Psychomotorische Verlangsamung bei Schizophrenie steht in Zusammenhang mit abweichender Haltungskontrolle

Menschen mit Schizophrenie können sich ungewöhnlich langsam bewegen. In dieser Studie sollte untersucht werden, ob die Haltungsstabilität bei Schizophrenie verändert ist. Dazu stellte das Studienteam Menschen mit Schizophrenie mit und ohne psychomotorische Verlangsamung sowie gesunde Kontrollpersonen auf eine Plattform, die kleinste Bewegungen beim Stehen misst.

Neben der Standfestigkeit bei offenen Augen wurden auch komplexe Situation wie geschlossene Augen oder nach oben gerichtete Augen getestet wodurch die Standkontrolle erschwert wird. Schon in der einfachsten Aufgabe schwanken Patienten mit Verlangsamung deutlich mehr als die anderen Gruppen, wobei die Unterschiede mit schwierigeren Aufgaben noch klarer werden. Psychomotorische Verlangsamung scheint zusätzlich zur Schizophrenie-Erkrankung zu schlechterer Haltungsstabilität zu führen, was auf Veränderungen im Kleinhirn bei diesen Patienten hinweist.

 

Melanie G. Nuoffer, Anika Schindel, Stephanie Lefebvre, Florian Wüthrich, Niluja Nadesalingam, Alexandra Kyrou, Hassen Kerkeni, Roger Kalla, Jessica Bernard & Sebastian Walther. Psychomotor slowing in schizophrenia is associated with aberrant postural control. Schizophr 10, 118 (2024). https://doi.org/10.1038/s41537-024-00534-5

Zur Publikation

Skizze einer Person, die auf der Kistler-Plattform steht. Die Pfeile zeigen die Richtungen der Schwankungsachsen an. Das Schwanken von links nach rechts wird als medio-lateral und das Schwanken von vorne nach hinten als antero-posterior bezeichnet. Der dritte vertikale Pfeil misst die vertikale Reaktionskraft. Quelle: https://www.nature.com/articles/s41537-024-00534-5

Skizze einer Person, die auf der Kistler-Plattform steht. Die Pfeile zeigen die Richtungen der Schwankungsachsen an. Das Schwanken von links nach rechts wird als medio-lateral und das Schwanken von vorne nach hinten als antero-posterior bezeichnet. Der dritte vertikale Pfeil misst die vertikale Reaktionskraft. Quelle: https://www.nature.com/articles/s41537-024-00534-5