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WIR ZEIGEN HALTUNG
GEGEN schädigendes Verhalten am Arbeitsplatz
NULL TOLERANZ bei sexualisierter Belästigung, Diskriminierung, Gewalt und Machtmissbrauch
Jede und jeder von uns kann dazu beitragen:
- Ich behandle alle Menschen an meinem Arbeitsplatz mit Respekt und Würde.
- Ich respektiere persönliche Grenzen.
- Ich schaue nicht weg. Ich handle.
Unser Selbstverständnis
Wir als Universitätsklinikum Würzburg verstehen uns als gerechter, sicherer, diskriminierungs- und gewaltfreier Arbeits-, Ausbildungs-, Lehr- und Studienort. Voraussetzung dafür ist, dass die am UKW tätigen Personen eine Kultur des wertschätzenden Miteinanders sowie einen respektvollen Umgang miteinander und mit Dritten pflegen. Nicht zuletzt die Ergebnisse einer Umfrage unter Studierenden der Medizinischen Fakultät im Jahr 2023, aber auch Fälle in der Beratungsstelle für Beschäftigte zeigen, dass es diesbezüglich noch Verbesserungspotential gibt.
Sexuelle Belästigung, sexualisierte Diskriminierung und (sexualisierte) Gewalt sind ernstzunehmende Probleme, die nicht nur das Wohlbefinden der betroffenen Mitarbeiter, sondern das gesamte Arbeitsklima negativ beeinflussen. Es ist daher von großer Bedeutung, dass das UKW klare und verbindliche Maßnahmen ergreift, um ein sicheres und respektvolles Arbeitsumfeld zu gewährleisten.
Das UKW fördert eine Kultur des Hinsehens. Alle am UKW tätigen Personen werden ermutigt, Betroffenen bei erlebtem schädigenden Verhalten, die zu ihrer Kenntnis gelangen, Hilfe anzubieten.
Treten Sie mit uns in Kontakt
- wenn Sie selbst schädigendes Verhalten wie sexuelle Belästigung, Diskriminierung, Gewalt, Machtmissbrauch oder ähnliches erlebt haben.
- wenn Sie Zeuge schädigenden Verhaltens wurden.
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Zögern Sie nicht, den Vorfall zu melden.
Ihr Wohl und Ihre Sicherheit sind wichtig.
Schweigen schützt Täter - Reden schützt Opfer!
Die Beratungsstelle für Beschäftigte des UKW ist für Sie da:
Telefon: +49 931 201-54447
E-Mail: beratungsstelle@ ukw.de
Wenn Sie anonym bleiben möchten, nutzen Sie bitte die Plattform zur Meldung schädigenden Verhaltens am UKW.
Die Meldestelle steht allen Beschäftigten des UKW offen; der Schutzbereich bezieht zugleich Studierende, Schülerinnen und Schüler, Beschäftigte der UKW Service GmbH, der Universität oder des Erthal Sozialwerks ein, die am UKW tätig sind.
Jede und jeder hat das Recht
in einer Atmosphäre der Sicherheit, des Respekts und der Fairness zu arbeiten. Ein respektvolles Arbeitsumfeld schützt nicht nur die betroffenen Personen, sondern fördert auch das Vertrauen, die Zusammenarbeit und das Wohlbefinden aller.
Lassen Sie uns miteinander füreinander eine Atmosphäre der Sicherheit, des Respekts und der Fairness am UKW leben!
Was ist sexuelle Belästigung, sexualisierte Diskriminierung und sexualisierte Gewalt? (SDG)
Sexuelle Belästigung bezeichnet unerwünschte sexuelle Handlungen oder Äußerungen, die eine Person in ihrer Würde verletzen. Sexualisierte Diskriminierung und sexualisierte Gewalt (SDG) umfassen alle Formen von Diskriminierung oder Gewalt, die aufgrund des Geschlechts und unter Ausnutzung sexueller Machtverhältnisse ausgeübt werden. SDG kann sich auf vielfältige Weise äußern. Es ist wichtig zu verstehen, dass diese Formen von Verhalten in unterschiedlichen Kontexten und auf verschiedene Arten auftreten können.
- Sexuelle Belästigung: Unerwünschte sexuelle Annäherungen, Bemerkungen, Witze oder Berührungen, die ein unangenehmes oder einschüchterndes Umfeld schaffen.
- Sexualisierte Diskriminierung: Ungleichbehandlung oder Benachteiligung aufgrund des Geschlechts oder der sexuellen Orientierung, z. B. bei der Aufgabenverteilung oder Aufstiegsmöglichkeiten.
- Sexualisierte Gewalt: Jede Form von körperlicher, verbaler oder psychischer Gewalt mit sexuellem Hintergrund, einschließlich Vergewaltigung, sexuellem Übergriff oder Stalking.
Was ist Diskriminierung?
Diskriminierung bedeutet, dass Menschen aufgrund bestimmter Merkmale ungleich behandelt oder benachteiligt werden. Diese Merkmale können z. B. sein:
- Geschlecht oder Geschlechtsidentität
- Herkunft oder ethnische Zugehörigkeit
- Religion oder Weltanschauung
- Behinderung
- Alter
- Sexuelle Orientierung
Diskriminierung kann direkt (offensichtlich) oder indirekt (versteckt) stattfinden.
Was ist Gewalt?
Gewalt bezeichnet das absichtliche Schädigen, Unterdrücken oder Beeinträchtigen von Menschen, sei es körperlich, psychisch oder strukturell. Sie kann offen oder subtil auftreten und richtet sich gegen Einzelpersonen oder Gruppen.
Welche Formen von Gewalt gibt es?
- Physische Gewalt: Körperliche Übergriffe wie Schläge, Tritte, Würgen oder der Einsatz von Waffen.
- Psychische Gewalt: Einschüchterung, Drohungen, Beleidigungen, Demütigungen oder emotionale Manipulation.
- Verbale Gewalt: Herabwürdigende oder aggressive Sprache, Beschimpfungen, Schikanen, verbale Drohungen oder bewusst verletzende Äußerungen.
- Sexuelle Gewalt: Jede Form von unerwünschtem sexuellen Verhalten, von Belästigung bis hin zu sexuellen Übergriffen oder Vergewaltigung.
- Digitale Gewalt: Belästigung, Mobbing oder Bedrohungen im Internet, z. B. durch Hasskommentare oder die Verbreitung persönlicher Informationen.
Was ist Machtmissbrauch?
Machtmissbrauch bedeutet, dass jemand seine Position, Autorität oder Kontrolle ausnutzt, um andere unfair zu behandeln, zu unterdrücken oder persönliche Vorteile zu erlangen. Machtmissbrauch zeigt sich in verschiedenen Formen, beispielsweise durch Einschüchterung und Druck: Menschen werden durch Drohungen oder Manipulation gezwungen, Dinge zu tun, die sie nicht wollen.
Rechtliche Grundlagen
Grundgesetz
Art. 1
(1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.
(2) Das Deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt.
Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz (AGG)
AGG allgemein
Das AGG (auch „Antidiskriminierungsgesetz“ genannt) trat 2006 in Kraft und regelt den Schutz vor Diskriminierung aus rassistischen Gründen oder wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der
Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität.
„Ziel des Gesetzes ist, Benachteiligungen aus Gründen der Rasse oder wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen
Identität zu verhindern oder zu beseitigen.“ (§1 AGG).
Sexuelle Belästigung im AGG
Gemäß § 3 Abs. 4 AGG ist sexuelle Belästigung als Benachteiligung definiert als „ein unerwünschtes, sexuell bestimmtes Verhalten, wozu auch unerwünschte sexuelle Handlungen und Aufforderungen zu diesen, sexuell bestimmte körperliche Berührungen, Bemerkungen sexuellen Inhalts sowie unerwünschtes Zeigen und sichtbares Anbringen von pornographischen Darstellungen gehören […]“ und dadurch „die Würde der betreffenden Person verletzt wird, insbesondere, wenn ein von Einschüchterungen, Anfeindungen, Erniedrigungen, Entwürdigungen oder Beleidigungen gekennzeichnetes Umfeld geschaffen wird“.
Sexuelle Belästigung ist, wie alle im AGG genannten Benachteiligungen, im gesamten Arbeitsverhältnis unzulässig und damit zu unterlassen. Sexuelle Belästigung ist damit eine Verletzung arbeitsvertraglicher Pflichten (§ 7 Abs. 3 AGG).
Pflicht der Arbeitgeber*innen
Arbeitgeber*innen haben die Pflicht, den Schutz vor Benachteiligung von Beschäftigten proaktiv und vorbeugend sicherzustellen und geeignete Maßnahmen dafür zu ergreifen. Diese Pflicht gilt auch, wenn Benachteiligungen der Beschäftigten von Dritten ausgehen –beispielsweise sexuelle Belästigung von Mitarbeitenden durch Patient*innen.
Rechte von Betroffenen
Kommt der*die Arbeitgeber*in dieser Pflicht nicht nach und besteht eine sexualisierte Belästigung fort, haben die Betroffenen das Recht, ihre Tätigkeit ohne Verlust des Arbeitsentgelts einzustellen, soweit dies zu ihrem Schutz erforderlich ist (§ 14 AGG). zudem kann eine Schadensersatzpflicht auf den*die Arbeitgeber*in zukommen (§ 15 AGG).
Weiterführende Informationen
Weitere Informationen zum AGG finden Sie hier: Antidiskriminierungsstelle – Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz (AGG)
Strafrecht
§ 184i Sexuelle Belästigung
(1) Wer eine andere Person in sexuell bestimmter Weise körperlich berührt und dadurch belästigt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft, wenn nicht die Tat in anderen Vorschriften dieses Abschnitts mit schwererer Strafe bedroht ist.
§ 185 Beleidigung
Die Beleidigung wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe und, wenn die Beleidigung öffentlich, in einer Versammlung, durch Verbreiten eines Inhalts (§ 11 Absatz 3) oder mittels einer Tätlichkeit begangen wird, mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
Verbale oder „tätliche“ (z.B. durch Gesten) sexualbezogene Annäherungen erfüllen den Tatbestand der Beleidigung nur dann, wenn daraus konkret auch eine zusätzlich herabsetzende Bewertung des
Opfers zu sehen ist (BGH, NStZ-RR 12, 206).
§ 177 Sexueller Übergriff; sexuelle Nötigung; Vergewaltigung
(1) Wer gegen den erkennbaren Willen einer anderen Person sexuelle Handlungen an dieser Person vornimmt oder von ihr vornehmen lässt oder diese Person zur Vornahme oder Duldung sexueller Handlungen an oder von einem Dritten bestimmt, wird mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer sexuelle Handlungen an einer anderen Person vornimmt oder von ihr vornehmen lässt oder diese Person zur Vornahme oder Duldung sexueller Handlungen an oder von einem Dritten bestimmt, wenn
1. der Täter ausnutzt, dass die Person nicht in der Lage ist, einen entgegenstehenden Willen zu bilden oder zu äußern,
2. der Täter ausnutzt, dass die Person auf Grund ihres körperlichen oder psychischen Zustands in der Bildung oder Äußerung des Willens erheblich eingeschränkt ist, es sei denn, er hat sich der Zustimmung dieser Person versichert,
3. der Täter ein Überraschungsmoment ausnutzt,
4. der Täter eine Lage ausnutzt, in der dem Opfer bei Widerstand ein empfindliches Übel droht, oder
5. der Täter die Person zur Vornahme oder Duldung der sexuellen Handlung durch Drohung mit einem empfindlichen Übel genötigt hat.
(3) Der Versuch ist strafbar.
§ 240 Nötigung
(1) Wer einen Menschen rechtswidrig mit Gewalt oder durch Drohung mit einem empfindlichen Übel zu einer Handlung, Duldung oder Unterlassung nötigt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder
mit Geldstrafe bestraft.
Datenschutz und Vertraulichkeit
Die Ratsuchenden willigen mit Kontaktaufnahme ein, dass Daten im erforderlichen Umfang in der Beratungsstelle verarbeitet werden. Rechtsgrundlage für die Datenverarbeitung ist Ihre freiwillige Einwilligung (Art. 6 Abs. 1 Buchst. a, 9 Abs. 2 Buchst. a DSGVO). Wenn Sie die Einwilligung nicht erteilen oder widerrufen (s.u.), kann eine Beratung nicht erfolgen.
Weitere Informationen dazu finden Sie unter “Datenschutz und Vertraulichkeit”.