auf dem Kopf
EEG-Messung eines Probanden während einer Verhaltensentscheidung. Foto: Sebastian Evers / UKW
Die beiden Wissenschaftlerinnen sitzen mit weißen Kitteln im Labor und pipettieren.
Salomea Löffl (links) und Morgane Paternoster bei der Probenanalyse im Labor. Foto: Sonja Gommersbach / UKW

51.000€ zugunsten der Elterninitiative Regenbogen

Im Rahmen eines Benefizkonzertes am vergangenen Sonntag in Würzburg konnte der Spendenbetrag zugunsten des gemeinnützigen Vereins realisiert werden.

Am Ende der Veranstaltung stand die feierliche Scheckübergabe an die Elterninitiative und die Uni-Kinderonkologie. (Foto: Judith Roth-Jörg)

Unter dem Motto "Pop- und Klassikgala" fand am vergangenen Sonntag, den 23.3.25, ein Benefizkonzert für die Elterninitiative Regenbogen im Congress Centrum Würzburg statt. An diesem Abend kamen die Besucher in den Genuss der vollen Bandbreite der Musik, von Filmmusik über Pop und Rock. Ein hochkarätig besetztes Ensemble an zahlreichen Musikern lies die Besucher für ein paar Stunden in eine andere Welt abtauchen. Die Veranstaltung wurde bereits zum wiederholten Male vom Verein "Hilfe durch Spaß e.V." organisiert, einem Verein, der seit vielen Jahren diverse Aktionen zur Unterstützung der Elterninitiative Regenbogen plant. Auch in diesem Jahr war die Gala mit rund 1.200 Besuchern ein voller Erfolg, so dass insgesamt ein Erlös von 51.000€ an diesem Abend zusammenkam. Das feierliche Ausklingen der Veranstaltung bildete die Scheckübergabe von Dr. Helmut Strohmeier (stellvertretend für den Verein Hilfe durch Spaß) an Karin Rost von der Elterninitiative und Prof. Dr. Paul-Gerhardt Schlegel von der Uni-Kinderonkologie. Mit dem Betrag unterstützt die Elterninitiative Regenbogen sowohl die Krebsforschung am Uni-Kinderklinikum als auch die familiengerechte Ausstattung der Stationen Regenbogen, Schatzinsel und Leuchtturm. Bereits seit 1983 widmet sich die Elterninitiative krebskranken Kindern und Jugendlichen und deren Familien und bietet verschiedenste Unterstützungsangebote in enger Zusammenarbeit mit der Uni-Kinderklinik an. Da es sich um ein rein spendenfinanziertes Angebot handelt, stellen Veranstaltungen wie diese eine bedeutende Unterstützung für den Verein dar.
An den kommenden Wochenenden wird die Konzertreihe in Grafenrheinfeld (28. und 29.3.25) und Aschaffenburg (4. und 5.4.25) fortgesetzt. Für weitere Informationen und Tickets besuchen Sie die Homepage der Elterninitiative: elterninitiative-regenbogen.com.
Die Elterninitiative Regenbogen bedankt sich herzlich bei Hilfe durch Spaß sowie allen weiteren Beteiligten für die reibungslose Organisation und treue Unterstützung.

Text: Nadine Kempa (Öffentlichkeitsarbeit bei Elterninitiative Regenbogen e.V.)
 

Am Ende der Veranstaltung stand die feierliche Scheckübergabe an die Elterninitiative und die Uni-Kinderonkologie. (Foto: Judith Roth-Jörg)

Massagesessel für hämatologische Station gespendet

Das Möbelhaus Schott aus Tauberbischofsheim und das Unternehmen iRest Germany aus Kaiserslautern spendeten einen hochwertigen Massagesessel an den Würzburger Verein „Hilfe im Kampf gegen Krebs“. Zum Einsatz kommt das 4.000 Euro teure Modell auf einer hämatologischen Station der Medizinischen Klinik II des Uniklinikums Würzburg.

Massagesessel für hämatologische Station gespendet
Bei der Spendenübergabe (hinten von links): Daniel Schott (Möbel Schott), Gabriele Nelkenstock (Hilfe im Kampf gegen Krebs e.V.), Markus Meyer (City Polster), Prof. Dr. Hermann Einsele (UKW) und Reimund Hofmann (iRest Germany). Den Massagesessel testet die Patientin Bärbel Spindler. © Margot Rössler / UKW

Würzburg. Der von der Firma iRest Germany vertriebene Massagesessel IG 4000 wurde speziell für den Einsatz in Krankenhäusern und Therapieeinrichtungen entwickelt. Dafür ist er mit einem breiten Funktionsspektrum ausgestattet. Neben diversen Massagen für Nacken, Schultern, Rücken, Arme, Waden und Fußsohlenreflexzonen verfügt er über eine therapeutische Schaukelfunktion, die gezielt zur Behandlung von Schmerzen und Stresssymptomen eingesetzt wird. Durch eine gemeinsame Spende von iRest und des Tauberbischofsheimer Möbelhauses Schott werden künftig auch die Patientinnen und Patienten der hämatologischen Station M42 der Medizinischen Klinik II des Uniklinikums Würzburg (UKW) diese und weitere entspannende mechanische Wohltaten genießen können. Im März dieses Jahres überreichten Daniel Schott, Geschäftsführer des Möbelhauses, sowie Markus Meyer und Reimund Hofmann als Repräsentanten von iRest ein fabrikneues Exemplar des 4.000 Euro teuren Massagesessels an Gabriele Nelkenstock, die Vorsitzende des Würzburger Vereins „Hilfe im Kampf gegen Krebs“, und Klinikdirektor Prof. Dr. Hermann Einsele.

Eine Erholung im Krankheitsstress

„Der Massagesessel lindert Muskel- und Gelenkschmerzen, regt die Blutzirkulation an und hilft, das Nervensystem zu beruhigen. Mit unserer Spende an ‚Hilfe im Kampf gegen Krebs‘ wollen wir dazu beitragen, das physische und psychische Wohlbefinden der durch ihre Erkrankung häufig gestressten Patientinnen und Patienten zu steigern“, erläuterte Daniel Schott beim Ortstermin am UKW. Prof. Einsele bedankte sich im Namen der künftigen Nutzerinnen und Nutzer herzlich für die gute Idee und das großzügige Geschenk. Und Gabriele Nelkenstock kommentierte: „Diese Spende passt hervorragend zu unserem Ansatz, nicht nur die rein medizinische Versorgung zu optimieren, sondern krebserkrankten Menschen ganzheitlich zu helfen.“

Text: Pressestelle / UKW

Massagesessel für hämatologische Station gespendet
Bei der Spendenübergabe (hinten von links): Daniel Schott (Möbel Schott), Gabriele Nelkenstock (Hilfe im Kampf gegen Krebs e.V.), Markus Meyer (City Polster), Prof. Dr. Hermann Einsele (UKW) und Reimund Hofmann (iRest Germany). Den Massagesessel testet die Patientin Bärbel Spindler. © Margot Rössler / UKW