Würzburg. Am 24. Oktober 2024 verabschiedete das Seelsorgeteam des Uniklinikums Würzburg (UKW) seine Kollegin Mechthild Ritter mit einer Feier in den Ruhestand. Die Diplom-Pädagogin war im Jahr 1989 im psychosozialen Team der onkologischen Station Regenbogen der Würzburger Universitäts-Kinderklinik gestartet. „Dass daraus unglaubliche 35 Jahre wurden, habe ich dem Rat meines damaligen Supervisors zu verdanken, der sagte: Arbeite so, dass du aus der Fülle gehst, und nicht, weil du nicht mehr kannst“, berichtet die Seelsorgerin und fährt fort: „Tatsächlich hat mich die Begleitung der Kinder und ihrer Eltern – insbesondere auch die langfristige Trauerbegleitung von verwaisten Familien – immer wieder so zufrieden und dankbar gemacht, dass ich gerne geblieben bin.“ Sie habe oft erlebt, dass kleine wie große Menschen nicht an ihrem Schicksal scheitern, sondern wachsen. „Dabei habe ich selbst erfahren, dass ich gestärkt werde“, beschreibt Ritter.
Preisgekrönte psychosoziale Projektarbeit
Für ihre beispielhafte Projektarbeit mit verwaisten Familien erhielt sie im Jahr 2000 den psychosozialen Preis der Deutschen Leukämie-Forschungshilfe – Aktion für krebskranke Kinder e.V. Außerdem legte sie ihr Wissen in dem im Jahr 2011 erschienenen Buch „Wenn ein Kind stirbt. Hilfe und Orientierung für Eltern, Geschwister und Begleitende“, nieder. Im Seelsorgeteam des UKW war Mechthild Ritter an der Renovierung und Gestaltung sakraler Räume, wie dem „Raum der Stille“ im Zentrum für Operative Medizin (ZOM) und dem ökumenischen Meditationsraum in der Frauenklinik, beteiligt. Feste und Feiern mitzugestalten war ihr ein weiteres kreatives Vergnügen.
„Wir danken unserer scheidenden Kollegin herzlich für den von ihr eingebrachten großen seelsorgerlichen Erfahrungsschatz, ihre wertvollen Impulse, zum Beispiel zur Entwicklung unseres Teams und ihre bereichernde Spiritualität“, betonte Christian Hohm, der Leiter des katholischen Seelsorgeteams des UKW, anlässlich des Abschieds.
Jetzt Lust auf Fachfremdes
Die jetzige Pensionärin selbst ist dankbar, dass sie gesund und kraftvoll in den neuen Lebensabschnitt gehen kann. „Am liebsten per Fahrrad“, wie sie schmunzelnd präzisiert. Im Ruhestand will sie weiter etwas für ihre Gesundheit tun und gerne auch mal Fachfremdes ausprobieren, wie zum Beispiel in einem Tante-Emma-Laden mitzuarbeiten. Ansonsten ist Mechthild Ritter neugierig, was auf sie zukommt. Ihr berufliches Wissen wird sie in Zukunft bei Supervisionen und in der Palliativakademie des Würzburger Juliusspitals teilen.
Text: Pressestelle / UKW