Aktuelle Pressemitteilungen

Mehr Zeit zuhause für krebskranke Kinder

Mit Hilfe einer Spendenaktion konnte die Elterninitiative Regenbogen ein Auto für zwei ambulante Schwestern finanzieren.

Die beiden ambulanten Schwestern Barbara Cebertowicz (links) und Angela Hanebuth (rechts) vor ihren Fahrzeugen.
Die beiden ambulanten Schwestern Barbara Cebertowicz (links) und Angela Hanebuth (rechts) vor ihren Fahrzeugen. (Foto: Denise Lampert)

"Zuhause mehr Zeit - kein Weg ist uns zu weit" - getreu diesem Motto ermöglicht die Elterninitiative Regenbogen e.V. jungen krebskranken Patienten Hausbesuche durch zwei ambulante Schwestern. Diverse Behandlungen, wie bspw. Verbandswechsel, Blutentnahme oder Portspülung können die Krankenschwestern vor Ort bei den Kindern und Jugendlichen vornehmen. So sparen sich die betroffenen Familien Krankenhausaufenthalte und können mehr Zeit zuhause verbringen. Auch diverse medizinische Fragen kann das geschulte Team beantworten und hilfreiche Tipps geben.

Durch eine Spendenaktion über die Plattform Betterplace konnte die Elterninitiative knapp 30.000 Euro sammeln, die in ein Ersatzfahrzeug sowie Sprit und Wartung fließen. Ein großer Teil des Betrags konnte durch das Rikscha-Trio "Team Indergalactic", bestehend aus Marcel Brendel, Florian Brückner und Adrian Winheim, realisiert werden. Bei einem Rikscha-Rennen quer durch Indien sammelte das Team aus Karlstadt insgesamt rund 16.000 Euro, die in das Betterplace-Projekt flossen. Der Spendenscheck konnte im April an die Elterninitiative übergeben werden, wie bereits in der Main Post berichtet wurde. Durch diverse weitere Einzelspenden wurde das Spendenziel auf Betterplace vor kurzem vollständig erfüllt.

Die Arbeit der ambulanten Schwestern ist nur ein Teil des spendenfinanzierten Angebots der Elterninitiative Regenbogen für krebskranke Kinder und deren Familien.  Ein weiterer Teil des Angebots während der Krebstherapie umfasst die Elternwohnungen, welche den Familien in unmittelbarer Nähe zum Klinikum kostenfrei zur Verfügung stehen. Durch Spendenaktionen wie diese ist es dem Verein möglich, seine wichtige Arbeit weiterhin aufrechtzuerhalten.

 

Pressemitteilung der Elterninitiative Regenbogen für leukämie- und tumorkranke Kinder Würzburg e.V. 
 

Die beiden ambulanten Schwestern Barbara Cebertowicz (links) und Angela Hanebuth (rechts) vor ihren Fahrzeugen.
Die beiden ambulanten Schwestern Barbara Cebertowicz (links) und Angela Hanebuth (rechts) vor ihren Fahrzeugen. (Foto: Denise Lampert)

Uniklinikum Würzburg in 33 Fachbereichen der Stern-Klinikliste ausgezeichnet

Das Magazin Stern hat in seiner Klinikliste 2024/25 erneut die besten Kliniken und Fachabteilungen in Deutschland ermittelt. Dabei wurde das Uniklinikum Würzburg in 33 Bereichen ausgezeichnet – von Adipositaschirurgie bis Zahnmedizin.

Zu den von der Stern-Klinikliste 2024/25 am UKW ausgezeichneten Fachbereichen gehört die Hals-, Nasen- und Ohren-Heilkunde.
Zu den von der Stern-Klinikliste 2024/25 am UKW ausgezeichneten Fachbereichen gehört die Hals-, Nasen- und Ohren-Heilkunde. © Daniel Peter / UKW

Würzburg / Hamburg. Die Ende Juni in einem Sonderheft veröffentlichte Klinikliste 2024/25 des Magazins Stern listet „Deutschlands Top 100 Krankenhäuser“ auf. Unter diesen findet sich auch das Uniklinikum Würzburg (UKW). Das Rechercheinstitut Munich Inquire Media ermittelte im Auftrag des Stern, dass das unterfränkische Krankenhaus der Maximalversorgung in 33 von insgesamt 43 bewerteten Fachbereichen herausragende Leistungen erbringt. Im bayernweiten Vergleich liegt es damit auf Platz vier, bezogen auf die Bundesrepublik auf Platz 13.

Die Top-Bereiche des UKW

In folgenden Fachbereichen wurde das UKW ausgezeichnet: Adipositaschirurgie, Alzheimer, Angststörungen, Augenheilkunde, Beckentumore, Brustkrebs, Darmkrebs, Depression, Gynäkologische Operationen, Handchirurgie, Hautkrankheiten, Hautkrebs, Herzchirurgie, Hirntumore, HNO, Interventionelle Kardiologie, Interventionelle Radiologie, Kinderchirurgie, Kreuzbandriss/Meniskus, Leukämie, Multiple Sklerose, Parkinson, Prostatakrebs, Psychosomatik, Rhythmologie, Risikogeburten, Schilddrüsenchirurgie, Schlaganfall, Strahlentherapie, Unfallchirurgie, Urologie und Zahnmedizin (zwei Mal). 

Reportage zu Klinikseelsorger Christian Hohm

Neben den Informationen und dem Tabellenwerk zur Klinikliste findet sich im Stern-Sonderheft unter dem Titel „Der Zuhörer“ außerdem eine sechsseitige, reich bebilderte Reportage über die Arbeit von Christian Hohm, einem der Klinikseelsorger des UKW.

Text: Pressestelle / UKW
 

Zu den von der Stern-Klinikliste 2024/25 am UKW ausgezeichneten Fachbereichen gehört die Hals-, Nasen- und Ohren-Heilkunde.
Zu den von der Stern-Klinikliste 2024/25 am UKW ausgezeichneten Fachbereichen gehört die Hals-, Nasen- und Ohren-Heilkunde. © Daniel Peter / UKW

Das Herz schnell und schonend wieder im Takt

Pulsed Field Ablation (PFA) bei Vorhofflimmern

Universitätsklinikum Würzburg bietet mit der Pulsed Field Ablation (PFA) eine neue und vielversprechende Technologie zur Behandlung von Vorhofflimmern

 

Thomas Fischer steht am OP-Tisch zur Durchführung eines Herzkatheters
Oberarzt Prof. Dr. Thomas Fischer im Herzkatheterlabor der Medizinischen Klinik und Poliklinik I am UKW. © Daniel Peter / UKW
Elektrogramme
Elektrokardiogramm (EKG): Oben in weiß das Oberflächen-EKG mit normalem Herzschlag, in der Mitte in gelb die elektrische Erregung der Lungenvenenmündungen über den PFA-Katheter und unten in cyan die Erregung des Vorhofs über den Koronarsinuskatheter. Die fünf senkrechten Balken rechts zeigen die abgegebenen Impulsfelder im Bereich der Lungenveneneinmündung. © UKW
Röntgenaufnahme PFA Katheter LSPV LAO Basket
Diese Röntgenaufnahme zeigt wie der PFA-Katheter in so genannter Basket-Form über eine Schleuse zur Einmündung der Lungenvene in den linken Vorhof geführt wird. © UKW
Röntenaufnahme PFA-Katheter - LSPV Flower
Röntgenaufnahme eines Ablationskatheters in der sogenannten Flower-Konfiguration. © UKW
Porträt vom Leiter der Interventionellen Elektrophysiologie am UKW,  Thomas Fischer
Prof. Dr. Thomas Fischer leitet am Universitätsklinikum Würzburg (UKW) die Interventionelle Elektrophysiologie und bietet mit der Pulsed Field Ablation (PFA) eine neue und vielversprechende Technologie zur Behandlung von Vorhofflimmern. © UKW

Würzburg. Nach aktuellen Schätzungen ist jeder dritte Europäer im Laufe seines Lebens von Vorhofflimmern betroffen. Bei dieser häufigsten Herzrhythmusstörung kommt es zu chaotischen und unregelmäßigen Kontraktionen der Vorhofmuskulatur. Statt sich wie bei einem normalen Herzschlag koordiniert zusammenzuziehen, flimmern oder zittern die Vorhöfe, was die Pumpleistung des Herzens beeinträchtigt und das Schlaganfallrisiko erhöht. 

Treten spürbare Symptome wie Herzrasen, Atemnot und eingeschränkte Belastbarkeit auf oder kommt es zur Ausbildung einer Herzschwäche, empfehlen die aktuellen Leitlinien die Ablation als Mittel der Wahl. Bei der so genannten Pulmonalvenenisolation (PVI) erzeugen Kardiologinnen und Kardiologen mit einem Katheter Narben im Bereich der Einmündung der Lungenvenen in den linken Vorhof. Diese Übergangszone zwischen den venösen Gefäßen und dem Herzmuskelgewebe des Vorhofs ist elektrisch besonders störanfällig. Die Verödungslinie oder -fläche isoliert die Lungenvenen elektrisch vom übrigen Gewebe des Vorhofs, so dass dieser elektrisch verschlankt und hierdurch stabilisiert wird. 

Selektive Ablation des Herzgewebes 

Eine technologische Innovation für die PVI bei Vorhofflimmern ist die so genannte Pulsed Field Ablation (PFA). Bei der PFA werden gepulste elektromagnetische Felder mit sehr hohen Spannungen über einen intrakardialen Katheter abgegeben. Diese Spannungen, die bis zu 2000 Volt erreichen und nur wenige Millisekunden andauern, führen zu einer Porenbildung in den Zellmembranen der Herzmuskelzellen im behandelten Bereich und damit zu deren Absterben. Das Herzgewebe, das für die abnormen elektrischen Signale verantwortlich ist, wird also gezielt und selektiv zerstört. Im Gegensatz zu herkömmlichen Ablationsmethoden wie der Radiofrequenzablation oder der Kryoablation, die mit Hitze oder Kälte arbeiten und dadurch auch umliegendes Gewebe schädigen können, schont die PFA das umliegende Gewebe. 

PFA bietet sichere und wirksame Therapieoption

„PFA ist die erste Energieform, die selektiv auf Herzmuskelgewebe wirkt. Kardiomyozyten reagieren auf diese Energieform wesentlich empfindlicher als andere Gewebe. Dies führt zu einer spezifischen Verödung des Herzmuskelgewebes, während umliegende Strukturen und Organe geschont werden. Insbesondere werden keine Verletzungen der Speiseröhre oder des Zwerchfellnervs beobachtet, was die Methode sehr sicher und effektiv macht“, erklärt Prof. Dr. Thomas Fischer, Leiter der Interventionellen Elektrophysiologie am Universitätsklinikum Würzburg (UKW). Ein weiterer Vorteil der Pulsed Field Ablation sei die verkürzte Operationszeit. Die Eingriffszeiten liegen unter 60 Minuten, was eine schnellere und schonendere Behandlung ermöglicht.

Die Medizinische Klinik und Poliklinik I des UKW ist derzeit das einzige Zentrum in der Region, das diese neue Technologie einsetzt. Patientinnen und Patienten mit Vorhofflimmern kann so eine innovative, sichere und effiziente Therapieoption angeboten werden.

Text: Kirstin Linkamp / UKW 
 

Thomas Fischer steht am OP-Tisch zur Durchführung eines Herzkatheters
Oberarzt Prof. Dr. Thomas Fischer im Herzkatheterlabor der Medizinischen Klinik und Poliklinik I am UKW. © Daniel Peter / UKW
Elektrogramme
Elektrokardiogramm (EKG): Oben in weiß das Oberflächen-EKG mit normalem Herzschlag, in der Mitte in gelb die elektrische Erregung der Lungenvenenmündungen über den PFA-Katheter und unten in cyan die Erregung des Vorhofs über den Koronarsinuskatheter. Die fünf senkrechten Balken rechts zeigen die abgegebenen Impulsfelder im Bereich der Lungenveneneinmündung. © UKW
Röntgenaufnahme PFA Katheter LSPV LAO Basket
Diese Röntgenaufnahme zeigt wie der PFA-Katheter in so genannter Basket-Form über eine Schleuse zur Einmündung der Lungenvene in den linken Vorhof geführt wird. © UKW
Röntenaufnahme PFA-Katheter - LSPV Flower
Röntgenaufnahme eines Ablationskatheters in der sogenannten Flower-Konfiguration. © UKW
Porträt vom Leiter der Interventionellen Elektrophysiologie am UKW,  Thomas Fischer
Prof. Dr. Thomas Fischer leitet am Universitätsklinikum Würzburg (UKW) die Interventionelle Elektrophysiologie und bietet mit der Pulsed Field Ablation (PFA) eine neue und vielversprechende Technologie zur Behandlung von Vorhofflimmern. © UKW

Auszeichnung für die Erforschung von Babylauten

Prof. Dr. Kathleen Wermke erhält Fellowship der Carl Friedrich von Siemens Stiftung

Kathleen Wermke sitzt am Besprechungstisch vor dem Bücherregal in ihrem Büro im Zentrum für vorsprachliche Entwicklung und Entwicklungsstörungen
Prof. Dr. Kathleen Wermke, Fellow der Carl Friedrich von Siemens Stiftung, baute mit ihrem Team in der Poliklinik für Kieferorthopädie am Universitätsklinikum Würzburg (UKW) das weltweit erste Zentrum zur Diagnostik vorsprachlicher Entwicklungsstörungen bei Kindern mit einem erhöhten Risiko für den Spracherwerb auf. Bild: Kathrin Königl

Würzburg. Erst vor wenigen Monaten, im März 2024, hat Prof. Dr. Kathleen Wermke ihr erstes Sachbuch über Babygesänge herausgegeben. Auf über 200 Seiten beschreibt sie unterhaltsam und fundiert, wie aus Weinen Sprache wird. Jetzt soll ein Fachbuch zur frühen Sprachentwicklung folgen. Die Leiterin des Zentrums für vorsprachliche Entwicklung und Entwicklungsstörungen (ZVES) an der Poliklinik für Kieferorthopädie am Universitätsklinikum Würzburg (UKW) ist von der Carl Friedrich von Siemens Stiftung eingeladen worden, ab Herbst ein Jahr lang am Stiftungssitz in München ungestört und konzentriert an ihrem wissenschaftlichen Werk zu arbeiten. In dieser Zeit ist Kathleen Wermke von ihren universitären Verpflichtungen freigestellt. Die Carl Friedrich von Siemens Stiftung vergibt das Fellowship-Stipendium jährlich an zwei herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unterschiedlicher Fachrichtungen und Nationalitäten. Einige Ergebnisse dieser Fellowships wurden in der 'Edition der Carl Friedrich von Siemens Stiftung' veröffentlicht, die im C.H. Beck Verlag erscheint.

„Ich freue mich außerordentlich über diese Auszeichnung, weil sie meine bisherige Forschung würdigt und mir die Möglichkeit gibt, meine wissenschaftlichen Erkenntnisse zusammenzufassen und weiterzugeben. Dafür bin ich sehr dankbar“, sagt Kathleen Wermke. Die Verhaltensbiologin erforscht seit Jahrzehnten auf fast allen Kontinenten das Weinen, Quieken und Brabbeln von Säuglingen und Kleinkindern. Dabei analysiert sie die unterschiedlichen Melodien, Intervalle und rhythmischen Betonungen der Laute, also Elemente der späteren Prosodie der Umgebungssprachen. Mit ihrem Team hat sie dabei entdeckt, dass sich bereits in den ersten Lebenstagen die Melodiekontur im natürlichen Weinen von Neugeborenen rund um den Globus unterscheidet. Damit könne der Babygesang im ersten Lebensjahr als das entscheidende fehlende Puzzlestück betrachtet werden, um die Evolution vom Tiergesang zur menschlichen Lautsprache besser zu verstehen.

Weltweit erste Vorsprachliche Diagnostik anhand von Säuglingslauten

Bevor Kathleen Wermke 2003 nach Würzburg kam, forschte und lehrte sie viele Jahre am Institut für Medizinische Anthropologie der Charité in Berlin. An die Poliklinik für Kieferorthopädie des UKW kam sie, um gemeinsam mit einem interdisziplinären Ärzteteam das weltweit erste Zentrum zur Diagnostik vorsprachlicher Entwicklungsstörungen bei Kindern mit einem erhöhten Risiko für den Spracherwerb aufzubauen. Eine frühzeitige Diagnostik potenzieller Störungen in der Sprech- und Sprachentwicklung ist nicht nur bei Lippen-Kiefer-Gaumenspaltbildungen wichtig, sondern auch bei anderen Erkrankungen wie etwa angeborenen Hörstörungen oder Atemwegsproblemen. 

Das Team in der Kieferorthopädie betrat vor 20 Jahren absolutes Neuland. „Um überhaupt einen frühen Hinweis auf eine mögliche Entwicklungsstörung erkennen zu können, mussten wir zunächst erforschen, wie sich aus dem Weinen der Säuglinge über Gurr- und Brabbellaute einfache Silben und erste Wörter bilden und welche Einflussfaktoren dabei eine Rolle spielen. Das war damals auch für Kinder ohne Risikofaktoren für die frühe Sprachentwicklung nicht bekannt. Wir brauchten Kontrollgruppen“, sagt die 63-Jährige rückblickend. So entstand im Laufe der Jahre ein besonderes Archiv mit Babylauten und die einzigartige, international gefragte Kompetenz, diese frühen Laute geeignet auszuwerten.

Im geplanten Fachbuch wird Kathleen Wermke ihre Theorien zur vorsprachlichen Entwicklung sowohl mit modernen Konzepten zur Sprachevolution als auch mit ihren klinischen Erfahrungen verbinden.

Text: Kirstin Linkamp / UKW 
 

Kathleen Wermke sitzt am Besprechungstisch vor dem Bücherregal in ihrem Büro im Zentrum für vorsprachliche Entwicklung und Entwicklungsstörungen
Prof. Dr. Kathleen Wermke, Fellow der Carl Friedrich von Siemens Stiftung, baute mit ihrem Team in der Poliklinik für Kieferorthopädie am Universitätsklinikum Würzburg (UKW) das weltweit erste Zentrum zur Diagnostik vorsprachlicher Entwicklungsstörungen bei Kindern mit einem erhöhten Risiko für den Spracherwerb auf. Bild: Kathrin Königl

15.555,55 Euro für die Würzburger Universitäts-Kinderchirurgie

Elferräte überreichten einen symbolischen Spendenscheck an Prof. Dr. Thomas Meyer.

Bei der Scheckübergabe: Prof. Thomas Meyer (Mitte) mit Georg Göbel, 1. Gesellschaftspräsident der KaGe Elferrat Würzburg (links), und Jochen Schönleber, Vorstandsmitglied der Sparkasse Mainfranken Würzburg.
Bei der Scheckübergabe: Prof. Thomas Meyer (Mitte) mit Georg Göbel, 1. Gesellschaftspräsident der KaGe Elferrat Würzburg (links), und Jochen Schönleber, Vorstandsmitglied der Sparkasse Mainfranken Würzburg. © Phil Ruthmann

Würzburg. Beim Eröffnungstag des Brückenfests der KaGe Elferrat Würzburg am 27. Juni 2024 überreichten die Elferräte einen symbolischen Spendenscheck über 15.555,55 Euro an Prof. Dr. Thomas Meyer, den Leiter der Abteilung für Kinder- und Jugendchirurgie – Kinderurologie und Kindertraumatologie des Uniklinikums Würzburg. 

Zusammengekommen war die Summe bei einer Benefiz-Radtour: Anlässlich des 70. Geburtstags von Burkard Pfrenzinger, des Ehren-Sitzungspräsidenten der KaGe Elferrat Würzburg, radelten zwölf Elferräte in diesem Frühjahr über die Alpen zum Gardasee. Pfrenzinger selbst nahm an der Tour mit einem Traktor aus dem Jahr 1959 teil. Laut Georg Göbel, 1. Gesellschaftspräsident der 1. Karnevalsgesellschaft Elferrat Würzburg e.V., honorierten 49 Sponsoren die bei der Tour geleisteten Höhenmeter mit großzügigen Spenden. 

Prof. Meyer bedankte sich herzlich für die zur Verfügung gestellten Mittel. Er kündigte an, dass das Geld zur weiteren Ausgestaltung der kinderchirurgischen Station im Zentrum für Operative Medizin des UKW eingesetzt werden soll. „Unter anderem werden wir damit eine neue Ausstattung für unsere Dachterrasse anschaffen. Da sich diese im Anflugweg zum Hubschrauberlandeplatz des Klinikums befindet, müssen die Outdoor-Möbel von vergleichsweise schwerer und damit leider auch teurer Qualität sein“, schildert Meyer. Darüber hinaus soll mit der Spende auch das Spielzimmer der Station umgestaltet werden.

Text: Pressestelle / UKW

Bei der Scheckübergabe: Prof. Thomas Meyer (Mitte) mit Georg Göbel, 1. Gesellschaftspräsident der KaGe Elferrat Würzburg (links), und Jochen Schönleber, Vorstandsmitglied der Sparkasse Mainfranken Würzburg.
Bei der Scheckübergabe: Prof. Thomas Meyer (Mitte) mit Georg Göbel, 1. Gesellschaftspräsident der KaGe Elferrat Würzburg (links), und Jochen Schönleber, Vorstandsmitglied der Sparkasse Mainfranken Würzburg. © Phil Ruthmann

Brustkrebspatientinnen für Studie zu therapeutischem Fasten gesucht

Kann therapeutisches Fasten helfen, behandlungsbedingte Gelenkschmerzen bei Brustkrebspatientinnen zu lindern? Dieser Frage geht eine vom Uniklinikum Würzburg geleitete Studie nach, für die jetzt noch weitere Teilnehmerinnen gesucht werden.

Die Studie FREE-AI untersucht, ob mit therapeutischem Fasten behandlungsbedingte Gelenkschmerzen bei Brustkrebspatientinnen gelindert werden können.
Die Studie FREE-AI untersucht, ob mit therapeutischem Fasten behandlungsbedingte Gelenkschmerzen bei Brustkrebspatientinnen gelindert werden können. ©Pixabay

Würzburg. Patientinnen, die nach einer Brustkrebserkrankung eine endokrine Behandlung mit Aromatasehemmern erhalten, berichten häufig über therapiebedingte Beschwerden, wie Schlaf- und Konzentrationsstörungen sowie Gelenk- und Muskelschmerzen. Möglicherweise lassen sich gerade die Gelenkschmerzen durch therapeutisches Fasten lindern. Das will die derzeit laufende Studie FREE-AI untersuchen, für die bis Herbst 2024 weitere Teilnehmerinnen gesucht werden. 
Durchgeführt wird das Projekt von dem am Uniklinikum Würzburg angesiedelten Comprehensive Cancer Center Mainfranken (CCC MF) in Kooperation mit dem Robert-Bosch-Krankenhaus in Stuttgart sowie der Charité Berlin. 

Ernährung als Säule der Therapie?

Privatdozentin Dr. Claudia Löffler vom CCC MF unterstreicht: „Ernährung kann wie ein Medikament wirken. Ich bin überzeugt davon, dass wir mit Ernährungsinterventionen, die auf die jeweilige Situation der Patientinnen und Patienten zugeschnitten sind, anhaltende Erfolge erzielen können.“ Ob dies für das Fasten zutrifft, soll in der Free-AI Studie untersucht werden.

Fastenintervention und Ernährungsberatung

Bei der Studie sind die Patientinnen eingeladen, über sieben Tage an einer online begleiteten Fastenintervention teilzunehmen. Sie werden vorab ausführlich in das Fasten eingewiesen und durchlaufen eine Eingangsuntersuchung. Nach der Intervention erhalten sie eine individuelle Ernährungsberatung, die die Effekte des vorangegangenen Fastens langfristig unterstützen soll. Ansatzpunkte sind hier vor allem die Lebensmittelauswahl und die Essgewohnheiten.

Teilnahmevoraussetzungen

An der Studie teilnehmen können Frauen ab 18 Jahren, die an einem hormonrezeptorpositiven Mammakarzinom erkrankt sind. Sie sollten seit mindestens drei Monaten eine adjuvante Therapie mit Aromatasehemmern erhalten und seit der Behandlung an Gelenkbeschwerden leiden.
Interessierte kontaktieren das Studienteam am CCC MF unter Tel. 0931-20135350 oder E-Mail: koi-studien_ccc@ ukw.de, Betreff „Free-AI-Studie“.

Text: Pressestelle / UKW
 

Die Studie FREE-AI untersucht, ob mit therapeutischem Fasten behandlungsbedingte Gelenkschmerzen bei Brustkrebspatientinnen gelindert werden können.
Die Studie FREE-AI untersucht, ob mit therapeutischem Fasten behandlungsbedingte Gelenkschmerzen bei Brustkrebspatientinnen gelindert werden können. ©Pixabay

Tiefer Einblick in die räumliche Biologie von Tumoren und entzündetem Gewebe

Die Elterninitiative Regenbogen für leukämie- und krebskranke Kinder Würzburg e.V. unterstützt mit 645.000 Euro die Finanzierung und den Betrieb von MACSima - ein extrem Innovatives, leistungsstarkes und vollautomatisches Instrument, das detaillierte Daten über die Expressionsniveaus hunderter Proteinmarker und mRNA innerhalb von Gewebeschnitten, Zellkulturen oder Einzelzellen liefert.

Mitarbeitende vom Uniklinikum und Miltenyi Biotec sowie Monika Demmich von der Elterniniative stehen hinter dem Mikroskop MACSima
Gruppenbild mit MACSima am Uniklinikum Würzburg; v.l.n.r.: Monika Demmich von der Elterninitiative Regenbogen, Ingenieur Arne Gies von Miltenyi Biotec, Arbeitsgruppenleiter Dr. Ignazio Caruana, Biologe Dr. Wolfgang Bywalez von Miltenyi Biotec, Doktorandin Dorothee Haas, Postdoc Dr. Stefan Ebert und Prof. Dr. Paul-Gerhardt Schlegel, Leiter der Pädiatrischen Hämatologie, Onkologie und Stammzelltransplantation. © Kirstin Linkamp / UKW

Würzburg. Aus kleinsten und limitierten Gewebeproben das Maximum herauszuholen, war ein lang gehegter Traum des Kinderonkologischen Zentrums am Universitätsklinikum Würzburg (UKW). Mit der Finanzierung von MACSima erfüllte die Elterninitiative Regenbogen für leukämie- und krebskranke Kinder e.V. nun diesen Wunsch. MACSima ist eine preisgekrönte Technologie des deutschen Biotechnologieunternehmens Miltenyi Biotec, mit der die Forscherinnen und Forscher am UKW nun tief in die räumliche Biologie von Tumoren, aber auch anderen entzündlichen Erkrankungen eintauchen können, um die komplexen Interaktionen zwischen den Zellen besser zu verstehen und so Krankheiten gezielter zu behandeln. 

Hunderte verschiedener Oberflächenmarker und die Dynamik im Gewebe qualitativ und quantitativ darstellen

„Bis vor kurzem mussten wir Antikörper nacheinander auf sequentiellen Schnitten anfärben. Mit der neuen Plattform können wir sehr viele Parameter an einem Schnitt und mit voller Automation messen und erhalten ein umfassendes Bild des Gewebeschnitts“, schwärmt Dr. Ignazio Caruana. Der Arbeitsgruppenleiter beschäftigt sich mit seiner Arbeitsgruppe am UKW intensiv mit der Entwicklung innovativer, verträglicher und effizienterer immuntherapeutischer Ansätze für die Behandlung von Kindern mit refraktären Tumorerkrankungen, also Krebsarten, die auf Standardtherapien nicht ansprechen oder nach anfänglicher Besserung wieder wachsen. Prof. Dr. Paul-Gerhardt Schlegel, Leiter der Pädiatrischen Hämatologie, Onkologie und Stammzelltransplantation, ergänzt: „Mit diesem extrem leistungsfähigen und vollautomatisierten Instrument können wir die Expression von Hunderten verschiedener Oberflächenmarker detailliert darstellen, verschiedene Faktoren gleichzeitig analysieren und die Dynamik im Gewebe zusammenfassen, zum Beispiel wie Tumorzellen mit dem Immunsystem und dem Bindegewebe interagieren. Das Tolle ist, dass wir für diese komplexe Gewebeanalyse nur sehr wenig Material benötigen und die Probe wiederverwenden können - ein wichtiger Aspekt gerade in der pädiatrischen Onkologie, wo das Ausgangsmaterial oft sehr begrenzt ist.“

Ohne Forschung keine Heilung, lautet ein Grundsatz der Elterninitiative Regenbogen für leukämie- und krebskranke Kinder e.V. „Und da wir gerade eine sehr große Erbschaft erhalten haben, konnten und wollten wir gerne in MACSima investieren, und wie ich sehe und höre, ist es eine gute Investition“, freut sich Monika Demmich. Die stellvertretende Vorsitzende der Elterninitiative ließ sich bei ihrem jüngsten Besuch in der Kinderklinik von der Faszination des Teams für die neue, hochsensible Plattform geradezu anstecken. 

Entscheidende Einblicke in Krankheitsmechanismen und mögliche Therapieansätze 

MACSima ist ein Fluoreszenzmikroskop, das Zellen anhand ihrer Oberflächenstrukturen und intrazellulären Strukturen basierend auf Antikörpern oder Proben analysiert. Dr. Wolfgang Bywalez, Biologe und Vertriebsmitarbeiter bei Miltenyi Biotec, erklärt: „Normalerweise gibt es nicht so viele Farbstoffe oder Detektionskanäle, um so viele Parameter an einer Probe und in einem Setup zu messen. MACSima verwendet hier ein zyklisches Verfahren von Färbung und Aufnahme weniger Antikörper und nutzt anschließend ein Fluoreszenz-Löschverfahren, wonach weitere, neue Marker aufs Gewebe aufgebracht und abgebildet werden können. Anschließend setzt die MACSima Plattform die verschiedenen Bilder zu einem Gesamtbild zusammen.“ Es erfordere viel Übung, die Daten zu validieren und zu verstehen. Aber am Ende erhalte man ein sehr komplexes Bild der Erkrankung, Hinweise auf die Mechanismen der Tumorresistenz und Vorhersagen über die Wirkung einer zielgerichteten Therapie auf das Gewebe. 
„Wir können zum Beispiel überprüfen, wie hoch die Expression des Zielmarkers, den die CAR-T-Zellen erkennen sollen, im Tumorgewebe ist. Oder wir können in einem Modell CAR-T Zellen zu den Tumorzellen diffundieren lassen und sehen, wie diese Zellen in vitro miteinander reagieren“, sagt Paul-Gerhardt Schlegel.

Auch für andere Forschungsgruppen interessant

MACSima ist die erste Plattform dieser Art in Würzburg und die Nachfrage ist groß. So konnten dank ihr bereits im Bereich Pädiatrische Entzündungsmedizin Projekte zur Identifizierung pathogener T-Zellen im Gewebe von Patientinnen und Patienten mit Autoimmunerkrankungen und chronischen Infektionserkrankungen erfolgreich durchgeführt wurden. Ignazio Caruana: „Bis jetzt sind uns bei den Fragen keine Grenzen gesetzt.“

Über die Elterninitiative Regenbogen
Die Elterninitiative Regenbogen für leukämie- und tumorkranke Kinder Würzburg e.V. ist ein gemeinnütziger Verein und dem Dachverband „Deutsche Leukämie-Forschungshilfe Aktion für krebskranke Kinder e.V., Bonn“ angeschlossen. Die Elterninitiative unterstützt den oft schwierigen Weg der Patientinnen und Patienten und ihren Familien, mit ehrenamtlicher Arbeit und vielfältig und breitgefächert eingesetzten Spenden. So stellt sie zum Beispiel kostenfrei Elternwohnungen in Kliniknähe zur Verfügung, fördert die ambulante Versorgung psychosoziale Betreuung der ganzen Familie während und nach der Therapie, begleitet verwaiste Eltern und Geschwister und unterstützt Forschungsprojekte. Jede Spende ist willkommen! Spendenkonten: LIGA Spar- und Kreditgenossenschaft eG Würzburg (IBAN: DE90 7509 0300 0003 0020 12, BIC: GENODEF1M05) und Sparkasse Schweinfurt-Hassberge (IBAN: DE57 7935 0101 0570 0150 16, BIC: BYLADEM1KSW).


Text. Kirstin Linkamp / UKW 
 

Mitarbeitende vom Uniklinikum und Miltenyi Biotec sowie Monika Demmich von der Elterniniative stehen hinter dem Mikroskop MACSima
Gruppenbild mit MACSima am Uniklinikum Würzburg; v.l.n.r.: Monika Demmich von der Elterninitiative Regenbogen, Ingenieur Arne Gies von Miltenyi Biotec, Arbeitsgruppenleiter Dr. Ignazio Caruana, Biologe Dr. Wolfgang Bywalez von Miltenyi Biotec, Doktorandin Dorothee Haas, Postdoc Dr. Stefan Ebert und Prof. Dr. Paul-Gerhardt Schlegel, Leiter der Pädiatrischen Hämatologie, Onkologie und Stammzelltransplantation. © Kirstin Linkamp / UKW