Aktuelle Pressemitteilungen

Förderpreis ehrt Grundlagenforschung zum Fibromyalgie-Syndrom am Uniklinikum Würzburg

Für seine Grundlagenforschung zum Fibromyalgie-Syndrom (FMS) erhielt Christoph Erbacher, Wissenschaftler an der Neurologischen Klinik des Uniklinikums Würzburg (UKW), auf dem Deutschen Schmerzkongress 2022 den diesjährigen Förderpreis für Schmerzforschung. Auch sonst war das Team um die Professorin Nurcan Üçeyler vom UKW zum Thema FMS auf der Tagung hoch präsent.

Mannheim / Würzburg. Vom 19. bis 22. Oktober 2022 tagten die Deutsche Schmerzgesellschaft e.V. und Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft e.V. auf ihrem jährlichen Deutschen Schmerzkongress im Congress Centrum Rosengarten in Mannheim. Hierbei wurde mit dem Förderpreis für Schmerzforschung zum 36. Mal die wichtigste Auszeichnung der Deutschen Schmerzgesellschaft e.V. verliehen. Der mit 7.000 Euro dotierte erste Preis in der Kategorie Grundlagenforschung ging an Christoph Erbacher von der Neurologischen Klinik des Uniklinikums Würzburg (UKW). 

Ein Ansatz zum besseren Verständnis von FMS 

Die geehrte Arbeit entstand im Team von Prof. Dr. Nurcan Üçeyler, Oberärztin an der Neurologischen Klinik des UKW und Leiterin des Bereichs „Translationale Somatosensorik“ der Würzburger Universität in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Hebräischen Universität Jerusalem um Prof. Dr. Hermona Soreq. Forschungsgegenstand ist das Fibromyalgie-Syndrom (FMS), ein chronisches Schmerzsyndrom mit tiefempfundenen Schmerzen und regelmäßig begleitenden Beschwerden wie Schlafstörung oder Depressionen. Mittels molekularbiologischer Methoden fanden die Forschenden veränderte Signaturen kleiner RNAs (microRNA) im Blut von Patientinnen mit FMS, die auf das periphere cholinerge System einwirken können. „Die Erkenntnisse bieten einen Ansatzpunkt, um dieses nach wie vor herausfordernde Syndrom besser zu verstehen und zu erkennen“, verdeutlicht die FMS-Expertin Üçeyler. 

Viele UKW-Beiträge im Kongressprogramm

Passend hierzu und zum diesjährigen Kongressmotto „Schmerzmedizin heute und morgen: Bilanz und Ausblick“ fand in Mannheim auch ein von Prof. Üçeyler geleitetes wissenschaftliches Symposium unter dem Titel „Fibromyalgie-Syndrom: Wir erkennen, was das ist – bald!“ statt. Dort stellte Christoph Erbacher neben Prof. Dr. Frank Petzke von der Universität Göttingen und Prof. Dr. Andreas Goebel von der Universität Liverpool seine aktuellen Erkenntnisse zu kleinen RNAs im Blut und Hautzellen beim FMS vor. 

Zum erfolgreichen Kongress trugen aus der Arbeitsgruppe um Prof. Üçeyler auch Cara Fellmann, als Vortragende im Top Young Science 2022 Symposium, und Dr. Luisa Kreß, als Vorsitzende der Symposien „Junge Schmerzmedizin heute und morgen“ und „Schmerzmedizinische Forschung heute und morgen” bei. Drei weitere Jungwissenschaftlerinnen der Arbeitsgruppe – Mariami Abuladze, Betty Feulner und Elena Salabasidou – stellten zudem ihre Promotionsarbeiten vor.

Uniklinikum Würzburg erneut für Selbsthilfefreundlichkeit ausgezeichnet

Das bundesweite Netzwerk „Selbsthilfefreundlichkeit und Patientenorientierung im Gesundheitswesen“ hat dem Uniklinikum Würzburg für weitere drei Jahre die Auszeichnung „Selbsthilfefreundliches Krankenhaus“ verliehen.

Würzburg. Seit dem Jahr 2019 darf sich das Uniklinikum Würzburg (UKW) „Selbsthilfefreundliches Krankenhaus“ nennen. Voraussetzung dafür war das Erfüllen der vom bundesweiten Netzwerk „Selbsthilfefreundlichkeit und Patientenorientierung im Gesundheitswesen“ geforderten Qualitätskriterien. Gemäß dem vom Netzwerk gepflegten dreijährigen Turnus stand in diesem Jahr eine erneute Bewerbung um diese Auszeichnung an. Dazu legte das UKW einen Qualitätsbericht mit detaillierten Informationen und Nachweisen zur bisherigen Umsetzung von Verbesserungsmaßnahmen bei der Selbsthilfefreundlichkeit vor. Mit Erfolg: Nach der Überprüfung durch das Netzwerk wurde kürzlich die Auszeichnung für weitere drei Jahre erteilt. 

Kontakte geschlossen, Räume vermittelt

Das positive Ergebnis sorgte bei allen an dem aufwändigen Prozess Beteiligten für große Freude. Nach Auffassung von Barbara Ettinger vom Landesverband für Osteoporose Bayern ist die zentrale Voraussetzung für ein selbsthilfefreundliches Krankenhaus die gute Zusammenarbeit zwischen den medizinischen Beschäftigten, den Ärztinnen und Ärzten und den Selbsthilfegruppen. „Eine besondere Rolle kam hier in den letzten Jahren Gabriele Nelkenstock, der externen Selbsthilfebeauftragten des UKW, zu. Sie knüpfte nicht nur wertvolle Kontakte zwischen den Selbsthilfegruppen, den jeweiligen Fachrichtungen sowie einzelnen Medizinerinnen und Medizinern, sondern vermittelte auch Räume für Gruppentreffen“, schildert Ettinger stellvertretend für die zahlreichen mit dem UKW kooperierenden Selbsthilfegruppen.

Krisen als Chancen genutzt

Laut der Selbsthilfebeauftragten machten Herausforderungen, wie die Corona-Pandemie, den zurückliegenden Auszeichnungsprozess zeitweise zu einem Hindernislauf. „Erfreulicherweise wurden die damit verbundenen Krisen von allen Beteiligten auch als Chancen gesehen. Chancen, die wir erfolgreich nutzten und aus denen wir innovative, auch für die Zukunft vorteilhafte Lösungen schufen“, berichtet Gabriele Nelkenstock. Zusammen mit dem Steuerkreis für den Prozess „Selbsthilfefreundliches Krankenhaus“ freut sie sich auf die weitere fruchtbare Zusammenarbeit mit der Selbsthilfekontaktstelle des Aktivbüros der Stadt Würzburg, dem Paritätischen Wohlfahrtsverband Unterfranken e.V., den UKW-Beschäftigten und den Selbsthilfegruppen.

Selbsthilfevertreterinnen vertrauensvoll einbezogen

„Dass der Selbsthilfegedanke am UKW in den vergangenen drei Jahren weiter Fuß gefasst hat, äußert sich nicht nur in der vermehrten Verbreitung des Selbsthilfe-Logos im Klinikum, sondern insbesondere darin, dass wir bei den spezifischen Belangen der Selbsthilfegruppen oder bei der Ausrichtung von Patientenveranstaltungen immer vertrauensvoll einbezogen wurden“, berichtet Dr. Renate Fiedler, eine der beiden gewählten, ehrenamtlichen Selbsthilfevertreterinnen des UKW. Ihre Kollegin Dorothea Eirich ergänzt: „Die Wiederauszeichnung ist einerseits ein Zeichen für unsere zielführende Kooperation und andererseits eine Verpflichtung, weiterhin nach dem Motto ‚Gemeinsam besser‘ zu handeln.“

Gemeinsames Arbeiten an einem festen Qualitätsmerkmal

Auch für Prof. Dr. Jens Maschmann ist die Folge-Auszeichnung nicht zuletzt ein Signal, die geschaffenen Strukturen in Zukunft weiter zu verstetigen. „Wir sind hier mit viel Elan und langem Atem in einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess eingestiegen, der die Selbsthilfefreundlichkeit zu einem festen Qualitätsmerkmal des UKW verdichtet“, unterstreicht der Ärztliche Direktor des UKW.

Weltpankreaskrebstag - Im Klinikum Würzburg Mitte Standort Juliusspital leuchtet das Torhaus in Lila für die Gesundheit

Mehr Forschung und Früherkennung von Bauchspeicheldrüsenkrebs: Gemeinsamer Infostand von Selbsthilfe und Experten aus dem Juliusspital und dem Uniklinikum Würzburg

Würzburg, 14.November – Bekannte Gebäude in Würzburg wie das Juliusspital erstrahlen am Weltpankreaskrebstag am 17. November in den Abendstunden ganz in der Farbe Lila. Mit dieser Aktion wollen onkologische Kliniken, Forschungseinrichtungen und der von der Deutschen Krebshilfe unterstützte Arbeitskreis der Pankreatektomierten (AdP) die Öffentlichkeit stärker über die tückische Krebserkrankung der Bauchspeicheldrüse informieren und für mehr Forschungsprojekte werben.

„Auch in unserer Region gibt es viele Betroffene, die unter einer Krebserkrankung der Bauchspeicheldrüse leiden. Die Überlebenschancen steigen, wenn bei entsprechenden Symptomen schneller reagiert und Patienten frühzeitig an einen Spezialisten überwiesen werden“, betont AdP-Regionalleiter Gerald Rapps anlässlich des Weltpankreaskrebstages. „Um mehr Aufmerksamkeit für diese Erkrankungen zu wecken, die zu Beginn kaum Symptome entwickelt, beteiligt sich unsere Selbsthilfegruppe am Weltpankreaskrebstag.“

Neben den beleuchteten Gebäude wird die Selbsthilfegruppe für Bauchspeicheldrüsenerkrankte Würzburg gemeinsam mit dem Klinikum Würzburg Mitte Standort Juliusspital und dem Uniklinikum Würzburg einen Informationsstand im Durchgang des Juliusspital-Torhauses zum Weltpankreaskrebstag anbieten.

Professor Dr. Steger (Klinikum Würzburg Mitte) sowie Professor Dr. Klein Uniklinikum Würzburg, beides Leiter der jeweiligen Pankreaszentren sowie Gerald Rapps Leiter der Selbsthilfegruppe für Bauchspeicheldrüsenerkrankte Würzburg AdP e.V. stehen am Stand für Fragen und Informationen zur Verfügung. Ab 17:00 Uhr bis 19:00 Uhr können sich Interessierte vor Ort über die Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse informieren. Jeder ist herzlich willkommen und kann zum Thema Fragen stellen. Kostenlose Informationsbroschüren zu Bauchspeicheldrüsenentzündung, Bauchspeicheldrüsenkrebs, sowie Ernährung und Diabetes liegen aus und können mitgenommen werden.

Je früher ein Pankreaskarzinom entdeckt wird, umso besser sind die Heilungschancen. Jährlich erkranken rund 20.000 Menschen in Deutschland neu an Bauchspeicheldrüsenkrebs. Wird die im Anfang meist unbemerkt verlaufende Erkrankung erst spät entdeckt, sind die Heilungschancen gering. Anders ist das bei früh erkannten Pankreaskarzinomen. „Wir wollen mit dem Weltpankreaskrebstag besonders ältere Menschen dafür sensibilisieren, bei möglichen Symptomen zum Arzt zu gehen“, so Regionalleiter Gerald Rapps. Hinweise, dass es Probleme mit der Bauchspeicheldrüse gibt, sind: unerklärlicher Gewichtsverlust, Schmerzen im Bauchbereich oder im Rücken, Gelbsucht, Appetitlosigkeit und Übelkeit/Erbrechen sowie neu auftretender Diabetes mellitus. Das Problem: Diese Symptome können auch andere Ursachen haben. Dennoch ist es sinnvoll, eine Erkrankung der Bauchspeicheldrüse bei diesen Beschwerden in Betracht zu ziehen und mit dem Arzt abzuklären. Begünstigt wird eine Krebserkrankung der Bauchspeicheldrüse zudem durch Adipositas, Bluthochdruck, hohen Cholesterinspiegel und Rauchen.

Die AdP-Regionalgruppe Würzburg bietet regelmäßige Informationsveranstaltungen mit Fachvorträge über Erkrankungen und Behandlungsmöglichkeiten der Bauchspeicheldrüse in Würzburg an. Die Referenten sind Ärzte der beiden Kliniken, mit denen die Selbsthilfegruppe für Bauchspeicheldrüsenerkrankte AdP e.V. sehr eng zusammenarbeitet. Auch Angehörige mit ihren Sorgen sind bei den Treffen der Selbsthilfegruppe herzlich willkommen.

Möchten Sie am nächsten Vortrag teilnehmen? Der Eintritt ist frei.

Bei Rückfragen wenden Sie sich an:

Leiter der Selbsthilfegruppe für Bauchspeicheldrüsenerkrankte Würzburg Gerald Rapps

E-Mail rapps-adp@ t-online.de 

Über den AdP: Der Arbeitskreis der Pankreatektomierten e.V. (AdP) wurde 1976 von Betroffenen in Heidelberg gegründet und hat seinen Sitz in Bonn. Der gemeinnützige Verein wird gefördert durch die Stiftung Deutsche Krebshilfe. Schirmherr ist der bekannte Arzt und Forscher Prof. Dietrich Grönemeyer in Bochum.

Seit Beginn unterstützen Ärzte aller Fachrichtungen und Ernährungstherapeuten den AdP. Dem Verein gehören ca. 1500 Mitglieder und ca. 60 Regionalgruppen an. Die Selbsthilfeorganisation unterstützt alle Patienten, bei denen eine Erkrankung der Bauchspeicheldrüse vorliegt oder vermutet wird. Das Ziel des AdP ist die Förderung der Gesundheit und Rehabilitation von partiell und total Pankreatektomierten sowie nicht operierten Bauchspeicheldrüsenerkrankten unter besonderer Berücksichtigung der Krebspatienten und ihrer Angehörigen.

 

Link zur Pressemitteilung 

 

Pressemitteilung Arbeitskreis der Pankreatektomierten e.V. 

Einladung zur Filmvorführung "Warum ich euch nicht in die Augen schauen kann"

Inhalt: Der Film basiert auf dem gleichnamigen Buch von Naoki Higashida. In dem Bestseller, den Higashida mit 13 Jahren schrieb, gibt er bisher unbekannte Einblicke, wie er als Autist die Welt erlebte.

Kinoveranstaltung - Warum ich euch nicht in die Augen schauen kann

„WARUM ICH EUCH NICHT IN DIE AUGEN SCHAUEN KANN“ porträtiert junge Menschen im Autismus-Spektrum aus der ganzen Welt. Der Film lädt den Zuschauer dazu ein, die Welt mit anderen Augen zu sehen. Dem Film gelingt es mit einer Eindrücklichkeit, den neugierigen, feinsinnigen und komplexen Geist in einer Welt ohne Sprache begreiflich zu machen. Eine Entdeckungsreise mit einer eindeutigen Botschaft: Nicht sprechen zu können, heißt nicht, dass es nichts zu sagen gibt. In „Warum ich euch nicht in die Augen schauen kann“ überträgt Regisseur Jerry Rothwell Higashidas Ausführungen auf fünf andere junge autistische Menschen in Indien, Großbritannien, den USA und Sierra Leone.

USA, GB, 2022, 82 Min., FSK ab 6 J., R: Jerry Rothwell, mit: Donna Budway, Emma Budway, Jerry Dear u.a.

Nach dem Film stehen Autist*innen, eine Mutter eines autistischen Sohnes und Daniela Ursel (Autismus Kompetenzzentrum Unterfranken) zu einer anschließenden Gesprächsrunde zur Verfügung.

Dr. rer. nat. Julia Geissler wird von Seiten der Kinder- und Jugendpsychiatrie des Uniklinikums an der Gesprächsrunde teilnehmen.

Datum / Uhrzeit: Dienstag, 15.11.2022, um 18.30 Uhr mit anschließender Gesprächsrunde

Ort: Central im Bürgerbräu, Frankfurter Str. 87, 97082 Würzburg https://www.central-bb.de/ 

Kartenverkauf/Reservierung: https://www.central-bb.de/kino/tickets/ 

 

PDF zur Kinoveranstaltung

Kinoveranstaltung - Warum ich euch nicht in die Augen schauen kann

Weltfrühgeborenentag: Verschiedene Aktionen an der Würzburger Uni-Kinderklinik

Würzburg. Am Donnerstag, den 17. November 2022, wird das Hauptgebäude der Würzburger Universitäts-Kinderklinik erneut in violettem Licht erstrahlen und ein Laternenumzug für ehemalige Frühgeborene und Eltern stattfinden. Mit dem internationalen Aktionstag soll auf die Frühgeburt und die damit zusammenhängenden Besonderheiten, Risiken und mögliche Probleme für Frühchen und ihre Familien aufmerksam gemacht werden.

Weltfrühgeborenentag an der Uniklinik Würzburg: Pflegerisches und ärztliches Personal tragen violette Masken
Das interdisziplinäre Team der Früh- und Neugeborenen-Intensivstation des Uniklinikum Würzburg trägt am Weltfrühgeborenentag violette Masken. Bild: Annika Wolf / Uniklinik Würzburg
Weltfrühgeborenentag an der Uniklinik Würzburg: Violett beleuchtetes Gebäude
So sah die Würzburger Universitäts-Kinderklinik am Weltfrühgeborenentag 2021 aus. Bild: Ina Schmolke / Uniklinik Würzburg

Allein in Deutschland werden jährlich rund 60.000 Kinder zu früh, das heißt vor der 37. Schwangerschaftswoche, geboren. „Wir stehen rund um die Uhr bereit, um den besonderen Bedürfnissen von frühgeborenen Kindern bestmöglich gerecht zu werden. Hierbei ist nicht nur in den ersten Lebensmonaten eine ganzheitliche, familienzentrierte Betreuung entscheidend, sondern auch eine multiprofessionelle Begleitung bis in das Erwachsenenalter sehr hilfreich“, betont Prof. Dr. Christoph Härtel, der Direktor der Kinderklinik des Uniklinikums Würzburg (UKW). Um auf diesen Umstand aufmerksam zu machen, wird die Klinik am Abend des 17. November 2022 – wie schon in den vergangenen Jahren – in violettem Licht angestrahlt. Aufgrund der drohenden Energieknappheit wird nur das Hauptgebäude D31 von 17:00 bis 20:00 Uhr beleuchtet. Weitere Events wie ein Laternenumzug für ehemalige Frühgeborene und Eltern der Kinderklinik, „Mut-Mach-Karten“ für zukünftige Eltern von frühgeborenen Kindern und violette Masken für Beschäftigte runden den Aktionstag ab. 

Am UKW ist man glücklich über die jahrzehntelange Kooperation mit dem KIWI e.V., einer Elterninitiative, die den Eltern der jährlich rund 350 am UKW stationär betreuten Frühgeborenen eine ganz wichtige Stütze ist. „KIWI ist für die Durchführung ihrer wertvollen Arbeit auf Spenden angewiesen und wir würden uns freuen, wenn der Aktionstag ein Anstoß für eine finanzielle Unterstützung sein könnte“, sagt Prof. Härtel.

 

Spendenkonto:

KIWI Interessengemeinschaft zur Förderung der Kinder der Würzburger Intensivstation e.V. Sparkasse Mainfranken IBAN: DE91 7905 0000 0000 0262 45 BIC: BYLADEM1SWU

 

Mehr Informationen zum Lampionlauf über das Klinikgelände: https://www.ukw.de/aktuelle-meldungen/detail/news/einladung-zum-weltfruehgeborenentag-am-17112022/ 

 

Die Vermittlung von Interviewanfragen erfolgt über Carola Wolpert:

Telefon: +49 (931) 201-27831

E-Mail: Wolpert_C@ukw.de 

 

Weltfrühgeborenentag an der Uniklinik Würzburg: Pflegerisches und ärztliches Personal tragen violette Masken
Das interdisziplinäre Team der Früh- und Neugeborenen-Intensivstation des Uniklinikum Würzburg trägt am Weltfrühgeborenentag violette Masken. Bild: Annika Wolf / Uniklinik Würzburg
Weltfrühgeborenentag an der Uniklinik Würzburg: Violett beleuchtetes Gebäude
So sah die Würzburger Universitäts-Kinderklinik am Weltfrühgeborenentag 2021 aus. Bild: Ina Schmolke / Uniklinik Würzburg

Jörg Vogel in Auswahlausschuss berufen

Dem Auswahlausschuss für das Gottfried Wilhelm Leibniz-Programm gehört ab 2023 auch Jörg Vogel an, Direktor des Helmholtz-Instituts für RNA-basierte Infektionsforschung (HIRI) in Würzburg.

Das hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) kürzlich mitgeteilt. Der Würzburger Biochemiker ist damit bis Ende 2030 Mitglied dieses DFG-Gremiums. Es spricht die Vergabeempfehlungen für den Leibniz-Preis aus, den bedeutendsten Forschungsförderpreis in Deutschland. Mit im Gremium ist auch die Würzburger Professorin Caroline Kisker.

Ehre, Freude und Verpflichtung sei ihm die Berufung, so der Ernannte. „Ich freue mich sehr darauf, künftig zur Auswahl der für den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis vorgeschlagenen Kandidatinnen und Kandidaten beizutragen“, sagte Vogel.

Zugleich bedankte sich der HIRI-Direktor, der auch Professor an der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg ist und dem dortigen Institut für Molekulare Infektionsbiologie (IMIB) vorsteht, für die Anerkennung seines akademischen Schaffens. „Im Auswahlausschuss für den wichtigsten deutschen Forschungsförderpreis sind besonders angesehene und erfahrene Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler versammelt, die hervorragende Kenntnis der Forschungslandschaft haben“, so Vogel. Er sei sehr dankbar für das Vertrauen, das die DFG ihm mit der Berufung entgegenbringe.

Der Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis

Der Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis ist der bedeutendste und angesehenste Forschungsförderpreis in Deutschland. Ziel des 1985 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) eingerichteten Leibniz-Programms ist es, die Arbeitsbedingungen herausragender Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu verbessern, ihre Forschungsmöglichkeiten zu erweitern, sie von administrativem Aufwand zu entlasten und ihnen die Beschäftigung besonders qualifizierter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu erleichtern.

Die Auszeichnung ist mit bis zu 2,5 Millionen Euro dotiert und wird jährlich bis zu zehn Mal vergeben. Die Förderung wird nur auf Vorschlag Dritter gewährt. Die Entscheidung über die Preisträgerinnen und Preisträger fällt der Hauptausschuss aufgrund einer Empfehlung des Auswahlausschusses für das Leibniz-Programm.

Liste der Leibniz-Preisträgerinnen und -Preisträger der JMU

Jörg Vogel

Jörg Vogel ist seit 2017 Geschäftsführender Direktor des Helmholtz-Instituts für RNA-basierte Infektionsforschung (HIRI) in Würzburg und seit 2009 Professor und Direktor des Instituts für Molekulare Infektionsbiologie (IMIB). Als weltweit anerkannter Wissenschaftler auf dem Gebiet der RNA-Biologie wurde er im Jahr 2017 mit dem Leibniz-Preis ausgezeichnet.

Vogel gilt als Pionier in der Anwendung und Entwicklung von Hochdurchsatz-Sequenziermethoden für die Analyse einzelner infizierter Zellen und der Interaktionen zwischen krankheitserregenden Bakterien und ihren Wirten. Er studierte Biochemie an der Humboldt-Universität zu Berlin und am Imperial College in London (UK). 1999 promovierte er an der Humboldt-Universität und forschte 2000/2001 an der Universität Uppsala (Schweden) sowie 2002/2003 als EMBO-Fellow an der Hebrew University in Jerusalem (Israel). 2004 gründete er eine unabhängige Nachwuchsgruppe am Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie in Berlin.

Helmholtz-Institut für RNA-basierte Infektionsforschung

Das Helmholtz-Institut für RNA-basierte Infektionsforschung (HIRI) ist die weltweit erste Einrichtung ihrer Art, die die Forschung an Ribonukleinsäuren (RNA) mit der Infektionsbiologie vereint. Auf Basis neuer Erkenntnisse aus seinem starken Grundlagenforschungsprogramm will das Institut innovative therapeutische Ansätze entwickeln, um menschliche Infektionen besser diagnostizieren und behandeln zu können.

Das HIRI ist ein Standort des Braunschweiger Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) in Kooperation mit der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU). Es befindet sich auf dem Würzburger Medizin-Campus.

 

einBlick - Das Online-Magazin der Universität Würzburg vom 8. November 2022

Überrascht von Würzburg

Fünf Medizinstudierende aus Tansania waren am Universitätsklinikum zu Gast. Was ihnen dort und in der Stadt aufgefallen ist.

Fast zwei Monate lang waren fünf Medizinstudierende aus Mwanza (Tansania) auf Austausch in der Würzburger Universitätsmedizin: Alicia Adiberth, Gloria Kanimba, James Mushi, Glorian Nnko und Faustine Temu. Sie durchliefen hier verschiedene Stationen am Universitätsklinikum und erhielten Einblicke in Kardiologie, Nephrologie, Kinderchirurgie und andere Bereiche. Ende Oktober 2022 sind sie nach Mwanza zurückgekehrt.

Beeindruckt waren die fünf Studierenden von der modernen Technik, die bei medizinischen Behandlungen am Klinikum zum Einsatz kommt und die sie sich auch für ihre Heimat wünschen würden.

Was die Studierenden überrascht hat? Für Glorian war das unter anderem die aus ihrer Sicht relativ kleine Zahl von Patientinnen und Patienten, die pro Tag behandelt werden. Im Bugando Medical Center in Mwanza sei der Andrang viel größer, erzählt sie. Sie schätzt, dass sich dort Tag für Tag dreimal mehr Kranke vorstellen.

Erstaunt war sie auch darüber, dass sie auf der Kinderkrebsstation vorwiegend Leukämiefälle gesehen hat. In ihrer Heimatstadt gebe es in der Kinderonkologie viel mehr unterschiedliche Krebsarten zu sehen, etwa Burkitt-Lymphome oder bösartige Erkrankungen der Augennetzhaut, so genannte Retinoblastome. „Wenn Würzburger Medizinstudierende im Austausch zu uns kommen, können sie in der Klinik viel mehr unterschiedliche Krankheitsformen kennenlernen“, sagt die Studentin.

Ruhiger Umgang mit Patientinnen und Patienten

Was Glorian für ihre Tätigkeit als Ärztin außerdem gelernt hat: Dass es zu einer guten Krankenversorgung dazugehört, den Patientinnen und Patienten ihre Krankheit und die Art der Behandlung gut zu erklären.

Berührt vom ruhigen und liebevollen Umgang mit den Kranken war Alicia. „Ich denke das ist möglich, weil jede Abteilung mit eigenem medizinischem Personal ausgestattet ist. So steht mehr Zeit zur Verfügung, um jeden einzelnen ohne Hektik zu behandeln“, sagt sie. Ihrer Ansicht nach fehlt dem Würzburger Uniklinikum aber etwas, was es in Mwanza gibt: eine kostenfreie Spezialsprechstunde für Patientinnen und Patienten, die weder Krankenversicherung noch Geld haben.

Studentin Gloria war überrascht, dass die Medizinstudierenden in der Klinik unter ärztlicher Anleitung auch Untersuchungen selbst durchführen können, etwa EKG und Ultraschall: „Das ist eine gute Sache, das würde ich bei uns zu Hause auch gerne tun.“ Alles in allem habe sie bei ihrem Aufenthalt in Würzburg viel Wissen über häufige Krankheiten in Deutschland und deren Behandlung gesammelt. Und sie habe gesehen, wie das medizinische Personal den Kranken respektvoll begegnet.

Rauchende Teenager und historische Gebäude

Überraschungen warteten auch außerhalb des Klinikums auf die tansanischen Studierenden. Gloria sagt: „Die Stadt ist schön und ruhig, mit einer angenehmen Umgebung und einer guten Organisation der Verkehrsmittel. Was mich aber erstaunt hat, ist die im Vergleich zu Mwanza viel höhere Raucherquote unter den Teenagern und Jugendlichen, wie ich sie nie zuvor gesehen habe.“

Alicia hatte nicht erwartet, dass es in Würzburg so viele historische Gebäude und Kirchen gibt. Die meisten davon habe sie auch besichtigt. Glorian war beeindruckt, wie gepflegt und sauber die Stadt ist. Und sie freut sich sehr darüber, dass sie einige Worte Deutsch gelernt hat.

Dank an die Else Kröner-Fresenius-Stiftung

Sehr dankbar sind alle fünf Studierenden der Else Kröner-Fresenius-Stiftung, die den Studierendenaustausch zwischen den Medizinstandorten Würzburg und Mwanza fördert.

Was Gloria sagt, würden auch die anderen unterschreiben: „Ich möchte dem Else Kröner Center persönlich dafür danken, dass man uns diese einmalige Chance gegeben und sich vom ersten Tag an so gut um uns gekümmert hat. So ist ein Traum wahr geworden!“

Vom Austauschprogramm zum Else Kröner Center

Die Kontakte der Würzburger Universitätsmedizin mit Mwanza sind seit langem etabliert. 2008 startete das Austauschprogramm mit der Catholic University of Health and Allied Sciences und mit dem Bugando Medical Center. 2020 wurde das Programm dann in das neu gegründete Else Kröner Center (EKC) for Advanced Medical & Medical Humanitarian Studies Würzburg-Mwanza eingebettet.

Die Else Kröner-Fresenius-Stiftung fördert dieses Zentrum mit 2,5 Millionen Euro. Unter seinem Dach laufen neben dem Austausch von Studierenden, Ärztinnen und Ärzten unter anderem auch gemeinsame Forschungsprojekte und Studienprogramme. Ziel ist es, die Gesundheitsversorgung in der Region um Mwanza weiter zu verbessern.

Weblinks

Würzburger Medizinstudierende können sich bis 15. Januar 2023 für PJ-Plätze in Mwanza im Kalenderjahr 2024 bewerben.

Studentisches Austauschprogramm der Fakultät

Else Kröner Center Würzburg-Mwanza

 

einBlick - Das Online-Magazin der Universität Würzburg vom 8. November 2022