Zahnärztliche Schlafmedizin
Schnarchen, Atemaussetzer und Schlafapnoe
Ein gesunder und erholsamer Schlaf setzt einen ungehinderten und freien Atemfluss voraus. Bei einem beträchtlichen Teil der Bevölkerung wird dieser jedoch behindert, was sich als Schnarchen, Atemaussetzer oder einer Apnoe – kleinen Atemstillständen – äußert. Infolge solcher schlafbezogenen Atemstörungen fühlt man sich trotz langen Schlafs müde, reizbar und kraftlos. Ist der Schlaf dauerhaft gestört, resultieren daraus auch ernste Krankheiten wie Bluthochdruck, Depressionen oder sogar ein Herzinfarkt oder Schlaganfall. Schnarchen kann zudem die Schlafqualität des Schlafpartners massiv beeinträchtigen.
Wodurch entstehen schlafbezogene Atemstörungen?
Beim Schlafen erschlaffen natürlicherweise die Gaumenmuskeln und die Zunge fällt zurück. Bei allen Menschen kommt es deshalb zu beengten Verhältnissen im Rachenraum. Bestehen jedoch zusätzlich Wasser- oder Fetteinlagerungen oder liegen anatomische Besonderheiten vor, wie etwa übergroße Rachenmandeln, Kieferfehlstellungen oder auch ein ausgeprägter Zungengrund, wird ein inkompletter oder sogar kompletter Verschluss (lateinisch: obstructio) der Atemwege begünstigt. Während beim Schnarchen die Weichteile von geringer Gewebespannung durch den Luftfluss in Schwingung versetzt werden, stoppt eine Obstruktion den Atem vollständig.
Arousals und Atemstillstände
Wenn der Atem aussetzt, fällt die Sauerstoffsättigung im Blut unter einen gefährlichen Level, während die Kohlendioxidkonzentration zunimmt. Der alarmierte Organismus löst eine Weckreaktion aus und der Atem setzt wieder ein. Das Wachwerden, das man als Arousal bezeichnet, wird meist gar nicht bewusst wahrgenommen. Das ständige Aufwachen verhindert jedoch einen erholsamen Traum- und Tiefschlaf. Mindestens fünf solcher Ereignisse für länger als zehn Sekunden gelten definitionsgemäß als eine Schlafapnoe und sind behandlungsbedürftig. Bei einigen Menschen zählt man über 100 solcher Arousals pro Nacht.
Zahnärztliche Diagnostik und Therapie
Liegt eine – meist in einem Schlaflabor – gesicherte Schlafapnoe vor oder leiden Betroffene und die Partnerin oder der Partner unter dem starken Schnarchen, empfiehlt sich neben einer internistischen sowie HNO-Untersuchung auch eine Analyse des Kiefers oder des Kaureliefs der Zähne. Am häufigsten behindert jedoch ein zu weit zurückfallender Unterkiefer während der Schlafphase die Atmung. Sowohl reines Schnarchen als auch leichte und mittelgradige Formen einer Schlafapnoe lassen sich meist mit einer sogenannten Protrusionsschiene – umgangssprachlich als Schnarchschiene bezeichnet – recht gut beheben. Sie dient als kleine Stütze, da sie den Unterkiefer in leicht nach vorne geschobener Stellung (lat.: protrusio) stabilisiert. Der Rachenraum bleibt offen und die schlaffe Muskulatur wird gestrafft.
In schweren Fällen einer Apnoe wird alternativ oder zusätzlich ein Überdruckbeatmungsgerät eingesetzt.
Anpassung von Schnarchschienen
Die zweiteilige Schiene wird nach Gebissabdrücken individuell hergestellt. Für die Gebissabformung benutzen wir einen modernen Intraoral-Scanner, mit dem die Zähne ohne Berührung digital gescannt werden und der dadurch präzise Abbildungen generiert. Durch den Scanner lässt sich die oft unangenehme Abdrucknahme umgehen. Wie eine Zahnspange auch, ist die Schnarchschiene bei hohem Tragekomfort stufenlos adjustierbar.
Kosten
Die Schienentherapie ist eine wissenschaftlich anerkannte Therapieoption bei leichten bis mittelgradigen schlafbezogenen Atmungsstörungen. Deshalb werden die Kosten in der Regel von den Krankenkassen anteilig erstattet.
Kontakt, Öffnungszeiten, Sprechzeiten
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Prothetischer Aufnahmedienst
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Anschrift
Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik | Pleicherwall 2 | 97070 Würzburg