Endoskopische Operationen bei Kindern
Ureterozele
Der Harnleiter, auch Ureter genannt, führt den Harn vom Nierenbecken in die Harnblase. Dort verläuft er ein Stückchen in der Blasenwand, um dann in der Harnblase zu enden. Bei einem von 2000 Neugeborenen ist der Harnleiter während oder nach seiner Mündung in die Harnblase kugelig stark erweitert. Zusätzlich ist die harnableitende Öffnung dieses aufgeblähten Ballons meist so verengt, dass es in die eine Richtung zum Harnverhalt, in die andere Richtung zum Rückstau von Urin kommen kann. Oft ist eine Ureterozele auch mit einer Doppelanlage einer Niere kombiniert.
Harnröhrenstriktur
Ist die Harnröhre an einer oder mehreren Stellen verengt, wird die Blasenentleerung behindert. Diese Verengung, auch Harnröhrenstriktur genannt, kann durch eine Entzündung oder Verletzung mit narbigem Umbau sowie durch sogenannte Harnröhrenklappen verursacht werden. Dabei verlegen nicht abgebaute, segelartige Gewebereste aus der Embryonalzeit den Abflussweg des Urins. Es kommt zum Rückstau und Rückfluss des Harns. Die Harnblase wird überdehnt, der Ureter geweitet und die Niere gestaut. Zusätzlich drohen Infektionen. Bei einem Neugeborenen wird der Harn zunächst über einen Bauchkatheter abgeleitet. In der der zweiten Lebenswoche wird dann operiert.
Endoskopische Schlitzung
Sowohl die Ureterozele als auch Harnröhrenstrikturen können meist endoskopisch, das heißt ohne Schnitt beseitigt werden. Bei dem auch als transurethrale Resektion bezeichneten Verfahren wird ein Endoskop über die Harnröhre bis zur Engestelle oder weiter durch die Blase bis zur Ureterozele vorgeschoben. Durch dieses Endokskop wird ein optisches Gerät und ein bewegliches Messer oder ein Laser eingeführt und die Engestelle, die Klappen oder die Ureterozele aufgeschlitzt und der Durchfluss damit geweitet. Der Eingriff in Vollnarkose dauert eine knappe halbe Stunde und kann oft ambulant durchgeführt werden.
Offene Operation
Speziell bei der Ureterozele, die noch mit weiteren Fehlbildungen auftreten kann, ist es manchmal erforderlich, eine offene Operation oder auch mehrere Eingriffe anzuschließen. Dabei wird dann möglicherweise der Harnleiter versetzt, plastisch modelliert oder es werden fehlgebildete Anteile, wie etwa eine funktionslose doppelte Nierenanlage, entfernt. Auch bei einem vesico-uretero-renalen Reflux, also dem Rückfluss von Harn in die Nieren, der häufigsten Komplikation nach der Schlitzung der Ureterozele, wird operativ nachkorrigiert.
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