Exerzitien – Krafttankstelle für Seelsorgerinnen und Seelsorger

Seelsorgerinnen und Seelsorger nehmen sich immer wieder mal eine kurze Auszeit, um Kraft für sich selbst und die Arbeit in der Klinik zu schöpfen.

Seelsorgerinnen und Seelsorger nehmen sich immer wieder mal eine kurze Auszeit, um Kraft für sich selbst und die Arbeit in der Klinik zu schöpfen. Viele Seelsorgerinnen und Seelsorger besuchen Exerzitien, um nach innen zu hören, und nehmen oft in diesen stillen Momenten ihr Leben in den Blick und kommen so mit Gott in Berührung. Exerzitien werden in unterschiedlichen Formen angeboten, aber wesentlich sind zumeist Texte aus der Bibel, Stille und Gespräche mit geistlichen Begleiterinnen und Begleitern.

Erika Füchtbauer aus dem Seelsorgeteam nimmt sich einmal im Jahr eine Auszeit, um – wie sie sagt: „aus der Entfremdung, die der Alltag oft so mit sich bringt, wieder zu mir selbst zurückzukommen und wieder in Verbindung zu kommen mit der Quelle.“ In diesem Jahr stand folgender kurzer Text aus der Bibel am Beginn ihrer Exerzitien in Vorarlberg (Österreich): „Ich will dem Dürstenden aus der Quelle des Wassers des Lebens geben umsonst.“ (Offenbarung 21,6 b) Füchtbauer sagt: „Das schöne Bild der Quelle, die umsonst ihr Wasser herschenkt, hat mich sehr angesprochen. Dieses ‚umsonst‘ deutet das Wesen der Liebe.“ Aus solchen Bibelstellen entwickeln sich zumeist Themen, die die gesamte Zeit – in der Regel zehn Tage – prägen. Füchtbauer begleitete schließlich das Thema: „Lass von der Liebe dich lieben.“

Exerzitien sind nicht nur erholsam, sondern fordern heraus, neben dem Schweigen und In-Ruhe-Sein befasst man sich intensiv in den Gesprächen mit geistlichen Begleiter*innen mit dem eigenen Thema. Füchtbauer erkennt im Laufe der zehn Tage: „Sich lieben lassen, das ist gar nicht so einfach, vor allem mit allen Anteilen, auch mit jenen, die von der eigenen Liebe ausgeschlossen sind oder sich verbergen und nur ab und an hervorlugen.“
Beeindruckt haben die Seelsorgerin auch die Gottesdienste, die waren „vom Feinsten“. Die Grundstruktur von Exerzitien stammt von Ignatius von Loyola und lässt durch die täglich gleichen Abläufen Raum für den inneren Prozess entstehen, in dem Heilendes geschehen kann.

Weitere Informationen und Angebote finden Sie auf der Homepage der Arbeitsgemeinschaft deutscher Diözesen für Exerzitien und Spiritualität oder der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern

 

Text: Regina Augustin, Erika Füchtbauer

© Wolfgang Zecher

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