Aktuelle Pressemitteilungen

Das Uniklinikum Würzburg informiert zu Prostatakrebs

Am Samstag, den 10. Mai 2025 lädt das DKG-zertifizierte Prostatakarzinomzentrum des Uniklinikums Würzburg zu seinem 7. Patienteninformationstag ein. Die kostenlose Veranstaltung bietet erneut einen umfassenden Überblick über Vorsorge, Diagnostik und Therapie bei der häufigsten Krebserkrankung des Mannes

Das Bild zeigt, wie markant ein Prostatakarzinom unter Zuhilfenahme des Tracers PSMA im PET-CT als gelb-rotes Objekt dargestellt wird. Quelle: UKW
Der 7. Patienteninformationstag des Prostatakarzinomzentrums des Uniklinikums Würzburg am 10. Mai 2025 beschäftigt sich mit Vorsorge, Diagnostik und Therapie. Das Bild zeigt, wie markant ein Prostatakarzinom unter Zuhilfenahme des Tracers PSMA im PET-CT als gelb-rotes Objekt dargestellt wird. Quelle: UKW

Würzburg. Das von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) zertifizierte Prostatakarzinomzentrum des Uniklinikums Würzburg (UKW) veranstaltet am 10. Mai 2025 zum siebten Mal seinen Prostatainformationstag. In Kooperation mit dem Comprehensive Cancer Center Mainfranken und dem Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) WERA wendet sich das kostenlose Kurzvortragsangebot an Patienten und alle sonstigen Interessierten. Dabei referieren Fachleute aus der Urologie, der Diagnostischen und Interventionellen Radiologie, der Nuklearmedizin sowie der Strahlentherapie und Radioonkologie des UKW. Außerdem kommt die Selbsthilfe zu Wort. 

Gemeinsam geben sie zwischen 10:00 und etwa 14:15 Uhr einen laienverständlichen Überblick über die aktuellen Standards in der Vorsorge, Diagnostik und Behandlung der verbreiteten Tumorerkrankung. Unter anderem beantworten sie Fragen wie: Welche Informationen liefern mpMRT-Untersuchungen oder Fusionsbiopsien der Prostata? Robotergestützte Operation, Strahlentherapie oder Medikamente – was sind jeweils Vor- und Nachteile in der Behandlung von Prostatakrebs? Und was ist zu tun, wenn der Krebs bereits metastasiert hat oder Jahre nach der Erstbehandlung zurückkehrt? „Aus unserer Sicht ist bei Prostatakrebs eine ganzheitliche Betreuung der Patienten wichtig. Sicherstellen können wir diese durch die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit der verschiedenen Fachabteilungen in unserem Zentrum“, unterstreicht Prof. Dr. Hubert Kübler, Direktor der Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie am UKW. 

Zum Abschluss der Veranstaltung im Hörsaal des Zentrums für Operative Medizin (ZOM) an der Oberdürrbacher Straße haben die Zuhörerinnen und Zuhörer Gelegenheit, im direkten Gespräch mit den Spezialistinnen und Spezialisten persönliche Fragen zu diskutieren. 

Die Teilnahme am Patienteninfotag ist kostenlos, das detaillierte Programm gibt es unter www.urologie.ukw.de, Rubrik „Veranstaltungen“.

Text: Pressestelle UKW

Das Bild zeigt, wie markant ein Prostatakarzinom unter Zuhilfenahme des Tracers PSMA im PET-CT als gelb-rotes Objekt dargestellt wird. Quelle: UKW
Der 7. Patienteninformationstag des Prostatakarzinomzentrums des Uniklinikums Würzburg am 10. Mai 2025 beschäftigt sich mit Vorsorge, Diagnostik und Therapie. Das Bild zeigt, wie markant ein Prostatakarzinom unter Zuhilfenahme des Tracers PSMA im PET-CT als gelb-rotes Objekt dargestellt wird. Quelle: UKW

Jubiläumsfeier: 40 Jahre Transplantationsmedizin am Uniklinikum Würzburg

Ende 1984 wurde am Uniklinikum Würzburg die erste Niere transplantiert. Das Transplantationszentrum des Klinikums markiert das Jubiläum am Samstag, den 26. April 2025 mit einer Jubiläumsfeier. Dabei informieren Vorträge alle Interessierten über die Anfänge, die Entwicklungen und die Zukunft der Organtransplantation am unterfränkischen Krankenhaus der Maximalversorgung.

Bei der Jubiläumsfeier am Uniklinikum Würzburg referieren unter anderem (von links): Prof. Dr. Kai Lopau, Kommissarischer Leiter der Nephrologie, Dr. Anna Laura Herzog, Leiterin des Transplantationszentrums, Prof. Dr. Tim von Oertzen, Ärztlicher Direktor des UKW, und PD Dr. Johan Lock, Leiter der Hepatopankreatobiliären und Transplantationschirurgie. Bild: Silvia Gralla

Würzburg. Als am 2. Dezember 1984 die erste Niere transplantiert wurde, begann für das Uniklinikum Würzburg (UKW) ein neues Kapitel. Fast 1400 Nierentransplantationen folgten seitdem, außerdem Leber-, Herz- und Bauchspeicheldrüsen-Transplantationen. Das 40-jährige Jubiläum ist für das Transplantationszentrum des Großkrankenhauses ein willkommener Anlass, bei einer Jubiläumsfeier über die Geschichte und die Zukunft der Transplantationsmedizin zu informieren. Am Samstag, den 26. April 2025 sind Patientinnen und Patienten, Partnerinnen und Partner der Einrichtung sowie alle Interessierten in den Hörsaal des Zentrums für Operative Medizin (ZOM) des UKW an der Oberdürrbacher Straße zu einer Jubiläumsfeier eingeladen. Zwischen 9:30 und 12:30 Uhr erwarten sie für Laien verständliche Vorträge. Neben den strukturellen und medizinischen Entwicklungen kommen dabei auch der Organmangel und die Patientenperspektive zur Sprache. So wird Franziska Liebhardt, Transplantationspatientin, Paralympics-Siegerin und Vorsitzende der Kinderhilfe Organtransplantation, beschreiben, wie es sich anfühlt, auf ein Spenderorgan zu warten. 

Das detaillierte Programm gibt es unter  www.ukw.de/transplantationszentrum. Für die Teilnahme ist eine Anmeldung bei Sandra Böttcher vom Nierentransplantationszentrum des UKW erforderlich unter E-Mail: ME_TXZentrum@ ukw.de oder Tel: 0931/20139305

Text: Pressestelle / UKW

Bei der Jubiläumsfeier am Uniklinikum Würzburg referieren unter anderem (von links): Prof. Dr. Kai Lopau, Kommissarischer Leiter der Nephrologie, Dr. Anna Laura Herzog, Leiterin des Transplantationszentrums, Prof. Dr. Tim von Oertzen, Ärztlicher Direktor des UKW, und PD Dr. Johan Lock, Leiter der Hepatopankreatobiliären und Transplantationschirurgie. Bild: Silvia Gralla

Universität Würzburg verleiht Professur an UKW-Vorstandsvorsitzenden Dr. Tim J. von Oertzen

Der Präsident der Universität Würzburg hat den Ärztlichen Direktor und Vorstandsvorsitzenden des Universitätsklinikums Würzburg (UKW), Dr. Tim von Oertzen, am 11. April zum außerplanmäßigen Professor bestellt.

Prof. Dr. Tim J. von Oertzen ist seit Oktober 2023 Vorstandsvorsitzender der Würzburger Uniklinik. Foto: UKW / Thomas Berberich
Prof. Dr. Tim J. von Oertzen ist seit Oktober 2023 Vorstandsvorsitzender der Würzburger Uniklinik. Foto: UKW / Thomas Berberich

Würzburg. Der Präsident der Universität Würzburg hat den Ärztlichen Direktor und Vorstandsvorsitzenden des Universitätsklinikums Würzburg (UKW), Dr. Tim von Oertzen, am 11. April zum außerplanmäßigen Professor bestellt. Prof. von Oertzen ist seit Oktober 2023 Vorstandsvorsitzender der Würzburger Uniklinik.

„Über diese Bestellung freue ich mich persönlich sehr. Zudem gilt es natürlich, den erfolgreichen Kurs der Würzburger Universitätsmedizin gemeinsam fortzusetzen. Das erreichen wir durch Weiterentwicklung unseres Versorgungangebots ausgerichtet am Fortschritt in Forschung und Lehre“, betont Prof. von Oertzen. Das Ziel bleibe es, die Strukturen und Prozesse am UKW auch zukünftig so zu gestalten, dass für die Patientinnen und Patienten die höchste medizinische Qualität angeboten werden kann.

Der Neurologe war nach seinem Medizinstudium und seiner Promotion an der Rheinischen Friedrich-Wilhelm-Universität Bonn zunächst am Bonner Universitätsklinikum tätig, ab 2000 als Facharzt für Neurologie und wo er 2014 habilitierte.

Von 2004 bis 2012 wirkte er am St. George‘s Hospital und an der St. George’s University in London. Ab 2012 war er Vorstand der Klinik für Neurologie 1 am Kepler Universitätsklinikum Linz, ab 2021 auch Vorstand der zweiten neurologischen Klinik. Vor seinem Wechsel nach Würzburg war er erster stellvertretender Ärztlicher Direktor des Kepler Universitätsklinikums Linz, dem zweitgrößten Krankenhaus Österreichs. 

Mit der außerplanmäßigen Professur ist auch die Umhabilitation und Lehrberechtigung für Neurologie an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg verbunden.

Prof. Dr. Tim J. von Oertzen ist seit Oktober 2023 Vorstandsvorsitzender der Würzburger Uniklinik. Foto: UKW / Thomas Berberich
Prof. Dr. Tim J. von Oertzen ist seit Oktober 2023 Vorstandsvorsitzender der Würzburger Uniklinik. Foto: UKW / Thomas Berberich

Mit LION-1 startet erste NCT WERA-Brückenstudie

ROR1-spezifische CAR-T-Zellen gehen erstmals in klinische Prüfung bei Blutkrebs und soliden Tumoren

Gruppenbild des Studienteams im Flur des Zentrums für Innere Medizin  - Querformat
Das LION-1-Studienteam in Würzburg steht bereit. Ganz rechts die federführende Prüfärztin Prof. Dr. Sophia Danhof, daneben Projektleiter Prof. Dr. Michael Hudecek und Studienleiter Prof. Dr. Hermann Einsele © Kirstin Linkamp / UKW
Gruppenbild des Würzburger Studienteams auf der Treppe des Zentrums für Innere Medizin - Hochformat
Studienleiter Prof. Dr. Hermann Einsele (Mitte vorn in weißem Kittel) delegierte nach der Projektinitiierung inklusive Schulung am 8. April 2025 am UKW mit seiner abschließenden Unterschrift die Durchführung der Studie an das Studienteam des an die Early Clinical Trial Unit (ECTU) angegliederten NCT Clinical Trial Centers. © Kirstin Linkamp / UKW

Würzburg. Die Entwicklung innovativer Immuntherapien ist eines der Ziele des NCT WERA, das seit 2023 Standort des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT) ist – eine langfristig angelegte Kooperation zwischen dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ), exzellenten Partnern in der Universitätsmedizin und weiteren herausragenden Forschungspartnern an verschiedenen Standorten in Deutschland.

Jetzt hat das NCT WERA einen wichtigen Meilenstein erreicht. Am Universitätsklinikum Würzburg (UKW) die Studie LION-1 gestartet. In dieser Phase I-NCT-Brückenstudie wird die Sicherheit und Verträglichkeit von autologen ROR1-CAR-T-Zellen bei Patientinnen und Patienten mit ROR1-positiven Tumoren untersucht.

ROR1 als Angriffspunkt bei hämatologischen und soliden Tumoren

ROR1 ist ein Oberflächenmolekül, das sowohl auf Krebszellen hämatologischer Erkrankungen als auch auf soliden Tumoren vorkommt. Damit die Immunzellen die Krebszellen besser erkennen und zerstören können, werden bei der CAR-T-Zelltherapie den Patientinnen und Patienten T-Zellen entnommen, im Labor mit einem spezifischen Sensor, dem so genannten chimären Antigenrezeptor (CAR), ausgestattet und zurücktransfundiert. Bei Blutkrebsarten wie Leukämie und Lymphknotenkrebs hat sich das Zielmolekül CD19 als wirksamer Angriffspunkt etabliert, während der Marker BCMA auf den bösartigen Knochenmarkszellen des Multiplen Myeloms zu finden ist. Das Protein ROR1 hingegen gehört zu den Cross-Entity-Targets. Das bedeutet, dass man mit einem Zellprodukt mehrere Tumore adressieren kann. Deshalb gibt es in der LION-1-Studie auch zwei Kohorten. Die neuartigen ROR1-CAR-T-Zellen werden in einer Kohorte mit Patientinnen und Patienten mit Mantelzelllymphom und chronischer lymphatischer Leukämie sowie in einer Kohorte mit Ovarialkarzinom (Eierstockkrebs), triple-negativem Mammakarzinom (Brustkrebs) und adrenokortikalem Karzinom (Nebennierenrindenkrebs) untersucht.

Studienleiter der LION-1-Studie ist Prof. Dr. Hermann Einsele, Direktor der Medizinischen Klinik II am UKW und Sprecher des NCT WERA. Projektleiter ist Prof. Dr. Michael Hudecek, Inhaber des Lehrstuhls für Zelluläre Immuntherapie am UKW, und als federführende Prüfärztin fungiert Prof. Dr. Sophia Danhof, die am neu geschaffenen NCT Clinical Trial Center die zellulären Immuntherapien verantwortet.

In Würzburg liefen auch die Vorarbeiten. Michael Hudecek und seinem Forschungsteam gelang es, einen ROR1-spezifischen CAR zu konstruieren und dessen antitumorale Wirksamkeit bei hämatologischen Erkrankungen in vitro und in vivo nachzuweisen. Den effektiven Einsatz von ROR1-CAR-T-Zellen gegen solide Tumoren veranschaulichte die Würzburger Forschungsgruppe unter anderem in einem fortschrittlichen mikrophysiologischen 3D Tumor-on-Chip Modell.

Die ROR1-CAR-T-Zellen werden mit einem modernen Verfahren hergestellt, das ohne virale Genfähren auskommt, die für die Herstellung anderer CAR-T-Zell-Produkte noch notwendig sind. Diese virusfreien ROR1-CAR-T-Zellen gehen nun erstmals in die klinische Prüfung. Das heißt: ROR1 wird zum ersten Mal an einer kleinen Gruppe von Patientinnen und Patienten getestet.

Rekrutierung im NCT Clinical Trial Center am UKW gestartet

Nach der Projektinitiierung inklusive Schulung des Studienteams in Würzburg delegierte Hermann Einsele als so genannter Principal Investigator (PI) am 8. April mit seiner abschließenden Unterschrift die Durchführung der Studie an das Studienteam des an die Early Clinical Trial Unit (ECTU) angegliederten NCT Clinical Trial Centers. Mit dem ersten Patientengespräch in der Endokrinologie ging es tags darauf direkt an die Rekrutierung. Ein Patient mit einem Nebennierenkarzinom kommt für die weltweit erste Anwendung von ROR1-CAR-T-Zellen in Frage. Nach den ersten so genannten Sentinel-Teilnehmern für die Dosis-Eskalation werden in den nächsten Schritten die NCT-Standorte Berlin und Köln im Rahmen von LION-1 rekrutieren. Die Standorte Erlangen, Regensburg und Augsburg weisen ihre Patientinnen und Patienten innerhalb der WERA-Allianz Würzburg zu.

Meilenstein für das NCT, für WERA und für Würzburg

„Mit unserer Studie wollen wir auch die Patientinnen und Patienten im ländlichen Raum erreichen“, sagt Prof. Dr. Hermann Einsele, Direktor der Medizinischen Klinik und Poliklinik II und Sprecher des NCT WERA. Neben der Translation von Ergebnissen aus der Grundlagenforschung in klinische Studien ist die Versorgung in ländlichen Regionen ein weiterer wichtiger Forschungsschwerpunkt des NCT WERA. „Die ROR1-CAR-T-Zelltherapie hat das Potenzial eine neue erfolgsversprechende Therapie für Patientinnen und Patienten mit verschiedenen Tumorerkrankungen zu werden.“ Sophia Danhof fügt hinzu: „Das Interesse seitens unserer Patientinnen und Patienten ist enorm.“

„Der Start unserer LION-1-Studie ist ein Meilenstein für das NCT, für WERA und vor allem für Würzburg“, freut sich Michael Hudecek. Der Mediziner und Wissenschaftler ist Mitgründer des UKW Biotech Spin-offs T-CURX, das die Technologie zur Herstellung nicht-viraler CAR-T kontinuierlich weiterentwickelt und im Falle positiver Daten aus der klinischen Studie als Partner für die weitere klinische Entwicklung bis hin zur späteren Zulassung bereitsteht.

Virusfreier Gentransfer erhöht Sicherheit und Skalierbarkeit und erleichtert Zugang

Die Entwicklung der virusfreien Genfähren zur Produktion der ROR1-CAR-T-Zellen wurde von der ForTra gGmbH für Forschungstransfer der Else Kröner-Fresenius-Stiftung gefördert. Hergestellt werden die ROR1-CAR-T-Zellen unter GMP-Bedingungen am Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie (IZI) in Leipzig.

Durch den virusfreien Gentransfer bei der Herstellung der ROR1-CAR-T-Zellen wird die Sicherheit und Skalierbarkeit der CAR-T-Zell-Produkte im Vergleich zu herkömmlichen viralen Vektoren deutlich erhöht, was den Zugang zu dieser innovativen Therapieoption erleichtert. Und das entspricht einem wichtigen Ziel des NCT: Innovationen in der Krebsforschung in Deutschland zielgerichtet und schnell in Studien überführen, um Krebs nach neuestem Stand der Forschung erfolgreich zu diagnostizieren und bei hoher Lebensqualität zu behandeln.


Das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT)
Das NCT ist eine langfristig angelegte Kooperation zwischen dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ), exzellenten Partnern in der Universitätsmedizin und weiteren herausragenden Forschungspartnern an verschiedenen Standorten in Deutschland: Berlin, Dresden, Heidelberg, SüdWest (Tübingen-Stuttgart/Ulm), WERA (Würzburg mit den Partnern Erlangen, Regensburg und Augsburg) und West (Essen/Köln). Der NCT Ausbau im Jahr 2023 von den ursprünglich zwei Standorten Heidelberg und Dresden auf sechs Standorte wurde durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der Nationalen Dekade gegen Krebs angetrieben und durch die Bundesländer Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Nordrhein-Westfalen und Sachsen unterstützt. Ziel des NCT ist, Innovationen in der Krebsforschung in Deutschland zielgerichtet und schnell in Studien zu überführen, um Krebs nach neuestem Stand der Forschung erfolgreich zu diagnostizieren und unter Beibehaltung einer hohen Lebensqualität zu behandeln. Patientinnen und Patienten sind dabei Forschungspartner auf Augenhöhe.

Text: KL / Wissenschaftskommunikation

Gruppenbild des Studienteams im Flur des Zentrums für Innere Medizin  - Querformat
Das LION-1-Studienteam in Würzburg steht bereit. Ganz rechts die federführende Prüfärztin Prof. Dr. Sophia Danhof, daneben Projektleiter Prof. Dr. Michael Hudecek und Studienleiter Prof. Dr. Hermann Einsele © Kirstin Linkamp / UKW
Gruppenbild des Würzburger Studienteams auf der Treppe des Zentrums für Innere Medizin - Hochformat
Studienleiter Prof. Dr. Hermann Einsele (Mitte vorn in weißem Kittel) delegierte nach der Projektinitiierung inklusive Schulung am 8. April 2025 am UKW mit seiner abschließenden Unterschrift die Durchführung der Studie an das Studienteam des an die Early Clinical Trial Unit (ECTU) angegliederten NCT Clinical Trial Centers. © Kirstin Linkamp / UKW

Neuroradiologie: „Die Musik spielt nicht nur im Kopf, sondern auch im peripheren Nervensystem“

Magnus Schindehütte und seinem interdisziplinären Team aus der Neuroradiologie des UKW – unter der Leitung von Prof. Dr. Mirko Pham – sowie dem Biozentrum der Universität Würzburg ist es erstmals gelungen, mithilfe von Deep Learning Algorithmen ein neuronales Netz zu trainieren, das Spinalganglien in MRT-Bildern automatisch segmentiert. Spinalganglien sind Ansammlungen sensorischer Nervenzellkörper im peripheren Nervensystem. Diese kombinierte MRT- und KI-basierte Methode ist ein erster Schritt, um künftig neuronale Aktivität in vivo sichtbar zu machen, zum Beispiel über bildgebende Marker elektrischer Erregung. Die in der renommierten Fachzeitschrift NeuroImage veröffentlichte Studie ist insbesondere für die Schmerzforschung von Bedeutung. Durch die standardisierte Analyse können Nervenstrukturen von Patienten künftig besser auf krankhafte Veränderungen untersucht werden.

Porträt von Magnus Schindehütte in weißer Arztkluft vor Grünpflanze
Dem angehenden Facharzt für Neuroradiologie und Clinician Scientist, Magnus Schindehütte, und seinem Team ist es erstmals gelungen, mithilfe von Deep Learning Algorithmen ein neuronales Netz zu trainieren, das Spinalganglien in MRT-Bildern automatisch segmentiert. © IZKF
Die Grafik zeigt auf drei Bildern, wo die lumbosakralen Spinalganglien liegen und wie sie aussehen.
A) Schematischer Überblick über die lumbosakralen Spinalganglien (dorsal root ganglia, DRG) der Wirbelkörperhöhen L5 und S1. B) Darstellung der lumbosakralen DRG im MRT. C) 3D Rendering der DRG (gelb), der angrenzenden Nervenstrukturen (grau) und des Durasacks (weiß). © Aliya C. Nauroth-Kreß et al, Automated segmentation of the dorsal root ganglia in MRI, NeuroImage, 2025, https://doi.org/10.1016/j.neuroimage.2025.121189
Eine Hand zeichnet mit einem Stift auf einer MRT-Aufnahme des lumbosakralen Rückenmarkssegments S1 die Spinalganglien grün und gelb ein.
Um das KI-Modell zu trainieren, wurden die Spinalganglien auf den MRT-Aufnahmen vorher manuell annotiert. Dazu ordneten drei Experten unabhängig voneinander auf einem Grafiktablett die sogenannten Voxel den Nervenstrukturen zu. © Kirstin Linkamp

Würzburg. Wenn Magnus Schindehütte auf neuroradiologischen Kongressen seine Forschungsergebnisse vorstellt, ist es immer wieder eine Überraschung, welcher Sektion die Beiträge zugeordnet werden. Denn noch ist sein Forschungsgebiet eine Nische. Die neuroradiologische Forschung der letzten Jahrzehnte habe sich insbesondere auf den Kopf bzw. das zentrale Nervensystem konzentriert, sagt Schindehütte. Er dagegen interessiert sich für die Bildgebung im peripheren Nervensystem, insbesondere der Spinalganglien – kurz DRG für dorsal root ganglia. Das sind Ansammlungen von sensorischen Nervenzellkörpern, die sich an der hinteren (dorsalen) Nervenwurzel befinden, kurz bevor diese in das Rückenmark eintritt. Die Neuronen der DRGs empfangen Reize über ihre peripheren Fortsätze und leiten sie über zentrale Axone an das Rückenmark weiter. Die DRGs spielen also eine zentrale Rolle bei der Weiterleitung von Schmerzsignalen vom peripheren zum zentralen Nervensystem, über das Rückenmark bis ins Gehirn. „Das DRG ist die erste Station im Nervensystem, an der Schmerzreize verarbeitet und weitergeleitet werden – eine Schlüsselstelle für das Verständnis, die Diagnose und die Therapie von Schmerzerkrankungen“, betont Magnus Schindehütte.

Der Clinician Scientist in der Neuroradiologie des Uniklinikums Würzburg (UKW) hat mit einem interdisziplinären Team als Seniorautor eine methodische Studie in der renommierten Fachzeitschrift NeuroImage veröffentlicht. Darin stellen die Forscher ein KI-basiertes Modell zur automatischen Erkennung und Segmentierung von Spinalganglien in MRT-Bildern vor. Diese Innovation erleichtert die Beurteilung der Spinalganglien erheblich und eröffnet neue diagnostische Möglichkeiten, insbesondere in der Schmerzmedizin.

Deep Learning Algorithmus segmentiert die Region of Interest (ROI) robust, schnell und frei von menschlichem Bias

Die Studie konzentrierte sich auf die Spinalganglien der lumbosakralen Rückenmarkssegmente L5 und S1, die im unteren Abschnitt der Wirbelsäule liegen und an der Weiterleitung sensorischer Signale aus den unteren Extremitäten beteiligt sind.
„Was früher oft als unscheinbare Knubbel an der Wirbelsäule abgetan wurde, rückt heute – dank großer Fortschritte in der Bildgebung – immer mehr in den Fokus der Wissenschaft. Die DRGs sind zwar immer noch schwer zu erfassen, weil sie sich mit jeder Atembewegung leicht verschieben, aber die Aufnahmen sind inzwischen so hochauflösend, dass man die Strukturen viel klarer abgrenzen kann“, erklärt Schindehütte.

Die MRT-Aufnahmen seines Teams erreichen eine isotrope Auflösung von 1 × 1 × 1 mm – jedes sogenannte Voxel, also ein dreidimensionaler Bildpunkt, entspricht dabei einem Würfel mit jeweils einem Millimeter Kantenlänge. Um das KI-Modell zu trainieren, markierten Schindehütte und sein Team die Voxel, die sie den Nervenstrukturen zuordneten, manuell mit einem Grafiktablett – eine aufwendige, aber notwendige Vorarbeit für den Deep Learning Algorithmus.

Es sei gar nicht so einfach, die Spinalganglien – die Schaltzentralen der sensorischen Nervenbahnen – von der „Autobahn“ der vorbeiziehenden Nervenfasern abzugrenzen, erklärt Schindehütte. Die so genannte Region of Interest (ROI) sieht bei jedem Menschen etwas anders aus, was die Segmentierung zusätzlich erschwert. Jedes Bild wurde deshalb von drei Experten manuell annotiert. Aus ihren Bewertungen entstand eine Referenz, eine sogenannte Ground Truth, mit der das neuronale Netz trainiert wurde – immer und immer wieder.

Mit Erfolg: Inzwischen erkennt und segmentiert der Deep Learning Algorithmus (nnU-Net) nicht nur die ursprünglichen Trainingsdaten, sondern auch neue MRT-Bilder - und zwar sowohl von gesunden als auch von erkrankten Personen. Dabei arbeitet das System robust, schnell und weitgehend standardisiert – eine wichtige Grundlage für eine objektive und reproduzierbare Diagnostik.

Segmentierung ermöglicht Volumen- und Signalauswertung der DRGs

Ein wichtiger diagnostischer Aspekt ist die Signalintensität der Spinalganglien – also wie hell oder dunkel sie in bestimmten MRT-Sequenzen erscheinen. Bei der Multisystemerkrankung Morbus Fabry zum Beispiel zeigen die DRGs in flüssigkeitssensitiven, sogenannten T2-gewichteten Aufnahmen eine erhöhte Signalintensität – ein Muster, das der KI-Algorithmus zuverlässig erkannte.
Eine mögliche Hypothese: Abbauprodukte, die sich bei Fabry-Patienten im Gewebe anreichern, lagern sich auch in den DRGs ab. Im Zellmodell konnten solche Ablagerungen bereits nachgewiesen werden.

Darüber hinaus können auch Volumenveränderungen – etwa Atrophien – die Spinalganglien betreffen. In einer weiteren Arbeit zeigte Magnus Schindehütte gemeinsam mit einem Team vom Zentrum für Interdisziplinäre Schmerzforschung (ZIS), dass das Spinalganglion, das die Zellkörper jener Nerven enthält, die die Leistenregion versorgen, bei chronischen postoperativen Leistenschmerzen deutlich schrumpft.

Clinician Scientist in KFO5001 ResolvePAIN

Gerade für die Schmerzforschung sind Fortschritte in der Bildgebung der Spinalganglien und deren automatisierte Auswertung von großer Bedeutung. Daher wird Magnus Schindehütte im Rahmen des Clinician Scientist Programms vom Interdisziplinären Zentrum für Klinische Forschung (IZKF) gefördert. Diese Förderung ist in seinem Fall eingebettet in die Klinische Forschungsgruppe KFO5001 ResolvePAIN am UKW, die von Prof. Dr. Heike Rittner und Prof. Dr. Claudia Sommer geleitet wird.

Diese Förderung ermöglicht es ihm, neben seiner Facharztausbildung kontinuierlich an seiner Forschung zu arbeiten. Nachdem er sich zunächst mit morphologischen Parametern wie Größe und Signalintensität beschäftigt hat, interessieren ihn nun zunehmend funktionelle Fragestellungen: Wie verarbeiten die DRGs Schmerzreize? Was passiert bei der Schmerzentstehung – und was bei der Linderung?
„Schmerz ist immer subjektiv. Wir versuchen, ihn bildgebend zu erfassen und damit einen Surrogatmarker für die Schmerzverarbeitung zu identifizieren. Wenn wir verstehen, was physiologisch im DRG passiert, können wir künftig gezielter über therapeutische Ansätze nachdenken“, erklärt Magnus Schindehütte.

Als Seniorautor der Studie lieferte er gemeinsam mit dem Team der Neuroradiologie die klinische und bildgebende Expertise. Für die technische Umsetzung sorgte das Biozentrum der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (Center for Computational and Theoretical Biology, CCTB) – allen voran Dr. Philip Kollmannsberger und Aliya C. Nauroth-Kreß als Erstautorin.

Erste Schritte zu einer breiteren Anwendung

„Unser Methodenpapier zeigt, dass es einen wissenschaftlichen Bedarf für eine objektive Auswertung der Spinalganglien gibt“, sagt Magnus Schindehütte. „Unser trainiertes Netz ist frei zugänglich und kann anderen Zentren helfen, standardisierte Auswertungen durchzuführen – auch international. Damit schaffen wir die Grundlage für eine verlässliche Vergleichbarkeit zwischen verschiedenen Einrichtungen und Studien – und einen weiteren Beleg dafür, dass in der Neuroradiologie die Musik nicht nur im Kopf, sondern auch im peripheren Nervensystem spielt.“

Text: KL / Wissenschaftskommunikation

Publikation:
Aliya C. Nauroth-Kreß, Simon Weiner, Lea Hölzli, Thomas Kampf, György A. Homola, Mirko Pham, Philip Kollmannsberger, Magnus Schindehütte. Automated segmentation of the dorsal root ganglia in MRI. NeuroImage, Volume 311, 2025, 121189. ISSN: 1053-8119. doi.org/10.1016/j.neuroimage.2025.121189
 

Porträt von Magnus Schindehütte in weißer Arztkluft vor Grünpflanze
Dem angehenden Facharzt für Neuroradiologie und Clinician Scientist, Magnus Schindehütte, und seinem Team ist es erstmals gelungen, mithilfe von Deep Learning Algorithmen ein neuronales Netz zu trainieren, das Spinalganglien in MRT-Bildern automatisch segmentiert. © IZKF
Die Grafik zeigt auf drei Bildern, wo die lumbosakralen Spinalganglien liegen und wie sie aussehen.
A) Schematischer Überblick über die lumbosakralen Spinalganglien (dorsal root ganglia, DRG) der Wirbelkörperhöhen L5 und S1. B) Darstellung der lumbosakralen DRG im MRT. C) 3D Rendering der DRG (gelb), der angrenzenden Nervenstrukturen (grau) und des Durasacks (weiß). © Aliya C. Nauroth-Kreß et al, Automated segmentation of the dorsal root ganglia in MRI, NeuroImage, 2025, https://doi.org/10.1016/j.neuroimage.2025.121189
Eine Hand zeichnet mit einem Stift auf einer MRT-Aufnahme des lumbosakralen Rückenmarkssegments S1 die Spinalganglien grün und gelb ein.
Um das KI-Modell zu trainieren, wurden die Spinalganglien auf den MRT-Aufnahmen vorher manuell annotiert. Dazu ordneten drei Experten unabhängig voneinander auf einem Grafiktablett die sogenannten Voxel den Nervenstrukturen zu. © Kirstin Linkamp

Erster Bayerischer Kongress der Hebammenwissenschaft: Erfolg für Würzburg

Ende März fand der erste Bayerische Kongress der Hebammenwissenschaft in Erlangen statt. Ein wichtiges Ereignis für die junge Disziplin, bei dem vor allem die Studierenden im Mittelpunkt standen.

V.l.: Katharina Heelein, Regina Schäfer, Kristina Stanzel, Edith Kroth, Yvonne Rudloff, Prof. Ulrich Pecks, Monika Gevers, Dr. Kerstin Hubert. Foto: Liselotte Braun
V.l.: Katharina Heelein, Regina Schäfer, Kristina Stanzel, Edith Kroth, Yvonne Rudloff, Prof. Ulrich Pecks, Monika Gevers, Dr. Kerstin Hubert. Foto: Liselotte Braun

Würzburg. Ende März fand der erste Bayerische Kongress der Hebammenwissenschaft in Erlangen statt. Ein wichtiges Ereignis für die junge Disziplin, bei dem vor allem die Studierenden im Mittelpunkt standen. Besonders erfolgreich präsentierten sich zwei Hebammen-Studierende der Universität Würzburg, Katharina Heelein und Regina Schäfer.

Unter zahlreichen Einreichungen durften beide ihre wissenschaftlichen Arbeiten vortragen und Katharina Heelein wurde mit einem Preis für den besten Beitrag ausgezeichnet. „Katharina Heelein analysierte, inwieweit sich in der Schwangerschaft begonnenes Beckenbodentraining auf Inkontinenz und Dammverletzungen auswirkt. Ein sehr wichtiges und aktuell in Behandlungsleitlinien der Schwangerschaftsvorsorge stark diskutiertes Thema!“ erläutert Prof. Dr. Ulrich Pecks, Leiter des Instituts für Hebammenwissenschaft in Würzburg. „Für unsere Studierenden ist der Preis ein großartiger Erfolg“, freut sich Kristina Stanzel, Studiengangleitung und verantwortlich für die Vermittlung der Wissenschaftskompetenz im Studium. „Denn darum geht es jetzt bei der Akademisierung, mit wissenschaftlichen Erkenntnissen das Berufsfeld weiterentwickeln.“ 

Kontroverse Debatten und spannende Einblicke

Im Zentrum des Kongresses stand die Frage, wie wissenschaftliche Evidenz in die Praxis integriert werden kann. In der Podiumsdiskussion „Es wächst zusammen, was zusammengehört – Evidenz und Praxis“ diskutierten Studierende und Lehrende über Chancen und Herausforderungen der Akademisierung. Einen praxisnahen Einblick boten drei aufeinander abgestimmte Vorträge zur Entwicklung von Leitlinien. Dabei wurde eindrucksvoll die Bedeutung von Behandlungsleitlinienprogrammen der medizinischen Fachgesellschaften, wie der Deutschen Gesellschaft für Hebammenwissenschaft (DGHWi) oder der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) geschildert, aber auch der große, oft ehrenamtliche Aufwand in der Leitlinienerstellung betont. 

Prof. Dr. Lena Agel, Leitlinienbeauftragte der DGHWi und Professorin für Hebammenwissenschaft an der TH Aschaffenburg, ging auf die wachsende Rolle von Hebammen in diesem interprofessionellen Prozess ein. Sie wies darauf hin, dass die Hebammenwissenschaft die erste nicht-ärztliche Fachgesellschaft ist, welche in die „Die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V.“ aufgenommen wurde. 

Vernetzung von Anfang an

Zur Wissenschaft gehört auch Netzwerkbildung. Wie sich Netzwerkbildung gewinnbringend für die Beantwortung wissenschaftlicher Fragestellungen auswirkt, wie man sein Netzwerk aufbaut und wie sich bereits Studierende die Vernetzung zunutze machen könnten, dazu luden schließlich PD Dr. Larissa Pfaller (Erlangen) und Prof. Pecks in einem Workshop die Studierenden ein. „Es war richtig toll zu erleben, wie sich die Studierenden untereinander austauschten, gemeinsame Themen erarbeiteten und Gruppen über die Studienstandorte in Bayern hinweg bildeten. Hier wurde Vernetzung geschaffen,“ so Prof. Pecks.

Ausblick: Würzburg übernimmt die Gastgeberrolle

Nach einem erfolgreichen Auftakt in Erlangen steht bereits fest: Der Bayerische Kongress der Hebammenwissenschaft wird fortgesetzt – und 2026 wird Würzburg die Gastgeberstadt sein.

V.l.: Katharina Heelein, Regina Schäfer, Kristina Stanzel, Edith Kroth, Yvonne Rudloff, Prof. Ulrich Pecks, Monika Gevers, Dr. Kerstin Hubert. Foto: Liselotte Braun
V.l.: Katharina Heelein, Regina Schäfer, Kristina Stanzel, Edith Kroth, Yvonne Rudloff, Prof. Ulrich Pecks, Monika Gevers, Dr. Kerstin Hubert. Foto: Liselotte Braun

Erfolgreiche Stammzelltypisierungsaktion bei der Würzburger Bereitschaftspolizei

Im Rahmen einer großangelegten Typisierungsaktion bei der III. Bereitschaftspolizeiabteilung Würzburg konnten 172 neue potenzielle Stammzellspenderinnen und -spender für „Netzwerk Hoffnung“, die Stammzellspender-Datei des Uniklinikums Würzburg, gewonnen werden.

Die Würzburger Bereitschaftspolizei bei der Typisierung für die Stammzell-Spenderdatei „Netzwerk Hoffnung“.  Foto: POM/Marc Griebak
Die Würzburger Bereitschaftspolizei bei der Typisierung für die Stammzell-Spenderdatei „Netzwerk Hoffnung“. Foto: POM/Marc Griebak

Würzburg. Am 7. und 10. April dieses Jahres waren Teams von „Netzwerk Hoffnung“, der Stammzellspender-Datei des Uniklinikums Würzburg (UKW), bei der III. Bereitschaftspolizeiabteilung in der Würzburger Sedanstraße zu Gast, um neue potenzielle Stammzellspenderinnen und -spender zu gewinnen. Mit vollem Erfolg: Bei der Aktion ließen sich insgesamt 172 Freiwillige typisieren und registrieren.

Dr. Sabine Kuhn, die Leiterin von „Netzwerk Hoffnung“, zeigte sich vom Ergebnis begeistert und unterstrich die Bedeutung einer kontinuierlichen Ausweitung der Spenderdateien: „Obwohl sich bisher weltweit mehr als 40 Millionen Menschen registrieren ließen, können viele Patientinnen und Patienten mit Leukämien oder vergleichbaren Erkrankungen nach wie vor nicht transplantiert werden, weil keine passende Spenderin oder kein passender Spender zur Verfügung steht.“ Nach ihren Worten engagieren sich Polizeibeamtinnen und -beamte schon in ihrem beruflichen Alltag oft genug mit viel Herzblut für das Leben ihrer Mitmenschen. Umso beachtlicher und dankenswerter sei es da, dass so viele darüber hinaus bereit seien, im Fall des Falles auch ihre Stammzellen zur Lebensrettung einzusetzen.

Eine Aktion auf Initiative der Bereitschaftspolizei

Wie schon mehrfach in der Vergangenheit wurde auch diese Typisierungsaktion von der Würzburger Bereitschaftspolizei initiiert. „Von dieser regionalen Zusammenarbeit mit Spezialisten auf dem Gebiet der Stammzellenspende versprechen wir uns als Bereitschaftspolizei ein insgesamt besseres Verständnis für die Notwendigkeit der Typisierung“, betont Polizeioberrat Marvin Neill und fährt fort: „Durch die bisherigen Aktionen sind viele Kolleginnen und Kollegen unseres Stammpersonals bereits als Stammzellspenderinnen und -spender erfasst. Nachdem unsere Hauptaufgabe darin besteht, junge Menschen zu Polizeibeamtinnen und -beamten auszubilden, haben wir darüber hinaus aber einen stetigen Personalwechsel und immer wieder neue Interessierte.“ 

Vorträge sorgten für Transparenz

Um für diese das Thema Stammzellspende noch transparenter zu machen, fanden im Vorfeld der beiden Typisierungstage zwei Informationsveranstaltungen im Hörsaal der Würzburger Bereitschaftspolizei statt. Hierbei erläuterte Prof. Dr. Markus Böck, der ehemalige Leiter des Instituts für Klinische Transfusionsmedizin und Hämotherapie am UKW sowie Mitbegründer von „Netzwerk Hoffnung“, allgemeinverständlich das grundsätzliche Prinzip einer Stammzelltransplantation, die Funktion und Organisation der weltweiten Spenderdateien sowie das prinzipielle Vorgehen bei der Stammzellspendersuche und der Transplantatgewinnung. Bei den vorbereitenden Veranstaltungen zeigte sich zudem, dass rund ein Drittel der Auszubildenden schon zur Stammzellspende registriert waren.

Text: Pressestelle / UKW

Die Würzburger Bereitschaftspolizei bei der Typisierung für die Stammzell-Spenderdatei „Netzwerk Hoffnung“.  Foto: POM/Marc Griebak
Die Würzburger Bereitschaftspolizei bei der Typisierung für die Stammzell-Spenderdatei „Netzwerk Hoffnung“. Foto: POM/Marc Griebak