Aktuelle Pressemitteilungen

Inklusion am Arbeitsplatz: Uniklinik Würzburg erhält Auszeichnung

Würzburg. Die Mainfränkischen Werkstätten haben heute (6. Oktober) die Uniklinik Würzburg (UKW) für ihren Einsatz um mehr Inklusion am Arbeitsplatz ausgezeichnet. Dabei ging es um die Arbeit von Christoph Schmitt im Zentrallager des Klinikums.

Aus diesem Anlass wurde ein historisches Stück Würzburger Straßenbahn-Gleis an das Team des Zentrallagers am UKW überreicht. Es steht für die erfolgreiche gelebte Inklusion und die damit verbundene Kooperation zwischen den Mainfränkischen Werkstätten und dem UKW. Die Symbolik hinter der Gleisübergabe erklärt Marilena Krieger, die Fachbereichsleitung des Projekts „INklusiv! Gemeinsam arbeiten“ der Mainfränkischen Werkstätten, wie folgt: „Es steht für den gemeinsamen Weg, den wir zurückgelegt haben und den Weg, den wir noch gemeinsam gehen wollen für mehr Inklusion.“

Alle profitieren vom inklusiven Arbeitsplatz 

Von der erfolgreichen Kooperation profitiert nicht nur Christoph Schmitt, auch die Beschäftigten des Zentrallagers sind dankbar für seinen tatkräftigen Einsatz. Jens Sesselmann bedankt sich im Namen des Zentrallagers für die Verleihung der Auszeichnung und betont: „Gelungene Inklusion bedeutet nicht nur das Bereitstellen eines Arbeitsplatzes, sondern auch eine tolerante und offene Einstellung in den Köpfen aller Kolleginnen und Kollegen. Die Arbeit mit Christoph Schmitt ist eine Bereicherung für uns alle. Wir freuen uns, dass er unser Team verstärkt.“ 

Christoph Schmitt ist seit neun Monaten im Zentrallager tätig: Großen Spaß habe er vor allem an der Lagerpflege, sowie an der Bearbeitung der einzelnen, oft auch umfangreichen, Bestellungen aus den verschiedenen Klinikbereichen, erklärt der 28-Jährige. Dabei wird er auch weiterhin von seiner Integrationsbegleitung Michael Roth unterstützt.

Seine Anstellung am UKW wurde durch eine Kooperation mit den Mainfränkischen Werkstätten ermöglicht. Das Projekt „INklusiv! Gemeinsam arbeiten“ unterstützt und begleitet erwachsene Menschen mit Behinderung auf ihrem Weg in die Arbeitswelt.

Schwerbehindertenquote von 7,7 Prozent am UKW

Das UKW erhält diesen Inklusionspreis bereits zum zweiten Mal. „2017 bekam unsere Warenannahme im Zentrum für Operative und Innere Medizin ein Gleisstück überreicht, die Kooperation besteht bis heute“, so Adrian Lucya, stellvertretender kaufmännischer Direktor des UKW. Lucya weist auf die überdurchschnittlich hohe Schwerbehindertenquote des Klinikums hin. Mit 7,7 Prozent (2021) liegt diese weit über den gesetzlich vorgeschriebenen fünf Prozent. Zur Schaffung von Arbeitsplätzen zur Inklusion und Teilhabe von Menschen mit Handicap gibt es am UKW feste Strukturen, wie eine Schwerbehindertenvertretung mit hauptamtlich tätigen Vertrauenspersonen für schwerbehinderte Menschen und ihnen gleichgestellte Beschäftigte.

Uniklinikum Würzburg: Mit vier Veranstaltungen Teil der Wuerzburg Web Week 2022

Von der Digitalisierung in der Strahlentherapie bis zu virtuellem Training bei der Ausbildung von Medizinstudierenden – das Uniklinikum Würzburg beteiligt sich mit vier öffentlichen Infoveranstaltungen an der Aktionswoche Wuerzburg Web Week 2022.

 

Würzburg. Die Wuerzburg Web Week ist eine Dachveranstaltung, die in der Region Würzburg alle gesellschaftlichen Gruppen zusammenbringen will, die mit der Digitalisierung zu tun haben. Bei der diesjährigen Neuauflage der Aktionswoche vom 21. bis 28. Oktober ist auch das Uniklinikum Würzburg (UKW) wieder dabei: Vier höchst unterschiedliche Themenangebote füllen das diesjährige Web-Week-Motto „Digitalisieren. Lernen. Vernetzen.“ mit Leben.

KI-unterstützte adaptive Strahlentherapie

Am Dienstag, den 25. Oktober, verdeutlicht zwischen 15:00 und 15:45 Uhr ein Webinar, wie Künstliche Intelligenz (KI) hilft, in einer tagesaktuell personalisierten Strahlentherapie höchstmögliche Wirksamkeit bei gleichzeitig geringstmöglichen Nebenwirkungen zu erzielen.

WebApp und Tele-Intensivmedizin 

Am Mittwoch, den 26. Oktober, wird in einer Online-Veranstaltung von 14:00 bis 15:00 Uhr die UKW WebApp vorgestellt. Mit dieser auf allen digitalen Endgeräten nutzbaren, modularen Anwendung können Ärztinnen und Ärzte unter anderem unkompliziert auf medizinische Standards, wie zum Beispiel für den Einsatz von Antibiotika, zugreifen. 

Am selben Tag können Interessierte mehr über ein am UKW gestartetes Pilotprojekt erfahren, das dazu beitragen soll, die Tele-Intensivmedizin in Bayern aufzubauen und die Möglichkeiten telemedizinischer Visiten zu bewerten. Das Zoom-Meeting dazu geht von 17:00 bis 18:00 Uhr.

Virtual Reality im Medizinstudium

Zum Abschluss gibt es noch eine Vor-Ort-Veranstaltung: Am Donnerstag, den 27. Oktober kann man von 13.00 bis 15.00 Uhr in der Lehrklinik des Klinikums eine Simulations-OP erleben. Hierbei kommt das am UKW entwickelte Virtual Reality-basierte Simulationstraining STEP-VR zum Einsatz, mit dem das Vorgehen bei medizinischen Notfällen erlernt werden kann.

Die Teilnahme an allen Web-Week-Veranstaltungen des UKW ist kostenlos. Weitere Details zum Ablauf und eine Anmeldemöglichkeit gibt es im Programmteil unter www.wueww.de (www.wueww.de). 

Zum Tod von Barbara Stamm: Abschied von einer unermüdlichen Kämpferin für das Gesundheitswesen in Würzburg – und weit darüber hinaus

Mit dem Tod der ehemaligen Bayerischen Landtagspräsidentin Barbara Stamm verliert nicht nur die Würzburger Universitätsmedizin eine hochengagierte Kämpferin für eine bestmögliche Krankenversorgung und eine starke medizinische Forschung.

 

Würzburg. Am 5. Oktober 2022 verstarb nach längerer Krankheit die ehemalige Bayerische Landtagspräsidentin Barbara Stamm im Alter von 77 Jahren. Neben der Trauer um die empathische Politikerin blickt die Würzburger Universitätsmedizin mit großer Dankbarkeit und höchstem Respekt auf ihre vielfältigen Leistungen für das Gesundheitswesen in Mainfranken und ganz Nordbayern zurück.

Unermüdlicher Einsatz für zahlreiche wichtige Einrichtungen

„Barbara Stamm setzte sich während ihrer gesamten politischen Karriere unermüdlich für eine geradezu unüberschaubare Anzahl an Projekten und Strukturen ein, von denen bis heute viele tausend Patientinnen und Patienten profitiert haben und weiterhin profitieren“, unterstreicht Prof. Dr. Christoph Reiners. Der ehemalige Ärztliche Direktor des Uniklinikums Würzburg (UKW) zählt zu den langjährigen Weggefährten der CSU-Politikerin. Als Beispiele für ihr Mitwirken nennt er die Institutionalisierung der Palliativmedizin am UKW, die Gründung des Comprehensive Cancer Centers Mainfranken, die Einrichtung der Spezialklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie (KJP) am Würzburger Greinberg, die Inbetriebnahme der Intensivstation der KJP sowie die Einrichtung und den Bau des Deutschen Zentrums für Herzinsuffizienz Würzburg. 

Sein mittlerweile ebenfalls pensionierter Nachfolger als Ärztlicher Direktor, Prof. Dr. Georg Ertl, ergänzt: „Wir konnten auf Barbara Stamm in den entscheidenden Momenten zählen, fanden bei ihr immer ein offenes Ohr für pragmatische Lösungen, für die sie sich mit der ihr eigenen menschlichen Überzeugungskraft einsetzte. Ohne Barbara Stamm wäre die geplante Nordosterweiterung unseres Medizincampus nicht gekommen – ein Großvorhaben, von dem die Menschen unserer Region und weit darüber hinaus noch jahrzehntelang hohen Nutzen ziehen werden.“

Beide Direktoren betonen zudem, dass die Verschiedene zeitlebens mit einem Löwenherzen dafür kämpfte, dass gerade auch die Patientinnen und Patienten abseits der großen nordbayerischen Zentren Zugang zur Spitzenmedizin erhalten. 

Maßgebliche Förderin der medizinischen Forschung

„Neben dem Einsatz für eine optimierte und menschengerechte Versorgung war sich Frau Stamm dankenswerterweise immer auch der Bedeutung von medizinischer Forschung bewusst“, betont Prof. Dr. Matthias Frosch. Der Dekan der Medizinischen Fakultät der Würzburger Julius-Maximilians-Universität fährt fort: „So trug sie unter anderem maßgeblich dazu bei, dass wir uns heute in Würzburg mit dem Helmholtz-Institut für RNA-basierte Infektionsforschung schmücken können.“

Prof. Dr. Jens Maschmann, der amtierende Ärztliche Direktor des UKW, fasst zusammen: „Die Energie und Tatkraft von Barbara Stamm, gepaart mit einem überaus freundlichen Wesen sowie einem tiefen Verständnis für die Bedürfnisse der Menschen, waren ein absoluter Glücksfall für die Würzburger Universitätsmedizin. Wir werden ihr ein ehrendes Andenken bewahren.“

 

Trauer um Barbara Stamm: „Langjährige Förderin der Universitätsmedizin Würzburg“

Würzburg. Das Universitätsklinikum Würzburg und die Medizinische Fakultät Würzburg trauern um Barbara Stamm. Die CSU-Politikerin und ehemalige Landtagspräsidentin verstarb am Mittwoch im Alter von 77 Jahren.  Dies gab der bayerische Landtag heute (5.10.) bekannt. „Barbara Stamm hat als Politikerin und als Mensch stets die Entwicklung des Universitätsklinikums Würzburg mit großer Tatkraft gefördert und eng begleitet. Sie war bis zuletzt eine wichtige Gesprächspartnerin, gerade für den Vorstand des Klinikums. Die Nachricht von ihrem Tod macht uns sehr betroffen“, so Prof. Dr. Jens Maschmann, Ärztlicher Direktor des UKW, in einer ersten Stellungnahme im Namen des UKW-Vorstandes. 

Maschmann betont: „Ohne Barbara Stamm stünden wir heute gewiss nicht an dem Punkt der baulichen Modernisierung für das Würzburger Universitätsklinikum. Sie hat hier Brücken gebaut, wenn es nötig war. Und sie hat mit großer Energie Entscheidungen herbeigeführt, wenn sie davon überzeugt war, dass die Zeit reif ist. Wir sind Barbara Stamm zu Dank verpflichtet und werden ihr ein ehrendes Andenken bewahren.“ 

Noch im vergangenen Juni nahm Barbara Stamm am Besuch von Ministerpräsident Markus Söder am UKW auf dem Erweiterungsgelände Nord teil, dessen Entwicklung sie, wie viele andere große Bauprojekte am UKW, über Jahre maßgeblich mit vorangetrieben hat. Auch die Förderung der Selbsthilfe-Strukturen am UKW zur Unterstützung von Patientinnen und Patienten war ihr stets ein großes persönliches Anliegen. Zudem war Barbara Stamm Ehrenpräsidentin der Stiftung „Forschung hilft“ des Vereins „Hilfe im Kampf gegen den Krebs“. Sie war u.a. Trägerin des Bayerischen Verdienstordens, des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse und der Bayerischen Verfassungsmedaille in Gold.

Zur Meldung des Bayerischen Landtages: hier.

Väterglück und Väterleid. Über Partnerschaft und die Krisen um die Geburt

Im Rahmen der Würzburger Paartage

Die Geburt eines Kindes mit allen einhergehenden Begleitumständen kann nicht nur bei Müttern psychische Krisen hervorrufen, sondern auch bei den Vätern. Eine beeinträchtigte Partnerschaftsqualität ist ein besonderer Risikofaktor für die Entwicklung von Depressionen um die Geburt bei beiden Eltern. Ursachen, Folgen und aber auch Präventions- und Behandlungsmöglichkeiten von Partnerschaftsproblemen und psychischen Krisen bei Vätern in der Zeit um die Geburt sollen dargestellt und diskutiert werden.

Die Vorstellung, dass die Geburt eines Kindes zu den schönsten Erlebnissen im Leben gehört, ist in unserer Gesellschaft weit verbreitet und fest etabliert. Die Geburt eines Kindes ist aber auch ein Ereignis, das mit Veränderungen, Umstellungen und Belastungen für alle Familienmitglieder verbunden ist. Unter anderen gehört dazu die Neudefinition der Identität, auch des Mannes, und eine Veränderung der Paarbeziehung zur Familie (Vater, Mutter und Kind).

Leitung: Prof. Dr. med. Sarah Kittel-Schneider, Universität Würzburg

Gebühr: € 6,- pro Person, € 10,- pro Paar

Kursnr. V012

13.10.22, Donnerstag, 19.00 Uhr

R.-A.-Schröder-Haus, Wilhelm-Schwinn-Platz 3, 97070 Würzburg

Ohne Anmeldung

Schröder Haus: Veranstaltungsdetails (schroeder-haus.de)

 

Summer School „Planetary Health“

„Gesundheit der Menschen ist untrennbar mit der Gesundheit des Planeten Erde verbunden“

Die Arbeitsgruppe „Klima und Planetare Gesundheit“ der Universitätsmedizin Würzburg untersucht und lehrt mit Projektpartnerinnen und Partnern aus Tansania und Kenia im SOPHEA-Projekt die zunehmenden Klima- und Umweltveränderungen und ihre Wechselwirkungen mit der Gesundheit und entwickelt Handlungsoptionen. Interessierte können via Zoom an ausgewählten Seminaren der Summer School teilnehmen.

Würzburg. Vom 7. bis zum 16. Oktober 2022 werden am Universitätsklinikum Würzburg mehr als 30 Teilnehmende aus Ostafrika und Europa zusammenkommen und gemeinsam Lösungen für die Eindämmung der größten Gesundheitsbedrohung des Jahrhunderts erarbeiten: den Klimawandel. Perspektiven werden ausgetauscht und verschiedene globale und lokale Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Klimawandel erkundet. Ernährung, biologische Vielfalt, Landwirtschaft, Mobilität, nachhaltige Gesundheitsversorgung, Wärme- und Stadtplanung, Ethik – all diese Themen sehen in Ghana, Nigeria, Ruanda und Tansania ganz anders aus als in Deutschland, Großbritannien, Polen oder der Slowakei. „Trotz der geografischen Unterschiede können kreative Lösungen durch transdisziplinäre und transformative Zusammenarbeit gefunden werden, die für Afrika und Europa relevant sind“, ist sich die Koordinatorin der Summer School, Dr. med. Eva-Maria Schwienhorst-Stich, sicher.

Ziel ist es, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu helfen, Wissen, Einstellungen, Fertigkeiten und Selbstvertrauen zu erwerben und weiterentwickeln und sie dazu befähigen, Akteure des Wandels zu werden und eigene Projekte zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit planen und umzusetzen. „Wo immer sie studieren, arbeiten oder leben, können sie sich für planetare Gesundheit einsetzen. Die wissenschaftliche Datenlage unterstreicht die Dringlichkeit zum Handeln auf allen Ebenen“, bringt es Eva-Maria Schwienhorst-Stich auf den Punkt.

Die Vorträge am Mittwoch-, Donnerstag- und Freitagnachmittag (12. bis 14. Oktober) der Summer School finden online über Zoom statt und sind für alle Interessierten offen: https://www.med.uni-wuerzburg.de/planetaregesundheit/summer-school-planetary-health/programme/ 

SOPHEA - Strengthening One and Planetary Health in Eastern Africa

Die Summer School ist Teil des Projekts SOPHEA, dies steht für Strengthening One and Planetary Health in Eastern Africa und wird vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) aus Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) von 2022 bis 2025 mit knapp 400.000 Euro gefördert. An SOPHEA beteiligt sind neben der Arbeitsgruppe Klima und Planetare Gesundheit vom Institut für Allgemeinmedizin am Uniklinikum Würzburg und dem Zentrum für Studiengangsmanagement und -entwicklung (ZSME) an der Universität Würzburg, die Catholic University of Health and Allied Sciences (CUHAS) in Mwanza in Tansania und die School of Environmental Sciences at the University of Eldoret in Kenia. Weitere Partner sind die Allianz Klimawandel und Gesundheit e.V. (KLUG) und das Else Kröner Center Würzburg. SOPHEA hat zum Ziel, die zunehmenden Klima- und Umweltveränderungen und ihre Wechselwirkungen mit der Gesundheit zu zu untersuchen, zu lehren und zu konkreten Lösungen beizutragen.

Gesunde Menschen auf einem gesunden Planeten Erde

Der One Health-Ansatz, der schon lange vom BMZ unterstützt wird, basiert auf dem Verständnis, dass die Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt eng miteinander zusammenhängen. „Wir sprechen heute auch von den sogenannten triple planetary crises: Klimakrise, Biodiversitätsverlust und Verschmutzung. Bei letzterem ist wiederum die Luftverschmutzung für den Großteil der Todes- und Krankheitsfälle verantwortlich“, mahnt Eva-Maria Schwienhorst-Stich. Die Ärztin mit mehrjähriger klinischer Erfahrung in der Kinderheilkunde und Tropenmedizin hat zuvor die Lehrklinik an der Medizinischen Fakultät Würzburg geleitet. Beim Planetary Health-Ansatz geht es um die planetaren Belastungsgrenzen. Die Menschheit kann langfristig nur existieren, wenn sie die Grenzen nicht überschreitet. Das heißt: Die Gesundheit der Menschen ist untrennbar mit der Gesundheit des Planeten Erde verbunden. Daher seien eben auch vor allem Menschen in Gesundheitsberufen in der Pflicht, hier aktiv zu werden und ihren Teil dazu beizutragen.

Vier Schwerpunkte: Ernährung, Entwicklung der Kinder, Infektionskrankheiten und Krebs

Die Projektpartnerinnen und -partnern hatten vor Antragsstellung in einem gemeinsamen Workshop vier thematische Schwerpunkte festgelegt innerhalb derer die Verbindungen zwischen Klima, Umwelt und Gesundheit bearbeitet werden: Ernährung, Entwicklung der Kinder, Infektionskrankheiten und Tumorerkrankungen. Die Themen basieren auf dem bisherigen Wissensstand der beteiligten Arbeitsgruppen sowie auf gemeinsam identifizierten Forschungslücken und relevanten regionalen Gesundheitsthemen. So gibt es zum Beispiel in der Region des Viktoriasees ein erhöhtes Auftreten verschiedener Krebsarten, und in den Bergbaugebieten ist die Bevölkerung gefährlichen Giften ausgesetzt. Darüber hinaus gibt es komplexe Wechselwirkungen zwischen Änderungen der Landnutzung, Ernährungssicherheit und Infektionskrankheiten.

SOPHEA adressiert damit gleich mehrere der insgesamt 17 Ziele (SDG für Sustainable Development Goal), auf die sich die Vereinten Nationen im Rahmen der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung geeinigt haben. Im SDG3 geht es um die Gesundheit, im SDG4 um Bildung, im SDG14 um Klimaschutz, SDG15 um Leben an Land und im SDG14 um Leben unter Wasser.

Forschung, Lehre und Engagement in den Gemeinden

Im Rahmen von SOPHEA soll Lehre zu Planetary Health in Studiengängen integriert werden und die Themen in verschiedenen Kursen und Veranstaltungen wie etwa der Summer School in Würzburg diskutiert werden. Symposien sollen die Vernetzung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Dozentinnen und Dozenten sowie Studierenden fördern und den Austausch über Forschungsinitiativen erleichtern. Ein wissenschaftlicher Beirat sichert die fachliche Begleitung. Ferner werden Studierende über eigene kleine Forschungsprojekte und mit Reisestipendien in die Projektaktivitäten integriert. Die zahlreichen Zusammenhänge zwischen Klima, Umwelt und Gesundheit sollen zudem auch auf kreative Weise einer breiten Bevölkerung zugänglich gemacht werden.

Ziel von SOPHEA ist es, evidenzbasiertes Wissen kontinuierlich in notwendige Maßnahmen zu überführen. Kommuniziert im Team wird vornehmlich digital, Flugreisen werden auf ein Minimum reduziert Das erhöht nicht nur die Reichweite und Flexibilität der Interaktion, sondern spart auch CO2-Emissionen. „Um unsere Kolleginnen und Kollegen in Afrika zu unterstützen, die aktuellen und zukünftigen Gesundheitsbedrohungen durch die Umweltkrisen in den Griff zu bekommen, müssen wir auch hier in Würzburg, Deutschland und Europa aktiv werden“, so Schwienhorst-Stich. „Wir können das Problem nur gemeinsam lösen. Die Frage lautet: Was sind ganz konkret unsere Handlungsspielräume in unserem Setting?“

Die dreifache Mutter sieht vor allem das Gesundheitswesen in der Pflicht, seinen Ressourcenverbrauch zu überdenken und den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Immerhin sei der Gesundheitssektor für die Produktion von 4,4 Prozent der globalen Treibhausgase wie CO2 verantwortlich und liege damit über den Emissionen des Flugverkehrs und der Schifffahrt. Gute Ansätze brächten hier die Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG) sowie die Initiative KLIK Green und die Organisation Healthcare without Harm.

Informationen zu den afrikanischen Partnern im SOPHEA-Projekt:

Zu Mwanza pflegt Würzburg bereits eine langjährige Städtepartnerschaft, im Oktober haben die Julius-Maximilians-Universität Würzburg und die Catholic University of Health and Allied Sciences (CUHAS) in Mwanza ein Abkommen unterzeichnet, dass den Medizin-Studierenden einen Erfahrungsaustausch ihm Rahmen eines klinischen Praktikums ermöglicht. Darüber hinaus wurden zahlreiche medizinische und humanitäre Projekte ins Leben gerufen, die seit August 2020 unter dem Dach des neu gegründeten Else Kröner Center (EKC) Würzburg-Mwanza gebündelt und koordiniert werden. Zwischen der Uni Würzburg und der School of Environmental Sciences at the University of Eldoret in Kenia bestand ebenfalls bereits über die globale Planetary Health Alliance, die von der Harvard University aus koordiniert wird, eine gute Zusammenarbeit.

https://www.med.uni-wuerzburg.de/en/planetaregesundheit/home/ 

Um ein tieferes Verständnis von planetarer Gesundheit zu erlangen, empfiehlt das Team von SOPHEA einen Blick in den Abschlussbericht der Lancet Commission on Planetary Health von 2015 und die jährlichen Aktualisierungen des Lancet Countdown on Climate Change and Health.

 

 

 

Personalia vom 4. Oktober 2022 - Wir gratulieren!

Hier lesen Sie Neuigkeiten aus dem Bereich Personal: Neueinstellungen, Dienstjubiläen, Forschungsfreisemester und mehr.

Prof. Dr. Dr. Manfred Schartl, Seniorprofessor am Lehrstuhl für Entwicklungsbiochemie der Medizinischen Fakultät, wurde in die Europäische Akademie der Wissenschaften, Academia Europaea, aufgenommen. Die Mitgliedschaft wird durch Einladung an europäische Wissenschaftler nach Vorschlag einer Gutachterkommission erworben. Die Academia Europaea ist eine nichtstaatliche Vereinigung, die 1988 gegründet wurde. Ihre Mitglieder haben sich unter anderem das Ziel gesetzt, das Verständnis der Wissenschaften in der Öffentlichkeit zu verbessern und zu fördern.

 

 

einBlick - Das Online-Magazin der Universität Würzburg vom 4. Oktober 2022